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39 - Meuchelmörder von Scorpio

39 - Meuchelmörder von Scorpio

Titel: 39 - Meuchelmörder von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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mein Name übermittelt und seine Erlaubnis zum Eintreten erteilt worden war. Ich hatte den Passierschein zusammen mit meinen Kleidern zurückgelassen, als man mich hier weggerissen hatte. Ich würde mit der gleichen Geschichte wie zuvor zu San Chandro gehen, und eigentlich mußte er von dem Zwischenfall in dem Bad bei den Quellen von Benga Annorpha und der Gefahr durch den Chasserfic gehört haben.
    Er hatte davon gehört. Er begrüßte mich freundlich, wenn auch offensichtlich aufgrund von Staatsgeschäften zerstreut, doch als ich erklärte, was geschehen war, wurde er lebendig und verlangte begierig, mehr zu hören. Er war davon überzeugt, daß der Chasserfic Teil einer größeren Verschwörung war. Im Augenblick konnte ich es nicht glauben, aber ich sagte nichts. Ich erwähnte beiläufig Lord Nanji und Lady Floria; er bekundete für sie nicht das geringste Interesse. Seine Spione hatten über ihre Anwesenheit und ihre Bewegungen in der Stadt berichtet, das war alles.
    »Nein, mein Junge, es ist der von Tsung-Tan verlassene Shang-Li-Po! Er und seine bösen Machenschaften stecken hinter allem.«
    »Ich hatte geglaubt, daß San Lunky gut gehandelt hat ...«
    »Ja, ja! Natürlich. Aber die Ereignisse haben uns überrollt. Wir müssen uns um den Erben kümmern. Wer auch zur Königin ernannt wird, wird die Bewahrer brauchen, um auf eine Art geführt zu werden, die sich von der bisher angewandten erheblich unterscheidet.«
    Ich fragte – und war mir dabei der Wichtigkeit der Antwort bewußt, die sich in seinem Blick abzeichnete –: »Wer ist die Nachfolgerin?«
    Er spitzte die Lippen. Auf seinem schmalen Gesicht lag ein gerissener Ausdruck. »In den Aufzeichnungen herrscht ein Durcheinander. Der Stammbaum war zu seiner besten Zeit verworren, und das ist schon lange her. So wie es das Kollegium sieht, gibt es drei Leute, die einen legitimen Anspruch haben, die nächsten Verwandten zu sein.«
    Ich wartete, während er seufzte. Er konnte die Schwierigkeiten voraussehen, die aus den Streitigkeiten und Konfrontationen entstehen würden.
    »Die drei sind: Erstens Lady Kirsty, zweitens Lady Thalna und drittens Lady Leone.«
    »Ist das unsere Leone?«
    »Ja. Und ihre Kusine Kirsty. Du hast sie natürlich kennengelernt.«
    »Natürlich.«
    »Meines Erachtens wird Thalna als erste aus dem Rennen ausscheiden. Ihr Anspruch ist der schwächste der drei.«
    »Und der aussichtsreichste?«
    »Da muß man die Zusprechung abwarten.«
    Er sah mich scharf an. »Du fragst dich vielleicht, warum ich so offen mit dir spreche, Drajak. Ich fürchte, es kommen düstere Zeiten auf uns zu. Die alte Ordnung zerbröckelt. Ich brauche einen Mann wie dich an meiner Seite.«
    Wieder wartete ich ab. Ich wollte nicht die Frage stellen, die mir auf der Zunge brannte und die er möglicherweise für unverschämt halten konnte. Schließlich war er hier unten in Tsungfaril eine sehr hochrangige Persönlichkeit.
    Er sah mich fragend an. »Ja, Drajak, ich sehe, daß dein Kopf deine Zunge beherrscht. Du würdest gern wissen, wem meine Unterstützung gilt?«
    »Ja.«
    Er erhob sich und ging durch den Raum, drehte sich um und ging zurück. Er musterte mich wie ein Spatz einen Brotkrümel.
    »Deine Zurückhaltung ist so wichtig wie deine Hilfe. Du weißt, wie sehr ich Leone mag. Sie ist wie der Frühling, warmherzig und jung, grün und blühend. Sie ist nicht aus dem gleichen Holz wie Königin Leone geschnitzt.« Er blieb am Tisch stehen, nahm ein Jikaidafigur auf und drehte sie in den dünnen Fingern. Es war der gelbe Pallan. Dann stellte er sie energisch neben die gelbe Prinzessin. Er warf mir einen verbissenen, berechnenden Blick zu.
    Ich holte tief Luft.
    »Dann wirst du Kirsty unterstützen.«
    Er nickte. »Aye.«
    »Ich verstehe.«
    »Wäre ich nicht davon überzeugt, hätte ich es dir weder gesagt noch versucht, dich einzustellen. Kannst du mir folgen, Drajak?«
    Jetzt lag es bei mir, zu nicken. »Ich kann dir folgen.«

16
     
     
    Unter normalen Umständen hätte man eigentlich erwartet, daß San Chandra die verblüffende Neuigkeit, daß ein gewöhnlicher Mensch von Tsung-Tan gesegnet und durch die Laune der Gottheit durch Raum und Zeit bewegt worden war, herausposaunt hätte. Sei es wie es war, Chandra behielt diese Information für sich. Meiner Einschätzung nach war er nicht von der eingebildetem Macht besessen, die diese Information ihm allein vermittelte, sondern er suchte nach Wegen, sie zu benutzen, um seine Bestrebungen voranzutreiben, Kirsty zur

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