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39 - Meuchelmörder von Scorpio

39 - Meuchelmörder von Scorpio

Titel: 39 - Meuchelmörder von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Land?«
    »Weil uns die verdammten Herren der Sterne hierher geschickt haben, darum, verdammt noch mal!«
    Bei den verfaulten, feuchten Augäpfeln und der hängenden tropfenden Nase Makki-Grodnos! Der prächtige Bursche, der über alles Bescheid wußte, sollte lieber ausspucken, was er wußte, und zwar verdammt schnell, bei Zair!
    Er stieß einen tiefen Seufzer aus. »Wenn sie es dir nicht gesagt haben, muß es einen Grund dafür geben. Ich kann es dir nicht sagen, wenn sie es nicht erlauben.«
    Wenn ich einen Hut getragen hätte, hätte ich ihn runtergerissen, zu Boden geworfen, und wäre darauf herumgesprungen. Bei den verfilzten und mit Läusen verseuchten Locken der Heiligen Lady von Belschutz! Welch ein Vorankommen!
    Vom anderen Ende des Raums sahen Kuong und Chandro beim Geräusch unserer erhobenen Stimmen herüber. Llodi kam herein, halb von der Staffelei und den Tuben mit Farben und Pinseln verborgen. »Alles bereit!« rief er.
    Ich senkte die Stimme und sagte: »Schau, Dom. Wir stecken da alle zusammen drin. Ich würde gern wissen, warum ich meinen Hals riskiere. Ich meine, ich muß es im einzelnen wissen.«
    Während ich sprach, machte ich mich daran, genügend Einzelheiten zu sammeln, um das Bild zu komplettieren. Ich konnte sehen, wie alle kleinen Stücke zusammenpaßten.
    Langsam sagte ich: »Sag mir, Caspar, stimmt es nicht, daß die Fischköpfe, nachdem wir sie bei Yumakrell geschlagen haben, nach Süden flohen, zwischen Loh und Havilfar durchsegelten und dann das südliche Loh umrundeten, um irgendwo an der Westküste zu landen?« Ich beobachtete ihn genau und fügte schnell hinzu: »Oder sie flohen nach Norden, vorbei an den Hobolin-Inseln, umschifften Erthyrdrin und segelten südwärts in die Cyphren-See, um wieder an der Westküste von Loh zu landen.«
    »Alles bereit?« rief Kuong herüber.
    »Fertig«, erwiderte Mevancy. Dann flüsterte sie aufgeregt: »Welchen Weg die Leem-Freunde auch genommen haben, sie sind an der Westküste von Loh. Sie befinden sich in Trankar!«
    »Nun, natürlich«, sagte Caspar und ging, um seine Tasche aufzunehmen. »Und sie werden bald in Tsungfaril sein, wenn wir keine Königin und ein Kollegium bekommen, die sich ihnen entgegenstellen. Wenda!« *
    Und so gingen wir unser finsteres Geschäft an, nicht nur, um Leone zu retten und Königin Kirsty auf den Thron zu setzen, sondern um den Prozeß in Gang zu bringen, ganz Tsungfaril und die benachbarten Teile Lohs vor den plündernden und gnadenlosen Shanks zu retten.

20
     
     
    Selbst so früh am Tag wurden die Gerüche des Flusses in üppiger Vielfalt und beißender Schärfe herangetragen. In jedem Teil der Stadt würden Sklaven ihre Eingeweide ausschwitzen; schleppend und zerrend, putzend und schrubbend. Der stets gegenwärtige Staubgeschmack der Luft überzog Zunge und Lippen mit einem schmierigen Film. Alles in allem war es ein gewöhnlicher Tag in Tsungfaril, als wir zu Königin Leones Palast marschierten.
    Also drehte sich alles um die Shanks! Nun, ich denke, das hätte ich wissen sollen. Ich hätte früher erkennen sollen, daß die Herren der Sterne den Kreuzzug nicht aufgaben, den wir gestartet hatten, um die Räuber von der anderen Seite der Welt aufzuhalten und zurückzuwerfen.
    Was den feinen Caspar Del Vanian, Caspar den Spitzer, betraf – der Name Spitzer erweckte in mir die Vorstellung, daß er eine Restaurantkette leiten sollte –, seine Einmischung in die Verschwörung war willkommen und bedeutete, daß die Herren der Sterne schwere Geschütze auffuhren. Mir war seit langer Zeit bekannt gewesen, daß ich der Bursche war, den sie ins Spiel brachten, wenn die anderen eine Sache vermasselt hatten – wie bei dem Feuer, bei dem ich Mevancy kennengelernt hatte.
    Mevancy war jetzt mit einem langen Männergewand bekleidet, einem burnusähnlichen Kleidungsstück, und befand sich am Ende des Gherimcal. Kuong trug das vordere Ende. Er trug einfache Kleider, nichts verriet den Lord. Ich marschierte an der Seite und stützte mit einer Hand den Stuhl. In dem Stuhl saß die Leiche.
    So sehr wir uns auch wie eine Gruppe von Automaten bewegten, die scheinbar ohne jeden weiteren Gedanken stur geradeaus schritt, war sich in Wirklichkeit jeder von uns im höchsten Grade dessen bewußt, was wir taten. Unsere eigenen Wünsche, unsere eigenen Ängste mußten beiseite stehen. Wenn Shang-Li-Po nicht als Faktor des Problems gestrichen werden konnte, mußte eine Königin eingesetzt werden, die sich den Shanks unerschrocken

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