Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

Titel: 4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
Vom Netzwerk:
begleiten.“
    „Bestimmt nicht, vielen Dank“, lehnte er ab.
    „Warum nicht?“

„Weil ich ein Feigling bin“, gab er unumwunden zu. „Ich besteige die höchsten Berge, wenn es sein muss, und erforsche jede Höhle. Doch was das Tauchen angeht, bin ich ein hoffnungsloser Fall. Das ist für mich der reinste Horror.“
    „Ich finde es erstaunlich, dass du so offen darüber redest“, erwiderte sie, überrascht von seiner Ehrlichkeit.
    „Weshalb sollte ich es nicht zugeben? Das wär’s dann. Du musst dir einen anderen Moderator suchen.“
    „Sei doch nicht so dumm. Natürlich moderierst du alle Folgen der Serie vom Land aus. Versprochen.“ „Okay. Ich möchte nur Missverständnisse vermeiden. Glaub mir, ich bin ein ausgemachter Feigling, das solltest du nie vergessen.“
    „Jeder Mensch hat Schwächen und ist manchmal feige“, erklärte Della ernst.
    „Ja, das stimmt wahrscheinlich. Was hast du denn für Schwächen?“
    Damit hatte sie nicht gerechnet. „Oh … mehrere“, begann sie zögernd.
    „Aber du bist nicht wirklich bereit, mit mir darüber zu reden, oder?“
    „Mein Selbsterhaltungstrieb hindert mich daran.“
    „Hast du das Gefühl, ich sei eine Gefahr, gegen die du dich schützen musst?“ Er sah sie liebevoll lächelnd an.
    Nachdenklich betrachtete Della ihn. Die Sonnenstrahlen, die durch das Fenster hereinfielen, ließen sein Haar golden schimmern. Er ist die größte Gefahr, der ich jemals ausgesetzt war, dachte sie. Doch sie würde sich nicht dagegen schützen, es wäre sowieso sinnlos.
    „Wenn du darauf eine Antwort erwartest, kannst du lange warten“, erwiderte sie in scherzhaftem Ton.
    „Würde ich mich durch die Antwort geschmeichelt fühlen?“
    „Kein Kommentar.“
    Sekundenlang sah er ihr in die Augen, ehe er sich zu ihr hinüberbeugte und sie sanft auf die Lippen küsste.
    Es war nur ein flüchtiger Kuss, der schon vorüber war, bevor er richtig angefangen hatte. Dann stand Carlo auf, ging zum Tresen und ließ Della aufgewühlt zurück. Immer noch glaubte sie, die federleichte Berührung seiner Lippen auf ihren zu spüren.
    Als er mit zwei Tassen Cappuccino zurückkam, erwähnte er den Kuss mit keiner Silbe. „Worüber willst du sonst noch berichten?“, wechselte er das Thema.
    „Vielleicht drehe ich eine Folge über die Schlacht von Waterloo. Ich habe viele Ideen, doch es ist alles nicht ganz das, was mir vorschwebt.“
    „Du musst dir selbst ein Bild machen. Ich kenne einige historische Stätten, über die es sich zu berichten lohnt. Ich zeige sie dir gern. Wir können morgen losfahren in den Süden Italiens und vielleicht anschließend noch nach Sizilien.“
    Sie sah ihn an. „Meinst du …?“
    „Wir wären ungefähr eine Woche unterwegs. Hast du so viel Zeit?“
    „Kannst du denn so lange deine Arbeit in Pompeji ruhen lassen?“
    „Sie geht ja auch ohne mich weiter, denn meine Leute wissen, was zu tun ist. Einige Tage kommen sie gut ohne mich zurecht. Außerdem telefoniere ich täglich mit ihnen.“
    Die Versuchung, das Angebot anzunehmen, war groß. Welch ein verlockender Gedanke, mit Carlo allein zu sein.
    „Ich müsste meine Sekretärin anrufen und ihr sagen, dass ich noch etwas länger geschäftlich unterwegs bin“, sagte sie langsam.
    „Also abgemacht. Trink den Cappuccino, und lass uns zurückfahren“, forderte er sie auf.
    Auf der Fahrt zum Hotel saß Della glücklich und zufrieden neben Carlo. Sie musste verrückt sein, mit einem Mann wegzufahren, den sie gerade erst kennengelernt hatte; dennoch kam es ihr richtig vor. Als er vor ihrem Hotel anhielt, rechnete sie damit, dass er sie auf ihr Zimmer begleiten und dort in d ie Arme nehmen würde. Sie würde sich nicht wehren. Aber dann verabschiedete er sich schon in der Hotelhalle so liebevoll und zärtlich von ihr, dass sie zutiefst berührt war.
    „Hier laufen mir zu viele Bekannte herum“, meinte er. „Ich komme mir vor wie im Rampenlicht, und das gefällt mir nicht.“

„Das würde mir auch nicht gefallen“, stimmte sie ihm zu.
    „Heute Abend muss ich noch meine Mutter besuchen und ihr sagen, dass ich einige Tage weg bin. Wir sehen uns morgen früh.“ Er drückte Della die Hand, nickte einigen Leuten im Vorbeigehen freundlich zu und verschwand.
    4. KAPITEL
    Della frühstückte gerade, als Carlo am nächsten Morgen erschien, um sie abzuholen. Er breitete eine Straßenkarte vor ihr aus.
    „Hier, zuerst fahren wir nach Kalabrien. Dort gibt es viele historische Stätten, die dir bestimmt

Weitere Kostenlose Bücher