4 ½ Freunde und der Spion im Blümchenkleid (German Edition)
hatte er aber Neuigkeiten, die uns fast umhauten.
Er lotste uns in einen Hauseingang, sah sich nach allen Seiten um und flüsterte dann: »Diese Typen führen was im Schilde.«
Ich hatte keine Ahnung, was er meinte. »Welche Typen führen was im Schilde?«
»Na, die Typen mit dem Angeberauto.«
»Woher weißt du das?«, rief ich. »Du wolltest doch nicht –«
»Wir haben vereinbart, dass wir nicht zum Markt gehen«, unterbrach er mich. »Aber was ich vorher mache, haben wir nicht vereinbart.«
»Eh, Mann eh! Und was hast du gemacht?«
»Ich habe mich schon ganz früh in der Nähe von ihrem Marktstand versteckt und sie ausspioniert, als sie den Stand aufgebaut haben.«
»Das darf doch nicht wahr sein!«, rief Radieschen.
»Reg dich ab. Mir ist ja nichts passiert. Ich war gut getarnt.«
»Mit dem Blümchenkleid?«, fragte ich.
»Eh, Mann eh! Der Spion im Blümchenkleid!«, prustete Friedhelm.
»Könnt ihr mal mit euren blöden Sprüchen aufhören?«, regte Kalle sich auf. »Sonst erzähle ich euch nämlich nicht, was ich herausgefunden habe.«
»Das glaubst du doch wohl selbst nicht«, erwiderte ich.
Kalle warf mir einen vernichtenden Blick zu, aber nur, um dann doch zu erzählen, was er ausspioniert hatte: »Zuerst war es auch ziemlich langweilig. Sie haben nur belangloses Zeug geredet. Wo welche Klamotten hinkommen und so.«
»Nun mach es doch nicht so spannend!«, stöhnte ich auf.
»Irgendwann haben sie aber doch etwas Interessantes gesagt, und das hörte sich nicht gut an.«
»Und was?«, fragte Radieschen und verdrehte die Augen.
»Dass sie es einem Typen zeigen wollen. Dass sie das nicht mit sich machen lassen. Und dass sie ihm eine Lektion erteilen wollen, die er nicht mehr vergisst.«
Das hörte sich allerdings nicht gut an. »Und von wem haben sie gesprochen?«
Kalle zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Ich musste dann auch weg, weil die ersten Marktbesucher kamen und ich Angst hatte, dass ich entdeckt werde.«
Ich nickte. »Na, wenigstens das war clever von dir.«
»Wen könnten sie denn gemeint haben?«, fragte Radieschen.
»Blue-eye Johnny vielleicht.«
»Oder Herrn Brassert«, sagte Radieschen.
Kalle kratzte sich am Kopf. »Vielleicht sogar Herrn Schulte-Stratmann.«
»Wir müssen zur Polizei!«
»Und was sollen wir denen erzählen?«, widersprach ich meinem Bruder. »Wir haben doch keine Beweise. Und nur, weil Kalle gehört hat, dass sie jemandem eine Lektion erteilen wollen, werden sie die Typen sicher nicht verhaften.«
Friedhelm zuckte mit den Schultern. »Außerdem werden sie uns sowieso nicht glauben. Wir sind ja nur Kinder.«
Mir fiel nur einer ein, an den wir uns wenden konnten. »Ich wäre dafür, wir gehen zu Herrn Schulte-Stratmann und erzählen ihm die ganze Sache. Schließlich hat er mit seinem Onkel gesprochen und da ging es ja auch darum, dass etwas gefährlich sei und so weiter. Ich wette, das hatte auch mit den Markttypen zu tun.«
»Und was ist mit Frau Schulte-Stratmann?«, rief Radieschen. »Die ist doch dann sicher wieder sauer auf uns!«
»Steffi hat recht«, sagte auch Kalle. »Immer noch besser, als wenn jemandem etwas passiert. Und Frau Schulte-Stratmann werden wir schon überleben.«
»Eh, Mann eh! Wenn ich an die letzte Sportstunde denke, wäre ich da nicht so sicher.«
Am Haus unserer Lehrerin sah es zunächst so aus, als würde unser Plan scheitern. Wir läuteten und klopften an die Tür, doch niemand öffnete uns. Schließlich gingen wir sogar um das Haus in den Garten, doch auch dort war niemand. Dafür sahen wir im Nachbargarten eine Frau, die auf ihrem Gartentisch etwas in einem Mörser zerstampfte.
Kalle stieß mich an. »Sollen wir sie fragen?«
»Warum nicht. – Hallo!«, rief ich dann der Frau zu.
Die sah von ihrer Arbeit auf. »Ja? – Wer seid ihr? Was macht ihr im Garten von den Schulte-Stratmanns?«
»Wir sind Schüler von Frau Schulte-Stratmann und wollten sie etwas fragen.«
»Es geht um eine Hausaufgabe!«, log Kalle. Das kann er wirklich gut.
»Ach so. Frau Schulte-Stratmann und ihr Mann sind vorhin aus dem Haus gegangen.«
»Wissen Sie, wann sie wiederkommen? Oder wo sie sind?«
Die Frau schüttelte den Kopf. »Leider nicht. Aber wenn ihr wollt, könnt ihr gern bei mir eine Tasse Tee trinken und auf sie warten.«
»Das ist nett von Ihnen«, sagte ich, »aber wir haben leider keine Zeit.«
»Was machen Sie denn da?«, fragte mein Bruder plötzlich.
Die Nachbarin lächelte meinen Bruder an. »Tee. Das
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