Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
4 - Wächter der Ewigkeit

4 - Wächter der Ewigkeit

Titel: 4 - Wächter der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
Vom Netzwerk:
gibt es noch einige, von denen ich gehört habe. Was man da alles für Bezeichnungen trifft! Kinder der Nacht, Wächter des Vollmonds, Söhne des Windes. Ich kann mich auch noch an eine Gruppe von Kindern erinnern, Menschenkindern, keine Anderen, die gern Vampir spielten. Vielleicht sollte ich sie mal hierherbringen? Damit sie begreifen, dass es sich bei Vampiren keinesfalls um distinguierte Gentlemen im schwarzem Umhang handelt, die schöne Frauen in ein altes Schloss locken. Dass das alles keinesfalls so gotisch ist …«
    »Sebulon! Hast du irgendetwas über die Ewige Wache gehört?«
    »Nein.«
    »Gorodezki hat eine Vermutung …« Geser sah mich an. »Er glaubt, dass sich so die drei Anderen nennen, die in Edinburgh versucht haben, das Artefakt an sich zu bringen. Ein Dunkler, ein Lichter und ein Inquisitor.«
    »Der Dunkle ist Sauschkin, der Inquisitior Edgar.« Sebulon nickte. »Aber wer ist der Lichte?«
    »Ich weiß es nicht. Wir haben alle Hohen überprüft, sie sind alle sauber.«
    »Da Sauschkin vorher auch kein Hoher war …« Sebulon zuckte mit den Schultern. »Obwohl … für Vampire ist das einfacher. Was ist mit Edgar, Gorodezki?«
    »Ich hatte keine Zeit, seine Aura bis ins letzte Detail zu studieren«, antwortete ich. »Der Kampf tobte … Außerdem war er vom Kopf bis zu den Zehen mit Amuletten behangen. Hätte ich ihn mir fünf Minuten in Ruhe ansehen können, würde ich jetzt alles über ihn wissen …«
    »Trotzdem …«, hakte Sebulon nach. »Ich weiß, was auf dem Plateau der Dämonen vorgefallen ist. Im Großen und Ganzen. Also erzähl schon.«
    »Im Kampf hat er sich wie ein Hoher verhalten«, räumte ich mit einem Blick auf den widerwillig nickenden Geser ein. »Wir waren zu dritt … Besser gesagt zu zweit, denn Afandi kann man nicht mitzählen, obwohl er sein Möglichstes getan hat. Geser hatte uns mit einem Satz von Schutzamuletten ausgestattet, die alle haarklein auf die Situation gemünzt waren. Dennoch hat Edgar sich hervorragend gehalten. Ich glaube sogar, er hätte den Kampf noch fortsetzen und sogar gewinnen können. Aber als Rustam gegangen war, bestand für Edgar keine Notwendigkeit mehr, sich auf einen Kampf einzulassen.«
    »Damit hätten wir es also mit einem Anderen zu tun, der seinen Grad anzuheben vermochte«, hielt Sebulon fest. »Was zu beweisen war. Geser, mein Guter, könntest du dir vorstellen, dass die Inquisition es trotz allem geschafft hat, das Fuaran an sich zu bringen?«
    »Nein«, sagte Geser entschieden.
    »Wenn Kostja überlebt hätte«, dachte Sebulon laut nach, »könnten wir vermuten, dass er sich an den Zauber aus dem Fuaran erinnern würde. Und dass er eine Art … äh … Pendant zu dem Buch hergestellt hat. Möglicherweise wäre es nicht ganz so stark gewesen, hätte aber aus Edgar trotzdem einen Hohen machen können. Anschließend könnte sich ein Lichter derselben Prozedur unterzogen haben.«
    »Womit wir jeden x-beliebigen Lichten verdächtigen müssten«, schlussfolgerte Geser. »Zum Glück ist Kostja aber tot und konnte das Geheimnis des Fuaran niemandem mitteilen.«
    »Hatte er keine Zeit, seinen Vater in das Geheimnis einzuweihen?«
    »Nein«, behauptete Geser felsenfest. »Das ist ein Zauberbuch. Seinen Inhalt kann man nicht telefonisch durchgeben. Man kann es nicht einmal abfotografieren.«
    »Schade, das bringt mich um eine gute Idee.« Sebulon schnippte mit den Fingern. »Eine kleine Hexe hat mir mal gezeigt, dass es in Handys so ein Ding gibt, Multi-Media Card heißt es! Damit kann man Fotos übers Handy übermitteln.«
    Im ersten Moment glaubte ich, Sebulon stichele bloß. Denn wie er da mit klugem Gesichtsausdruck über MMCs sinnierte, mit denen Schulkinder heutzutage fröhlich während des Unterrichts kommunizieren, wirkte schon sehr komisch.
    Dann begriff ich, dass er es ernst meinte. Manchmal vergaß ich einfach, wie alt die beiden waren. Für Sebulon stellte ein Handy eine Art Magie dar.
    »Glücklicherweise geht das nicht«, konstatierte Geser. »Er hätte sich etwas merken und es rekonstruieren können … Nein, das ist auch Blödsinn. Selbst das wäre nicht möglich gewesen. Die Natur eines Vampirs unterscheidet sich von der einer Hexe. Um das Fuaran neu zu schaffen – und sei es in einer abgeschwächten Form –, wäre eine erfahrene Hexe nötig gewesen …« •
    Ich sah Geser an. »Sagen Sie, Boris Ignatjewitsch …«, setzte ich an. »Kann eine Hexe eine Lichte werden?« Die herrlichsten Momente im Leben von Eltern eines

Weitere Kostenlose Bücher