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4 - Wächter der Ewigkeit

4 - Wächter der Ewigkeit

Titel: 4 - Wächter der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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Er wollte um jeden Preis ein Reich der Gerechtigkeit und des Edelmuts auf Erden errichten, dafür hat er Artus erzogen. Wie kann man sich um Kleinigkeiten scheren, wenn man ein großes Ziel vor Augen hat? Und dann tauchte in den Wahrscheinlichkeitslinien ein kleiner Junge auf, der heranwachsen und das ganze Königreich zerstören würde … Damals war ich noch nicht auf der Welt und konnte nicht wissen, was Merlin wollte und dachte. Aber in dem Augenblick, als Merlin beschloss, um seiner Träume willen Unschuldige zu töten, starb der Große Lichte Magier, damit der Große Dunkle geboren werden konnte.«
    Da war er wieder, der Uroboros. Das Leben im Tod und der Tod im Leben …
    War für Arina wirklich alles so einfach? Sie wollte keine Dunkle mehr sein, wollte Gutes vollbringen – und schwupp wurde sie eine Lichte. Spendierte sich eine Umerziehung wie die alte Chapeauclaque in Nadjuschkas Zeichentrickfilmen und stand prompt auf der lichten Seite …
    Oder spielte sonst noch etwas eine Rolle? Vielleicht die langen und komplizierten Beziehungen, die sie mit Geser verbanden? Die gemeinsamen Intrigen, mit denen der Lichte Magier und die Dunkle Hexe ein gemeinsames Ziel verfolgten? Hatte Geser sie für das Licht empfänglich gemacht? Oder hatte Arina verstanden, dass es zwischen dem Dunkel und dem Licht Gesers keinen allzu großen Unterschied gab?
    Keine Ahnung. Sie selbst würde es mir bestimmt nicht sagen. Genauso wenig, wie sie mir auf die Frage antworten würde, ob Geser und Sebulon von ihren Plänen erfahren und dann ihr eigenes Spiel angefangen hatten, bei dem sie die Ewige Wache nach dem Erbe Merlins suchen ließen.
    »Und wie ist es zu dem Bündnis mit Edgar gekommen? Oder ist das ein Geheimnis?«
    Edgar hüllte sich in Schweigen. Flüsterte etwas … Offenbar heilte er seine Verletzung. Im Rahmen des Möglichen.
    »Was soll daran ein Geheimnis sein?« Arina sah ihren Bundesgenossen und anscheinend auch Geliebten an. »Schließlich hat er mich doch gefunden. Das war für ihn eine Frage des Prinzips. Wenn er jemanden finden sollte, tat er das auch. Nur interessierte ihn seine Karriere zu dem Zeitpunkt nicht mehr. Seine Frau war gestorben, er hatte von dem letzten Artefakt
    Merlins gehört und wollte es an sich bringen. Der einfachste Weg dafür war, ein Hoher zu werden, genauer, nicht nur ein Hoher, sondern ein Null-Magier. Wie Merlin. Edgar hatte angenommen, ich sei vielleicht imstande, das Fuaran wiederherzustellen. In diesem Punkt hat er mich ein wenig überschätzt. Aber die Geschichte vom Kranz der Schöpfung gefiel mir. Deshalb haben wir uns verbündet.«
    Ich nickte. Ja, so musste es gewesen sein. Edgar, bereits völlig gefangen von der Idee, sich das Artefakt anzueignen, fand Arina. Die beiden vervollständigten ihre Ewige Wache mit dem rachsüchtigen Sauschkin. Und machten sich an die Arbeit: Der Inquisitor, der Zutritt zu einem reich bestückten Depot magischer Artefakte hatte; die überaus kluge Hexe, die nun eine Lichte geworden war; der Hohe Vampir, den die Sehnsucht nach seinem Sohn und seiner Frau um den Verstand gebracht hatte …
    Eine traurige Gesellschaft.
    Und eine schreckliche.
    »Hast du keine Angst, dass du mit dem Kranz einen Fehler machst, Arina? So wie Merlin mit Mordred einen Fehler gemacht hat?«
    »Doch«, gestand sie. »Das wäre möglich … Was ist? Haben wir einen Fehler gemacht, als wir dich gefangen genommen haben? Oder hast du dir überlegt, wie wir an den Kranz kommen?«
    »Ja«, sagte ich. »Mit der siebten Schicht, da hat Merlin uns getäuscht. Einem lebenden Anderen, der kein Null-Magier ist, bleibt der Weg ins Reich der Toten versperrt.«
    »Der von uns Gegangenen«, korrigierte Gennadi mich ohne jeden Hohn. »Der von uns Gegangenen, aber nicht Toten.«
    Warum beschäftigte ihn das so? Weil er ein Untoter war?
    »Das entspricht meiner Einschätzung.« Arina nickte. »Wenn wir das Fuaran noch hätten, könnte ich aus Edgar einen Null- Magier machen. Ohne das Buch ist das jedoch schwierig. An manches habe ich mich erinnert, manches vermochte ich neu zu schreiben, und irgendwie habe ich so aus ihm einen Hohen gemacht. Aber meine Kunst reicht wohl nicht aus, um es mit dem Fuaran aufzunehmen … Was hast du dir überlegt?«
    »Der Kranz der Schöpfung liegt in der fünften Schicht«, sagte ich. »Ihr hättet ihn euch schon vor zwei Wochen holen können!«
    Arina sah mich mit zusammengekniffenen Augen an. Daraufhin erzählte ich ihr alles, was ich Edgar und Gennadi bereits im

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