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40 - Im fernen Westen

40 - Im fernen Westen

Titel: 40 - Im fernen Westen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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hierher, um die Burschen zu fragen, was sie gesehen haben, wenn sie nachher hier wieder zusammentreffen.“
    „Glaubt Ihr es?“
    „Meine es! Wenn Ihr klug sein wollt, so macht Euch da hinüber auf die andere Seite, damit wir sie dazwischen kriegen, und laßt die Miß nicht länger warten, Sir. Könnte sonst vor lauter Ungeduld einen Fehler machen.“
    Ich folgte der Weisung und kehrte zu Ellen zurück. Nachdem ich ihr in kurzen Worten Bericht erstattet hatte, nahmen wir eine Sam gerade gegenüberliegende Stellung ein und warteten auf die Rückkehr der beiden Rothäute.
    Lange wurde unsere Geduld auf die Probe gestellt, und es vergingen einige Stunden, ehe wir den leisen Schritt eines heranschleichenden Menschen hörten. Es war einer von den Erwarteten, ein alter, verwitterter Bursche, der für die erbeuteten Skalps so wenig Platz an seinem Gürtel gefunden hatte, daß er die Außennähte seiner weiten Hosen in dicken Lagen mit dem Haar seiner erlegten Feinde ausgefranst hatte.
    Kaum war er in unseren Bereich getreten, als er auch schon von hüben und drüben gepackt und ‚ausgelöscht‘ wurde. Ebenso erging es dem anderen, welcher nach kurzer Zeit erschien, und nun kehrten wir, vereint, wie wir ausgegangen waren, in die Festung zurück.
    Vor dem Tor suchten wir den Posten auf, welcher hinter dem schützenden Gesträuch geborgen gelegen und den spionierenden Wilden, der in einer Entfernung von kaum einigen Schritten an ihm vorübergeschlichen war, wohl bemerkt hatte.
    Sam blickte ihn erstaunt an.
    „Bist ein Greenhorn gewesen, Will, und wirst ein Greenhorn bleiben, bis dich mal die Redmen beim Schopf haben, meine ich. Hast wohl geglaubt, der Braune gehe hier nur Ameisen fangen, daß du das Eisen stecken gelassen hast.“
    „Sam Hawkens, wirf den Lariat um deine Zunge, sonst tue ich jetzt an dir, was ich vorhin unterlassen habe. Will Parker ein Greenhorn! Der Spaß wäre schon einige Körner Pulver wert, altes Coon. Aber deiner Mutter Sohn ist wohl nicht klug genug, um einzusehen, daß man einen Kundschafter laufen läßt, um nicht die übrigen durch seinen Untergang aufmerksam zu machen?“
    „Sollst recht haben, Mann, wenn du nämlich nicht zu Indianerfellen kommen willst, wie mir scheint. Da –“, bei diesen Worten zeigte er die erbeuteten Skalps vor, und über sein Gesicht ging ein entzücktes Grinsen, welches eine erdbebenartige Bewegung des chaotischen Bartwuchses hervorbrachte – „laß deines Vaters Kind einmal diese prachtvollen Häute ansehen! Ist das nichts, Will Parker, frage ich dich, wie mir scheint, ist das nichts?“
    „Eins“, zählte der Angeredete, und es klang fast wie eine Art Neid aus seiner Stimme, „zwei – aber beim alten ‚Caw‘, Mensch, wo hast du diese kostbaren Dinger her? – drei – hört's noch nicht auf, Sam Hawkens, he? – vier – die hast du doch nicht allein geholt, wie?“
    „Allein, ganz allein, wenn ich die zwei nicht zähle, die mir der – der junge Skalper da abgelassen hat.“
    „Abgelassen?“ fragte der andere erstaunt und warf mir einen Blick zu, in welchem sich der aufrichtigste Zweifel über meine geistige Zurechnungsfähigkeit aussprach.
    „Magst's wohl nicht glauben? – hi – hi – hi, Will Parker, he? Hast ja 'nen echten Kingsfieldstahl und 'ne gute Kentuckybüchse; laß nichts vorüberlaufen, dann hast du auch was, wenn ich mich nicht irre.“
    Mit den letzten Worten wandte er sich dem Wasser zu, drehte sich aber, ehe er zwischen den Felsen verschwand, noch einmal um und warnte den Wachehaltenden:
    „Mach deine Augen auf, meine ich! Da drüben im ‚Gutter‘ gibt's ein ganzes Nest Pfeilmänner. Können ihre Nasen auch zwischen deine Beine stecken wollen. Wäre schade um dich, wie mir scheint, schade!“
    Tief unter den um ihn hängenden Fallen begraben, schritt er uns voran, und bald standen wir an dem Ausgang der Schlucht und konnten den Talkessel überblicken. Ein scharfer Pfiff des alten Trappers genügte, um sämtliche Bewohner unseres Verstecks herbeizurufen, und mit gespannter Aufmerksamkeit folgten alle dem Bericht unseres Abenteuers.
    Schweigend hörte Old Firehand ihn bis zu Ende, aber als ich ihm von Parranoh sagte, entfuhr ihm ein Ausruf der Verwunderung und zugleich der Freude.
    „Wär's möglich, daß Ihr Euch nicht getäuscht hättet, Sir? Dann könnte ich meinen Schwur wahr machen und ihn zwischen meine Fäuste nehmen, wie es jahrelang mein einziger, mein heißester Wunsch gewesen ist.“
    „Die Haare allein

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