Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
40 - Invasion von Scorpio

40 - Invasion von Scorpio

Titel: 40 - Invasion von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
geöffnet. Die Schiffe der Shanks stürzten darauf zu, und bald würden sie Flugpinassen und Langboote aussetzen. Wir flogen darauf zu, in dem verzweifelten Versuch, als erste durchzuschlüpfen.
    »Komm schon! Komm schon!« Ich redete mit mir selbst, die Lippen fest aufeinandergepreßt.
    Rollo starrte abwechselnd nach oben zu den Shanks und nach hinten hinunter zu den Xichuns. Die Faust, in der er den Bogen hielt, zitterte kaum merklich.
    Der Wind pfiff an uns vorbei. Die Sonnen schienen. Die Luft roch widerlich nach dem Dschungel Chems. Ich dachte an Delia – eine dumme Bemerkung: wann denke ich nicht an sie? – und versuchte, die Kontrollhebel über die Haltemarkierung hinauszuschieben. Wie ein Stein stürzten wir auf die Lücke im grünen Meer der Baumwipfel zu.
    »Sie stoßen kleine Flugboote aus!« rief Rollo.
    »Ich sehe es.« Ein halbes Dutzend kleiner Flugboote löste sich von den größeren Flugschiffen. Sie stürzten ebenfalls wie ein Stein in die Tiefe; ich hoffte, das Loch in dem Teppich aus Baumwipfeln passiert zu haben, bevor sie uns erreichen würden. Es stellte sich nur die Frage: Würden wir durchgeschlüpft sein, bevor uns die Xichuns erwischten?
    Die Frage wurde sehr schnell von einem Tumult schlagender Flügel, peitschender Schwänze und vorschnellender Köpfe beantwortet. Die Xichuns umgaben uns, als ich die Sinkgeschwindigkeit des Vollers verringerte, damit wir unter den Baumwipfeln nicht zerschmettert würden. Wir stürzten immer noch schnell genug, bei Krun, aber ich mußte mit dem einen Auge die Kontrollen beobachten und mit dem anderen die Xichun.
    Rollo ließ die Bogensehne vorschnellen und verfehlte; er fluchte und legte den nächsten Pfeil ein.
    Ich machte keine Anstalten, meinen Bogen zu benutzen. Der Voller ging schnell auf Tiefe, und mit einem vorsichtigen Stoß des Vorwärtshebels schob ich ihn in genau die richtige Position. Ein Xichun verbiß sich im hölzernen Schanzkleid unter der Reling. Er wurde mit uns gezerrt und schlug dabei wild mit den Flügeln. Eine weitere Echse landete mit großem Geflatter an Deck. Rollo stieß eine Warnung hervor.
    Mit Bedauern riß ich mein Schwert heraus, verließ die Kontrollen, sprang den Xichun an, wich dabei seinem Schlag aus und hieb den Hals unter dem kleinen Kopf zur Hälfte durch. Sein schriller Schrei verstummte wie abgeschnitten, und er brach an Deck zusammen; Flügel und Schwanz hingen leblos über der Reling. Es blieb keine Zeit, das arme Geschöpf über Bord zu werfen. Es wurde durch die Kräfte der Natur dazu gezwungen, uns zu töten und zu fressen; wir hatten keinen derartigen Trieb.
    Es blieb nur Zeit dafür, an die Kontrollen zurückzuspringen und den Voller sauber durch die Lücke zwischen den Bäumen zu steuern.
    Über uns sah ich die Masse schlagender Flügel und biegsame, sich windende Hälse und Schwänze. Sie wirbelten wie wahnsinnig um das Loch in den Blättern herum, aber sie folgten uns nicht. Diese Tatsache verursachte bei mir eine Reihe von düsteren Vorahnungen.
    Rollo keuchte: »Sogar die Xichuns fürchten sich vor dem, was hier lebt!«
    Die Echse, die sich in den Voller verbissen hatte, wurde tollwütig. Ihre Flügel verursachten einen Sturm, der über das Deck fuhr. Schließlich gelang es ihr mit einer unglaublichen Kraftanstrengung, den Kopf freizureißen. Sie hinterließ einen Klumpen nadelspitzer Zähne im Schanzkleid, wäßrig-grünes Blut tropfte herunter. Die Echse flog mit einer Reihe ruckartiger Bewegungen in die Höhe, um sich draußen im Licht der Sonnen zu ihren Artgenossen zu gesellen. Denn hier unten, unter dem geschlossenen Dach aus Baumwipfeln, war das Licht wie tief im Meer, grün, grau und fleckig, nicht sehr einladend.
    Die durch die Lichtung fallenden vermischten grünen und rubinroten Sonnenstrahlen enthüllten eine andere Welt. Hier ragten die großen geraden Stämme der Brellambäume vom Waldboden bis hinauf zu den herabhängenden Wipfeln, und an den mächtigen Baumstämmen wuchsen zahllose efeuähnliche Pflanzen.
    Der Boden tief unter uns wurde vom Zwielicht verborgen.
    Der Dschungelgestank hatte sich hier auf unmerkliche Weise verändert. Die kelchförmigen Blätter erreichten eine beträchtliche Größe und fielen dann herab, um von neuem Wachstum ersetzt zu werden. Der Erdboden war also gut gedüngt. Aber da gab es noch eine Kleinigkeit, die einen bestimmten Geruch verursachte. Kleine verstohlene Bewegungen auf den Baumstämmen und inmitten der Kletterpflanzen stammten wahrscheinlich von

Weitere Kostenlose Bücher