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40 - Invasion von Scorpio

40 - Invasion von Scorpio

Titel: 40 - Invasion von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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nicht zu den besten, aber er war ganz schön schnell. Während wir im Dämmerlicht um die Bäume herumrasten, näherten sich die Shanks Stück für Stück.
    »Schneller, Drajak! Schneller!«
    »Sieh selbst: Der Geschwindigkeitshebel ist bis zum Anschlag eingerastet!«
    »Dann sind wir diesmal verloren ... Es gibt kein Entkommen!«
    »Diesmal sind wir verloren«, äffte ich ihn nach. »Was ist das für ein erbärmlicher melodramatischer Schwulst? Wenn wir erledigt sind, wenn wir sterben müssen, dann sprich es auch aus, um Beng Pulphans willen!«
    »Schon gut, schon gut! Schnall deine Schwerthülle enger!« *
    Ich reagierte nicht direkt auf diese spitze Bemerkung, aber ich war sehr erfreut darüber, daß er sich so gut hielt. Eine gefahrvolle Situation dieser Art würde die meisten Leute mit Sicherheit in tiefste Verzweiflung stürzen. Er hatte Abenteuer erleben wollen, und bei Krun, er bekam einen Geschmack davon, was das bedeutete!
    Wir rasten weiter zwischen den zeitlosen Baumstämmen dahin. Das graugrüne Licht überflutete uns leichenblaß. Die Shanks kamen näher. Unser Voller konnte nicht noch schneller fliegen. Das Fliegen war anstrengend: zwischen den Bäumen hindurch auf die nächste Lücke zuhalten, dann ein schnelles Ausweichmanöver, um dem Baumstamm auszuweichen, der plötzlich direkt den Weg versperrte. Ich mußte mich völlig auf die Steuerung konzentrieren; womit Rollo sich jetzt beschäftigte, blieb ihm überlassen. Er konnte vielleicht ein paar Shanks mit Pfeilen durchbohren, bevor sie uns überholten.
    Durch die gewaltsamen Manöver wurde wenigstens der unglückliche Xichun vom Deck entfernt. Er rutschte zur Seite, als ich ziemlich scharf einem Baumstamm auswich, und plumpste von Deck, um nach unten zu fallen. Er würde sicherlich irgendwann den Bäumen als Nährstoff dienen.
    Schließlich sah ich sie – vor uns.
    Zuerst dachte ich, es seien Insekten, ein Bienenschwarm. Sie füllten das Stück zwischen zwei Bäumen mit einer schwarzen Wolke.
    Als wir näher kamen – ich wagte nicht, die Geschwindigkeit zu verringern –, ergriff ich die zurechtgelegten Fliegerjacken aus Seide und Pelz und zog sie mit einer Hand an. Ich hob das Segeltuch hoch, und Rollo war zur Stelle, um zu helfen.
    »Kümmere dich um dich selbst ...«, fing ich an.
    »Jetzt verstehe ich, was du gemeint hast. Kannst du dieses Ding sicher steuern?«
    »Ich weiß es nicht. Ich muß nach vorn sehen können, um den Baumstämmen auszuweichen.«
    »So können sie dich aber erwischen ...«
    »Bedeck dich und laß keine Öffnungen übrig!«
    Ich schaute nicht zurück, während Rollo sich zudeckte. Ich konnte durch eine winzige Lücke sehen, einen Spalt, groß wie ein Auge. Es war ein Alptraum, so zu steuern, das kann ich Ihnen sagen! Der Voller sauste weiter zwischen den Baumstämmen hindurch.
    Die vorausliegende schwarze Wolke löste sich zu einer Vielzahl winziger Punkte auf. Es waren Vögel von der Größe eines Spatzen; sie hatten kurze stumpfe Flügel, lange Schwänze und Schnäbel – diese Schnäbel! Sie waren lang, gebogen und sehr scharf. Wenn ein Xichun durch eine Lücke hier herunterflog, würde man ihn in Stücke reißen. Das wußte ich.
    Und wir waren hier, bereit, uns mitten in einen wütenden Schwarm dieser wilden kleinen Vögel zu stürzen. Ich holte tief Luft, nahm mit dem Voller Kurs auf die Öffnung zwischen den Bäumen und warf mir das Stück Segeltuch übers Auge.
    Beim nächsten Herzschlag hallte der Voller von der Gewalt hunderter wütender kleiner Vögel wider, die sich auf uns stürzten.

11
     
     
    Scharfe Spitzen stachen durch das Segeltuch. Ich spürte das verdammte kleine Picken auf dem ganzen Körper. Die kleinen Schrecken hatten Schnäbel, spitz wie Segs Pfeile! Das brachte mich auf den Gedanken, daß Rollo der Läufer vielleicht so arg zugerichtet wurde, daß er Vallia nie zu Gesicht bekommen und durch die Schneisen voller Lisehnbäume spazieren würde, aus denen man die prächtigen vallianischen Bogenstäbe herstellt.
    Ich zuckte zusammen und sprang hoch, als sich die Schnäbel in mein Fleisch bohrten. Aber das Segeltuch und die Pelze schützten vor der Masse der gekrümmten Schnäbel. In der Hauptsache fingen und fraßen diese Vögel kleine Lebewesen, die auf den Baumstämmen lebten, sowie Insekten, die in den Ritzen der Rinde hausten. Was die Xichuns anging, so konnten sie die großen Echsen mit ihrer Folter in den Wahnsinn treiben. Und wenn wir nicht schnell hier herauskamen, würde es uns genauso

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