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40 - Invasion von Scorpio

40 - Invasion von Scorpio

Titel: 40 - Invasion von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ich tun, das werde ich tun. Ich will nicht zum Sklaven der Shanks werden.«
    »Ich hätte gedacht, ein Zauberer aus Loh könnte sich etwas ausdenken, um diesem Schicksal zu entgehen.«
    Er antwortete nicht, als der Voller in dem strahlenden vermischten Licht der Sonnen eine Kurve beschrieb.

10
     
     
    In mittlerer Höhe jagten wir an Chems Küste entlang.
    Die Zwillingssonnen warfen weiterhin ihre vermischten rotgrünen Strahlen vom wolkenlosen Himmel. Wenn sich in diesem Teil Kregens Wolken formten, taten sie es regelmäßig und mit Strenge. Der Himmel würde sich schwarz verfärben. Der Regen würde in einem Wasserfall niederpeitschen, der den Niagara begraben hätte, so wie der Niagara einen Forellenteich unter sich begraben hätte. Die Bäume backbords bildeten einen einzigen dunkelgrünen Teppich. Gelegentlich gab es eine Lücke in dem gleichförmigen Laubwerk. Die Küste bildete entweder eine Reihe von Kurven, an denen Sandstrände zum Baden einluden, oder sie erstreckte sich in einer geraden Nordsüdlinie, an der sich unbarmherzig die Wellen brachen.
    Rollo informierte mich darüber, daß es sich bei diesen Bäumen wahrscheinlich um die berühmten Brellambäume handelte. Ein Fach des sehr umfassenden Lehrplans von Whonban war Naturkunde gewesen, und das hatte er gründlich studiert. Die verführerische Hexe Pynsi mußte für eine Menge geradestehen, bei Krun!
    »Sie wachsen gerade und sehr hoch. Sie entwickeln breite Zweige und drehen die Blätter in einer dicht geschlossenen Masse von Kelchen nach oben. Sie hindern das meiste Licht der Sonnen und den Regen daran, den Boden zu erreichen, und halten die Flüssigkeit in ihrer Zellenstruktur fest. Folglich ist der Boden unter ihnen ziemlich frei von niedrigem Pflanzenwuchs.«
    »Der zweifellos parasitärer Natur wäre.«
    »Hier in Chem auf jeden Fall. Die Brellambäume gibt es besonders an dieser Küste, Slaptras und Slaptras eher tiefer im Landesinneren.«
    »Ich möchte sie nicht finden«, seufzte ich inbrünstig.
    Er zog eine Grimasse. »Wahrhaftig.«
    Aus dem grünen Teppich vor uns erhoben sich Punkte. Ich beschirmte die Augen mit der Hand und schaute hin.
    Bei dieser Bewegung drehte sich Rollo schnell um und starrte nach vorn. Ich spürte die Anspannung in ihm, die seinen Körper zur Unbeweglichkeit versteift hatte.
    »Möge Jallalak der Gnadenlose jetzt widerborstig sein!« verkündete er mit krächzender Stimme. »Xichun! Verdammte Xichun, die aufgestiegen sind, um uns zu verschlingen!«
    Die fliegenden Tiere erhoben sich von ihrem luftigen Sitz. Es dauerte nur wenige Momente, und sie waren wie windgetriebene Blätter über uns. Körper glänzten grün und golden, mit rotgeränderten Schuppen; stark gekrümmte Schwingen schlugen heftig, und die geschlängelten Hälse und peitschenähnlichen Schwänze verliehen ihnen eine lange bedrohliche Form, die von den kleinen Köpfen, deren Rachen mit nadelspitzen Zähnen vollgestopft waren, abgerundet wurden. Diese fliegenden Echsen waren die Könige und Königinnen der Raubtiere unter den Lebensformen des Waldhimmels. Jetzt sollten wir ihnen als Mittagessen dienen.
    Sie ähnelten den Xi der Stratemsk. Schillernde Schwingen umflatterten uns. Schwänze peitschten, keilförmige Köpfe stießen vor.
    Aber unsere Form mußte sie verblüfft haben. Wir hatten keine Flügel. Was haben wir denn da? mußten sich ihre Echsenhirne fragen.
    Sie umkreisten uns, flogen hoch und stießen herab, ständig im Kreis. Sehr bald würden sie sich auf uns stürzen und uns als Beute beanspruchen.
    »Jetzt«, sagte ich zu Rollo, »hast du Gelegenheit, ein Bogenschütze aus Loh zu sein.«
    Da war ich herzlos und gemein. Rollo wußte nichts von der Fähigkeit der Voller, schneller zu sein als die meisten Arten fliegender Tiere und Vögel. Die Xichun konnten wahrscheinlich kurze Zeit mithalten, dann würden ihre Muskeln unweigerlich ermüden, und der Voller würde weitereilen. Aber er wollte sich wie ein tapferer Bogenschütze aus Loh benehmen, der auf Abenteuer aus war. Das war seine Gelegenheit.
    Dazu muß ich sagen, daß ich mich für diese Erklärung schäme, denn etwa einen Herzschlag später wurde mir etwas klar. Es war sicher verdienstvoll, diesen jungen Draufgänger in den Härten eines abenteuerlichen Lebens zu unterrichten, aber das wog nichts im Vergleich zu einer weitaus wichtigeren Überlegung. Bei den süßen Lehren Opaz': Ich beabsichtigte tatsächlich, lebende Kreaturen mit Pfeilen zu spicken, zu töten und zu vernichten, um

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