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41 - Scorpio in Flammen

41 - Scorpio in Flammen

Titel: 41 - Scorpio in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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weiter?«
    »Das ist einfach«, sagte ich lebhaft und brüsk zugleich, »jetzt können wir die Aufgabe weiterverfolgen, deretwegen wir alle im Süden sind.«

10
     
     
    In dem Bestreben, diese Politik zu einem erfolgreichen Abschluß zu bringen – um es mit einer auf amüsante Weise schwülstigen Phrase auszudrücken, die bei den wortreichen Regierungen auf zwei Welten so beliebt ist –, benötigten wir ein Heer, eine Flotte und eine Luftwaffe. Wir verfügten über ein nur zur Hälfte funktionstüchtiges Flugboot.
    »Sobald Deb-Lu oder Khe-Hi den Kontakt wieder hergestellt haben«, sagte Seg in seiner zuversichtliche Art, »haben wir das alles bald geregelt.«
    Ein paar von uns hatten sich in der Achterkajüte der Shankjid versammelt. Es war kein Kriegsrat, denn wie Sie wissen, halte ich davon nicht viel. Es war ein Treffen, bei dem wir zu Atem kommen und einen Plan schmieden wollten. Wie immer würde ich die endgültige Entscheidung treffen müssen. Ich erinnere mich daran, daß ich mir, als wir uns unterhaltend und trinkend in der getäfelten Kajüte des merkwürdigen Vollers saßen, die Frage stellte, ob ich mich eigentlich je daran gewöhnt hatte, die Entscheidungen eines Herrschers zu treffen. Oh, sie waren durchaus klug gewesen, wie diese Erzählungen beweisen werden. Trotzdem, das Kommando über ein Schiff des Königs ist eine Sache, ein Reich zu regieren, eine andere – oder etwa doch nicht? Muß man nicht dieselben Befehle erteilen? Ich wandte mich an Seg und sagte: »Du hast recht. Und wir müssen unbedingt wissen, wo die Armada von Vallia steckt.«
    »Sie ist den Winden unterworfen, so wie wir jetzt auch«, sagte Delia.
    Inch nickte nachdrücklich. »Das stimmt, aber die Jungs arbeiten fleißig an den Segeln und Spieren. Soweit es Dray betrifft, können wir bald lossegeln.«
    »Opaz sei Dank für kleine Gefälligkeiten«, sagte ich. »Der Riß in dem Bronzekasten hätte ...«
    »Ist er aber nicht, du alter Pessimist, also konzentrier dich auf die Zukunft!« Delia hörte sich recht heftig an, bei Krun!
    »Ich habe schon immer behauptet«, sagte Milsi ziemlich beherrscht, »daß Dray Prescots roter Lendenschurz eines Tages irgendeinen Nutzen haben wird.«
    »Für diese Aufgabe scheint er auch wesentlich besser geeignet zu sein«, fügte Sasha äußerst würdevoll hinzu.
    Wir Männer, handelte es sich bei uns doch bloß um gewöhnliche Sterbliche, hatten nicht den Mut, Blicke auszutauschen, sondern musterten eifrig die Decke oder den Boden. Schließlich sagte Delia: »Wenn die vorherrschenden Winde die vallianische Flotte fortgeweht haben, können wir ihr folgen.«
    »Mit Khe-His Hilfe ist das machbar«, sagte ich etwas verstimmt. »Doch ich finde, wir sollten uns lieber Gedanken über Königin Kirsty und ihr Heer und über den Aufstand in Tarankar machen und ...«
    »Mein alter Dom, glaubst du tatsächlich, daß ein fliegendes Schiff mit Segeln gegen die Flotten der Shanks bestehen kann?« Seg beeilte sich, hinzuzufügen: »Sollten wir uns entscheiden, dorthin zu fliegen, werde ich natürlich ...«
    »Natürlich«, sagte ich.
    »Und?« wollte Delia wissen.
    »Wir können wenig tun, außer ...«
    »Außer was?« fragte Inch. Er mußte etwas gebückt sitzen, denn so geräumig die Kabine auch war, die Decke hing für Inch und Sasha etwas zu tief.
    »Oh«, machte ich und spreizte die Finger zu einer gereizten Geste, »wir könnten die einzelnen Gruppen von Freiheitskämpfern besuchen, ihnen helfen, sie ausbilden und ihnen Mut machen.«
    »Nein.« Delia schüttelte den schönen Kopf, und das Kastanienbraun ihres Haars fing das Licht ein und versah sie mit einer goldbronzen glänzenden Aura. »O nein. Das ist totale Zeitverschwendung. Wenn die Zeit reif ist, können sich diese Banden Taranjin nähern. Sie werden zweifellos ihr Bestes geben. Vielleicht erweisen sie sich als sehr nützlich, auch wenn ich da meine Zweifel habe.« Ihre Stimme verhärtete sich. »Die Fischgesichter müssen von Heeren und Flotten niedergekämpft werden, die besser ausgebildet sind als sie.« Sie seufzte leise, ein kaum wahrnehmbares Geräusch, das typisch für sie war. »Ich wünschte, Deb-Lu wäre hier!«
    Ich wußte – und dieses Wissen war zu gleichen Teilen aufmunternd und beschämend –, daß Delia sich die Anwesenheit des mächtigen Zauberers aus Loh wünschte, damit er mich beschützen sollte. Deb-Lu wachte aus der Entfernung über uns alle – Delias Besorgnis um mich entsprach nur meiner Besorgnis um sie. Und dennoch!

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