Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
41 - Scorpio in Flammen

41 - Scorpio in Flammen

Titel: 41 - Scorpio in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Bogen. Man konnte sich darauf verlassen, daß Seg Segutorio ihn nicht preisgab! Nun schoß er auf die Fischgesichter, die uns im Visier hatten.
    Das Tau fühlte sich rauh, haarig und gleichzeitig schmierig an. Ich gab ihm einen letzten heftigen Schwung und warf es.
    Das Seil überwand die Distanz und entrollte sich wie eine zubeißende Schlange.
    Das Ende peitschte durch die Öffnung, eine Hand griff zu – und verfehlte es.
    Ich atmete so beherrscht wie möglich – es war ein heftiges, abgerissenes, keuchendes Schnappen nach Luft – und zog das Seil wieder ein. »Es gelingt nicht«, sagte ich laut. Das gesplitterte Endstück eines Balkens stach mir ins Auge. Ich legte die Hand darum und brach das Holz ab, als handele es sich um eine Zuckerstange aus einem Süßwarenladen. Ich band das Tauende mit sicheren, geübten Bewegungen um das Holzstück. Dann schoß ich das Seil wieder auf, nahm Schwung und warf es erneut.
    Das Holz flog direkt in die Öffnung, und Delia zog gerade noch den Kopf ein.
    Sie holten das Seil ein, und ich wartete fiebrig in dem Bewußtsein, daß sie es an einer der dort gefangengehaltenen Damen festband. Eine Fristle kletterte durch die Falltür, dann noch eine. Sie wollten versuchen, den Abgrund zu zweit zu überqueren.
    Inch grunzte. »Ich habe das Ende fest vertäut, Dray. Sollten sie fallen, können wir sie hochziehen.«
    »Aye. Aber das Ganze wird lange dauern!«
    Die Fristles krochen über die gefährlich schwankenden zersplitterten Stützbalken. Ich holte das Tau ein und paßte mich dabei ihrer Geschwindigkeit an. Ich wagte kaum zu atmen, während ich ihnen zusah. Vielleicht wäre es besser gewesen, das Seil innerhalb der Spitze zu befestigen, so daß sich die Mädchen daran festhalten konnten, wenn sie sich über den Abgrund kämpften. Aber falls sie abstürzten, mußten sie bis nach unten fallen, entweder bis auf den Erdboden oder auf das harte Deck der Shankjid. Die Rettungsaktion würde einige Zeit in Anspruch nehmen, und über uns kreisten die verdammten Shanks und bereiteten sich auf den nächsten Angriff vor. Voller Wut wußte ich, wer den Abgrund als letzte überqueren würde. Es war Wut, ja – und Stolz.
    Da Milsi eine Königin war, würde sie den Rang über Sasha beanspruchen, die Kovneva war, und sich als vorletzte Überlebende auf den Weg machen. Während ich wartete, kam mir der Gedanke, daß man für Inch und Sasha ein Königreich finden sollte. Ich mußte mein erregtes Gehirn mit etwas beschäftigen. Diese Tatenlosigkeit war eine dunkle und schreckliche Erfahrung für mich, über die ich mich nicht weiter auslassen will. Die Fristle-Fifis kamen sicher an, und Moglin und Llodi, die zu uns heraufgeklettert waren, halfen ihnen aufs Deck hinunter. Das Seil wurde aufgeschossen und zurückgeworfen. Die nächsten beiden Mädchen machten sich an den Übergang.
    Delia und Milsi konnten den Abgrund gemeinsam überqueren. Das würde Zeit sparen. Sasha und Mevancy sollten das vorletzte Paar bilden. Etwas Feuchtes traf meine Hände, die das Seil hielten. Es war Schweiß, der mir von Gesicht und Stirn hinabtropfte.
    O nein, ich will mich nicht an die dunkle Hölle erinnern, die ich durchlitt, während die Frauen über die schwankenden Trümmer krochen.
    Ein doppelter Schatten fiel auf uns, und ich sah, daß das Schiff der Shanks tiefer ging. Man war wohl zu der Einsicht gelangt, daß man mit den unteren Galerien nicht nahe genug an unsere Decks herankommen konnten, wenn man oben auf dem zerstörten Kampfturm festmachte. Darum wollten sie weiter achtern landen. Ein flüchtiger Blick verriet mir, daß sich Männer sammelten, um Enterkommandos abzuwehren.
    Die Schatten verschwanden achtern, und als ich wieder hinschaute, krochen noch zwei Fristle-Fifis über den Abgrund. Nach dem nächsten Wurf des holzbeschwerten Seils erschienen die beiden nächsten Mädchen, und ich sah, daß ich mich verrechnet hatte. Ich wurde von einem schrecklichen Tumult verrückter Gedanken ergriffen. Die Gruppe der Frauen bildete eine ungerade Zahl. Fan-Si und Mevancy machten sich jetzt an den Übergang.
    Wenn sie sich in Sicherheit befanden, waren Sasha und Milsi an der Reihe.
    Ich drehte den Oberkörper halb zurück.
    »Es ist besser, wenn ihr sie alle nach unten in Sicherheit bringt. Und helft dann den Jungs.« Vom Achterdeck des Vollers ertönte sinnloses Kampfgetöse, als Fischgesichter und Jurukker aufeinanderprallten, kämpften und starben.
    Seg sagte: »Ich bleibe hier ...«
    »Bring Milsi herunter. Inch,

Weitere Kostenlose Bücher