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41 - Scorpio in Flammen

41 - Scorpio in Flammen

Titel: 41 - Scorpio in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Dennoch erlaubte ich, daß sie sich für die Schwestern der Rose in diese idiotischen Abenteuer stürzte, und ich wußte, daß sie dabei ständig ihr Leben riskierte. Welch ein Narr war ich doch! Doch weil ich sie liebte, ließ ich ihr den Willen. Deb-Lu beschützte Delia aus der Ferne wesentlich aufmerksamer als sonst jemanden. Ich stimmte Delia zu: Ich wünschte mir auch, daß Deb-Lu-Quienyin mitsamt seinem verrutschenden Turban bei uns wäre.
    Inch nahm eine frühere Bemerkung Delias wieder auf und sagte: »Wenigstens sind die Hamaler gut ausgebildet.«
    »Und wo, zur Herrelldrinischen Hölle, sind sie?« wollte Seg wissen.
    »Am besten suchen wir sie zuerst«, sagte Milsi. »Dann können die Voller die segelnden Flieger ins Schlepp nehmen.«
    Das war vernünftig. Persönlich vertrat ich die Meinung, so gut ausgebildet die Hamaler auch sein mochten, hatten sie doch nicht meine wilden Jungs vom Wachkorps an Bord.
    »Wo, zur Hölle, steckt Deb-Lu?« Ich stand ruhelos auf. »Der Teufel soll mich holen«, brach es aus mir heraus, »wenn ich mich von einer Meute Fischgesichter unterkriegen lasse!«
    Delia sah mich mit diesem ganz bestimmten Stirnrunzeln an, also setzte ich mich und hielt den Mund.
    Auf unsere Weise wußte jeder, was der andere dachte.
    Balass der Falke steckte den Kopf durch die Tür. Sein eindrucksvolles schwarzes Gesicht schien von einer Schweißschicht überzogen zu sein – es braucht einiges, um Balass zum Schwitzen zu bringen. »Beim Messingschwert und Glasauge von Beng Trax! Ich hätte es ahnen müssen! Ich ziehe Seile und hebe Spieren, und ihr trinkt hier gemütlich Parclear.« Er leckte sich die Lippen. »Bei Kaidun! Ich bin ausgetrocknet!«
    »Hier, Balass«, sagte Sasha. »Guter Sazz.« Sie hielt ihm den Pokal hin.
    Nachdem Balass getrunken hatte, sagte er: »Wir sind fast fertig. Sieh es dir bitte mal an, Dray. Oby ist sich nicht sicher, was die genaue Höhe der Rahen angeht.«
    Ich lächelte. »Der junge Oby fühlt sich erniedrigt, weil er nicht die volle Kraft eines Vollers unter sich hat. Es wird ihm guttun, mal einen Segler zu steuern.«
    »Seit dem Jikhorkdun hat er einen weiten Weg zurückgelegt«, sagte Balass.
    »Aye«, erwiderte ich. Der schwermütige Ton in meiner Stimme gefiel mir nicht.
    Wir betraten alle das Deck, wo ein geschäftiges Treiben herrschte. Die Jungs stellten die Masten auf, die wir aus Baumstämmen hergestellt hatten, und befestigten die Rahen. Oby stand mit den Händen in den Hüften und zurückgelegtem Kopf da und schrie die Luft-Matrosen an, die die Brassen beiholten, als die Rah in die Höhe schwankte. Die Burschen an den Falleinen zogen die Rah vorsichtig hoch. Sie hatten diese Arbeit natürlich früher schon getan, denn in der Vergangenheit war das Wachkorps des Herrschers oft gezwungen gewesen, auf segelnden Flugschiffen zu reisen. Fehler kamen vor, doch am Ende machten sie alles richtig.
    Oby sah mich im Augenwinkel und rief zwischen zwei Befehlen zu mir herüber: »Sag, wenn es richtig ist, Dray!«
    Ich nickte. In dem meiner Meinung nach richtigen Augenblick rief ich, und die Rah wurde belegt. Es war nahezu unmöglich, dieses Schiff mit nur zwei Masten und einem Groß- und einem Focksegel zu steuern. Deshalb war es nötig, einen kleinen, witzig aussehenden Besanmast einschließlich Segel aufzutakeln.
    Während das alles erledigt wurde, ging ich unter Deck und vergewisserte mich, daß die an dem Bronzekasten durchgeführte Notreparatur hielt. Die herausgerieselten Mineralien hatte man sorgfältig aufgekehrt und in einer leeren Juwelendose sicher deponiert. Mein roter Lendenschurz war gewaschen worden, und den Riß hatte man gründlich mit Segeltuch und Tauen verstopft. Ich schüttelte den Kopf. Eines Tages würde ich herausfinden, aus welcher Quelle die Mineralien stammten. Mit dem Voller konnten wir nur in die Luft steigen. Wir verfügten über keinerlei Antrieb. Da wir mit Hilfe unserer Kästen die ätherisch-magnetischen Kraftfelder des Planeten beeinflußten, konnten wir – was wir auch taten – einen Kiel ausfahren, den wir als notwendigen Widerstand benutzten, um zu kreuzen und gegen die Brise zu lavieren. Nun waren die Fähigkeiten eines Seemanns gefragt.
    Die Aktivitäten an Deck munterten mich auf. Es passierte etwas, womit ich mich auskannte, und wir schufen aus einer teilweise verstümmelten Hülle ein lebendiges Schiff.
    Meinen neuen Freunden aus Tsungfaril und Tarankar waren Quartiere zugewiesen worden, und sie blieben überwiegend unter

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