Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
41 - Scorpio in Flammen

41 - Scorpio in Flammen

Titel: 41 - Scorpio in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Seite taumelnder geschuppter Gestalten vorwärts. Korero blieb bei Delia, denn sie ließ sich nicht vom Kampf abhalten. Jeder trug seinen Teil bei, jeder kämpfte, so gut er konnte.
    Das Rauschen des Blutes in unseren Köpfen verlieh uns Kraft, ließ unsere Stärke über das Übliche hinauswachsen und trieb uns zu ungewöhnlichen Taten an. Die Schtarkins flüchteten entweder zurück auf ihr Schiff, oder wurden da niedergemacht, wo sie standen.
    Unsere Jungs erklommen die unterste Galerie des Feindes und erkämpften sich jeden Fußbreit Weges. Ich umklammerte mit beiden Händen einen schwarzen Holzbalken und wollte mich gerade an Bord schwingen; das Krozairschwert baumelte am Griffriemen, und um gegen alle Überraschungen gefeit zu sein, hatte ich mir einen Dolch zwischen die Zähne geklemmt.
    Eine schrille Stimme durchschnitt den Lärm.
    »Runter von dem Shank-Voller! Runter von dem Shank-Voller! Er brennt!«
    Es war Rollos Stimme, die diese verzweifelte Warnung ausstieß.
    Die Worte, die jedes Besatzungsmitglied hölzerner Schiffe so fürchtet, hatten den sofortigen Rückzug von der untersten Galerie des Feindes zur Folge. Wir sprangen auf unser Deck zurück, während Seg noch immer verbissen Fischköpfe tötete.
    Hoch oben auf dem feindlichen Achterdeck wogte ein flackerndes Feuer wie eine Blume im Windhauch. Im ersten Augenblick verloren sich die unstet züngelnden Flammenspitzen im Licht der Sonnen. Doch das Feuer wuchs schnell zu einem lodernden Brand heran, und der schwarze Rauch wehte auf uns herab.
    Oby reagierte sofort, nachdem der letzte unserer Männer an Deck gesprungen war. Es handelte sich um Sandar Na-Ku, einen Pachak, bei dem die kontrollierte Wildheit einen Schritt über die Norm hinausging. Darum kämpfte er immer bis zuletzt. In dem Augenblick, da Sandar das Deck berührte, ließ Oby die Shankjid auf Tiefe gehen, und der Voller stürzte förmlich dem Erdboden entgegen.
    Dies geschah mit solcher Geschwindigkeit, daß jedermann auf die Zehenspitzen gehoben wurde.
    Seg hielt den Pfeil fest und entspannte langsam die Bogensehne. »Wir treiben mit dem Wind, mein alter Dom. Wenn der Rast da oben senkrecht herunterfällt, müßte er uns verfehlen.«
    »Aber er fällt nicht«, bemerkte Inch, der bereits nachdenklich seine Axt säuberte. Die beiden Freunde wußten, wie man die Gefühlsaufwallungen nach dem Wahnsinn des Kampfes beherrschte. Das hatte nichts mit Verrohung zu tun, es handelte sich einfach um die Hinnahme einer unangenehmen Begleiterscheinung, die das Leben in einem turbulenten Zeitalter mit sich brachte. Doch um ehrlich zu sein: Wir hatten gegen die Shanks gekämpft, und so unterschieden sich die Nachwirkungen völlig von denen, die wir nach dem Kampf mit Kriegern aus Paz erlebt hatten.
    »Aber sie brennen«, beobachtete Sasha mit großer Zufriedenheit.
    Oby hielt eine niedrige Position über dem Boden ein. Wir trieben ziellos umher, nur von der Brise getrieben. Der Shankflieger dort oben setzte sich in Bewegung. Er drehte sich in die Brise, erhöhte die Geschwindigkeit und versuchte eindeutig, das Feuer als Flammenschweif nach achtern hinaus zu begrenzen. Nun, dieses Manöver kannten wir in- und auswendig!
    Er blieb einige Zeit im Sichtbereich, ein lodernder Meteor, der hoch am Himmel langsam dem Horizont entgegensank und schließlich hinter einer Wolkenbank verschwand.
    Wie Sie wissen, habe ich in meinem Leben auf Kregen oft genug das Bedürfnis verspürt, mich zu fragen: ›Und wie soll es nun weitergehen?‹ Genau das tat ich dann auch an Bord eines halbzerstörten Vollers, der über den vergessenen Dschungel von Chem trieb.
    Meine Kameraden verhielten sich so, wie ich es von ihnen erwartete. Sie waren dankbar, nach dem Kampf noch am Leben zu sein, unterhielten sich meist leise und brachen manchmal in ungestümes, wenn auch nicht ganz angebrachtes Gelächter aus. Rollo gesellte sich zu uns an Deck; er sah etwas unordentlich aus. Mit seiner Warnung vor dem Feuer hatte er zweifellos einigen Burschen das Leben gerettet. Mevancy erschien mit hochrotem Gesicht. Nach und nach versammelten sich die Gefährten, so daß die meisten von ihnen bald von irgendeinem erhöhten Punkt aus nach unten blickten. Ich verspürte eine eigenartige Theateratmosphäre in der Luft. Eindeutig merkwürdig.
    Was, zum Teufel, sollte ich nun tun? Was sollte ich ihnen sagen? Was erwarteten sie jetzt von ihrem berühmten und mächtigen Dray Prescot?
    Mevancy fragte gut hörbar: »Nun, Kohlkopf, wie geht es

Weitere Kostenlose Bücher