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41 - Scorpio in Flammen

41 - Scorpio in Flammen

Titel: 41 - Scorpio in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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gewesen?«
    Und Rodders, groß, kräftig und ein Kämpfer nach meinem Herzen, mischte sich ein. »Lahal und willkommen, Drajak. Wir brauchen Männer wie dich für die kommende Schlacht.«
    Also wußten sie es nicht. Keiner hatte es ihnen gesagt.
    Vorsichtig sagte ich: »Ich kam her, um die Shanks auszukundschaften. Kuong ist auch da. Wir stehen einer ungeheuren Aufgabe gegenüber.«
    Rodders wollte etwas in der Art des berufsmäßigen Paktuns anmerken. Kirsty hob die Hand, und Rodders hörte auf zu sprechen. Sie sagte: »Ich habe gehört, daß dieser Dray Prescot uns mit mächtigen Streitkräften zur Seite stehen will. Er kommt aus Vallia. Und ich glaube, daß die Hamaler auch ebenfalls helfen wollen.«
    Ernst erzählte ich ihnen von der hamalischen Niederlage.
    Rodders reagierte mit Zorn. Ich glaubte zu sehen, daß Kirsty trotz des eigensinnig vorgeschobenen Munds ein wenig blaß geworden war.
    »Ich habe Geschichten über diese Hamaler gehört«, sagte Königin Kirsty mit Bitterkeit in der Stimme, »die ich nicht so recht glauben mochte. Nun sehe ich, daß sie der Wahrheit entsprechen. Sie scheinen weniger wert als Hunde zu sein.«
    »Unser Heer ...«, fing Rodders an.
    Kirstys Gesicht nahm den Ausdruck höchster Anspannung an. Die hohen geraden Schultern hoben sich. »Unser Heer wird kämpfen!«
    Rodders fuhr sich mit der Hand durch das hellrote lohische Haar. Unsere Augen trafen sich für einen schnellen, flüchtigen Blick, einen verständnisvollen Blick von Mann zu Mann. O ja, mit Rodders an der Spitze vermochte Königin Kirstys Heer zu kämpfen!
    Allerdings war ich davon überzeugt, daß Kirsty nicht wußte, wie groß das Problem war, dem wir gegenüberstanden, und ich bezweifelte auch, daß Rodders genau Bescheid wußte.
    Ich fuhr mit der Erklärung fort, daß die Banden, die sich in Taranjins Umgebung verbargen, untereinander zerstritten waren. Sie wurden ständig von Luftpatrouillen der Shanks gejagt. Damit konnten sie umgehen, wie wir auch; ich hatte die zusammengeschlossenen Banden des Kov und der Kovneva von Borrakesh dafür ausgebildet. Der politische Zwist war eine ernstzunehmendere Bedrohung für unseren Sieg. Die Frage war laut geworden, wer Tarankar nach der Vertreibung der Shanks regieren sollte. Die alten Usurpatoren, die Riffims, die in Tarankar die Macht an sich gerissen und die einstigen Bewohner unterdrückt hatten, gab es nicht mehr. Die Fischgesichter hatten sie ausgerottet. Wer würde in Tarankar herrschen?
    Ich hatte bei Vox, Krun und Djan geschworen, daß ich es nicht tun würde.
    Aus Gründen der Staatsräson würde es unter Umständen notwendig sein, daß ich in offizieller Eigenschaft an Verhandlungen teilnähme, um für Tarankar einen neuen Herrscher einzusetzen. Kuong Vang Talin, dem Trylon von Taranik, war vielleicht der Gedanke gekommen, daß er durchaus das Oberhaupt der hiesigen Regierung werden könnte. Ich wußte es nicht. Vielleicht hatte er daran gedacht, vielleicht auch nicht. Falls man die streitenden Guerillabanden sich selbst überließe, käme das Land nie zur Ruhe, und die Shanks fänden leichte Beute, falls sie zurückkehrten.
    Kirsty war nie schwer von Begriff gewesen.
    »Also bekämpfen sie sich gegenseitig.« Sie legte das entschlossen vorgeschobene Kinn in die Hand, beugte sich vor, und ihr durchdringender Blick richtete sich auf mich, als wäre ich ein Anschauungsobjekt in einem Glas. »Gut! Zerstritten werden sie sich nie gegen ...« Sie unterbrach sich, und das kostete sie sichtlich Mühe. Sie würde sich nie dazu herablassen, ihre Pläne den niederen Ständen zu enthüllen, geschweige denn mit ihnen zu diskutieren.
    »Zerstritten stellen sie keine große Bedrohung für die Fischgesichter dar«, ergänzte ich und blickte sie böse an. »Falls du planst, dir außer der Krone von Tsungfaril auch die Krone von Tarankar aufzusetzen, mußt du mit Widerstand rechnen.«
    Sie holte zischend Luft, es war fast ein Keuchen.
    »Du mißbrauchst unser Wohlwollen, Drajak!«
    Rodders wand sich auf seinem Stuhl, und der große lohische Langbogen, der an seinem Arm ruhte, rutschte nach vorn. Er fing ihn mit einem instinktiven Reflex geschmeidig auf, wie es sich für einen Meisterbogenschützen von Loh gehörte.
    »Die Probleme, die die Herrschaft über diese beiden Länder bringen würden, wären unüberwindlich«, sagte ich sehr betont.
    »Drajak!« explodierte sie. »Halt deine Zunge im Zaum, bevor ... bevor ...«
    »Kirsty!« flüsterte Rodders ihr ins Ohr.
    Ihre Brust hob und

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