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42 - Die Trommeln von Scorpio

42 - Die Trommeln von Scorpio

Titel: 42 - Die Trommeln von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Detail herausgearbeitet worden, und die stark gekrümmten Schwingen breiteten sich aus, als würde sich der Xichun jeden Augenblick vom Sims abstoßen und herabfliegen, um uns zu verschlingen.
    »Xichun!« sagte Rollo wild. »Nun, mit denen hatten wir genug Probleme, möge Jallalak der Gnädige uns verschmähen!«
    »Er sieht wirklich nicht schön aus, nicht mit all diesen Zähnen und so«, bemerkte eine Stimme hinter mir.
    Mevancys Stimme sagte: »Trotzdem gehen wir lieber hinein und sehen uns um, Kohlkopf.«
    »Ich glaube auch, Hühnchen.«
    Ich stemmte mich gegen die eine Türhälfte, und Rollo gegen die andere. Wir traten hindurch – und wurden von grellem Lichtschein empfangen.
    »Seid vorsichtig!« rief ich schneidend.
    Närrische, einfältige Worte!
    Das leise Zischen hinter uns ließ uns alle herumwirbeln. Hinter der geöffneten Tür sauste eine Steinplatte mit gnadenlosem Schaben in die Tiefe. Die beiden Türflügel schwangen zurück und schlugen mit einem Donnern zu, dem ein bedrohliches Klicken folgte.
    »Gefangen!« rief ich mit lodernder Wut aus. »Gefangen wie eine Fliege in einer Flick-Flick-Pflanze!«
    Der Boden neigte sich. Wir stolperten und rutschten, uns überschlagend, die lange Schräge hinunter, in ein Licht von unerträglicher Helligkeit hinein.

12
     
     
    Ich kniff die Augen fest zu, um sie vor dem grellen Licht zu schützen, doch die Helligkeit drang durch, und hinter den Lidern tanzten schwarze Punkte inmitten einer tiefen und bedrohlichen Röte. Wir landeten, zu einem wirren Knäuel verschlungen, am Boden; Mevancys Haar befand sich in meinem Mund, und ein paar kräftige Fäuste umklammerten energisch mein Bein. Wir überschlugen uns einige Male auf Stroh, das wie eine Cessgrube stank, und stießen schließlich gegen eine Steinmauer.
    »Bei Spurl!« würgte Mevancy hervor. »Was ist passiert?«
    Die Fäuste um mein Bein lösten sich. »Das weiß nur Jangflor, und der sagt es nicht. Nicht, wo wir hier unten sind, und alles.«
    Ich spuckte aus, wurde das wohlriechende Haar los und setzte mich auf. Ich hielt die Augen weiterhin geschlossen, doch ich wußte, das Rollo, Mevancy und Llodi mit seiner riesigen roten Nase allein zurechtkamen. Wenn wir nicht sehen konnten, wo wir uns befanden, wie, in einer Herrelldrinischen Hölle, sollten wir dann erkennen, in welche Richtung wir gehen mußten?
    Rollo sagte: »Wartet einen Augenblick. Ich werde versuchen ...«
    Der Rest war vernünftig genug, zu schweigen und sich ruhig zu verhalten. Nach kurzer Zeit schnaubte Rollo auf und sagte: »Haltet euch aneinander fest, bildet eine Kette, und ich hoffe, bei Chuzto, daß ich in die richtige Richtung gehe.«
    Ich legte den Arm um Mevancys Taille, und Llodi hielt sich an mir fest. Wir kamen taumelnd auf die Beine und gingen blind drauflos, mit Rollo an der Spitze.
    Kälte senkte sich auf mich herab, und das verteufelte rote Licht verblaßte vor meinen Augen. Zaghaft öffnete ich ein Auge.
    Es herrschte eine weiche, elfenbeinfarbige, milchig-pulsierende Helligkeit, die sich überall ausbreitete. Nachdem die grelle Entladung unsere Augen versengt hatte, erwies sich das Licht hier als sehr angenehm. Ich stand vor einer Wand aus geädertem Marmor, die sich bis zu einer niedrigen Decke erstreckte. Rauschender Wasserdonner hallte von den Wänden wider. Die Luft roch moschusartig und nach Erde. Und nach der Hitze des Dschungels von Chem draußen war sie kühl und erfrischend.
    »So ist es besser!« Rollos Stimme war sowohl Zufriedenheit als auch Erleichterung anzumerken. Was er auch getan hatte, er hatte uns aus dem Inferno geholt.
    »Nach dieser heimtückischen Rutsche und allem«, bemerkte Llodi, »hätte man Eisenspitzen im Boden erwartet. Kein Stroh.«
    »Man hat uns erwartet«, sagte Mevancy erstickt.
    Ich drehte mich um.
    Die gegenüberliegende Wand, die aus demselben geäderten Marmor bestand, enthielt drei Türen, die alle verschlossen waren. Über ihnen war eine goldene Inschrift eingemeißelt worden.
    Wir wandten uns ihr zu und sahen uns die Einladung an. In der wunderschönen fließenden kregischen Schreibschrift verfaßt, nahm sie unsere konzentrierte Aufmerksamkeit gefangen.
     
    Abenteurer! Willkommen im Reich
    der Trommel!
    Möge euer Weg gerade verlaufen und
    euer Leben im Feuer enden!
     
    »Bei den Sieben Arkaden«, stieß Rollo entsetzt aus. »Möge Hlo-Hli uns jetzt gewogen sein!«
    Mevancy sagte: »Ihr wißt, was das heißt?«
    »Es ist eine Legende, ein Mythos aus den Tagen der Vergangenheit

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