Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
42 - Die Trommeln von Scorpio

42 - Die Trommeln von Scorpio

Titel: 42 - Die Trommeln von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
verhindern.
    »Sehen wir uns doch mal den Gang mit den Wurzeln näher an«, sagte ich. »Wenn er nirgends hinführt, können wir noch immer zurückgehen und die Treppe nehmen.«
    Mevancys Schnauben war nicht von der gleichen Qualität wie das Mu-lu-Mantings. »Nun gut, Kohlkopf. Du und Llodi, ihr seht nach, dann werden wir ...«
    »Nein, Hühnchen.« Ich sprach betont ruhig. »Wir bleiben alle zusammen.«
    »Ich glaube, das wäre klug«, meinte Rollo weise.
    Und so marschierten wir zwischen den Wurzeln her, die überall wuchsen. Das Wasser war von angenehmer Süße und sauber; man konnte es gefahrlos trinken. Am anderen Ende führte uns eine Tür in einen anderen Gang, der sich von dem vorherigen in keiner Weise unterschied. Ich blickte an der Wand entlang, drehte mich um und blickte den Weg zurück, den wir gekommen waren.
    »Schlau. Der Gang schließt sich nicht völlig gerade an den vorherigen an. Es handelte sich zwar nur um eine kleine Verschiebung, doch das reicht ...«
    »Das reicht, um einen später völlig zu verwirren!« platzte Rollo heraus.
    »Gehen wir noch bis zum nächsten Gang ...«
    »Gut, Llodi. Aber da ist dann Schluß.«
    Diesmal gab es am Ende des Korridors sechs Abzweigungen. Der kleine Fluß teilte sich fünfmal und floß dann weiter. Kleine Steinbrücken führten über die Wasserläufe. Ich blieb stehen.
    Mevancy sprach aus, was alle dachten. »Ein echtes Labyrinth!«
    »Schon gut, bei Jangflor! Ihr habt gewonnen. Gehen wir die Treppe hinunter.«
    Ich fragte mich, ob wir das Richtige getan hatten. Vielleicht rechneten die Erbauer der unterirdischen Gänge damit, daß wir nur wegen der Inschrift nicht geradeaus weitergingen. Dann hörte ich auf, darüber nachzubrüten. In welche Richtung wir auch gingen, wir näherten uns Schwierigkeiten.
    Das milchige Licht durchdrang auch weiterhin die Luft. Die Wände waren sauber aus gebrochenem Stein errichtet worden. Hier unten lag etwas Staub, doch im allgemeinen war der Boden so sauber, als wäre erst kürzlich gekehrt worden. Wir sahen niemanden. Der Gang endete in einer großen, grob herausgemeißelten Höhle. Eine Unmenge kleiner, dunkler Wesen lag auf dem Steinboden.
    »Haltet euch von ihnen fern«, sagte Rollo. »Wenn wir sie vom Bann befreien, flattern sie uns um die Ohren und beißen sich in unseren Gesichtern fest.«
    Wir drückten uns an den Höhlenwänden vorbei und ließen die Fledermäuse schlafen.
    »Etwas beschäftigt mich.«
    »Was denn, Mevancy?«
    »Nun, die Fledermäuse müssen sich doch ernähren. In der Nacht fliegen sie übers Land, in diesem Fall durch den Regenwald. Sie müssen doch einen Durchschlupf nach draußen haben.«
    »Vielleicht kleine Löcher oben in der Decke«, sagte Rollo nachsichtig.
    Ich widersprach barsch. »Sie finden ihre Nahrung hier unten.«
    »Nun, Kohlkopf, es war nur ein Gedanke!«
    »Willst du die Feldermäuse aufwecken, um es herauszufinden und alles?«
    »Das halte ich für keine gute Idee.« Rollo ging schon weiter. »Sie würden uns um die Ohren fliegen und versuchen, uns zu Tode zu beißen.«
    Danach gingen wir leise durch einen kurzen Durchgang, der in die nächste Höhle führte.
    Zwei Schritte weiter blieben wir abrupt stehen; sehr abrupt, bei Krun! Dort stand ein im Sprung begriffenes Vorlind mit gesträubten Schnurrhaaren; die schwarzen Lefzen waren über die gelben Zähne gezogen. Es handelte sich um ein stattliches Exemplar, dessen Fell mit schwarzen und orangefarbenen Punkten übersät war. Der Schwanz war gerade ausgestreckt, wie ein Feuerhaken, und es verfügte über Klauen und Tatzen, die einem den Kopf so sauber wie eine Henkersaxt herunterreißen konnten.
    Wir flüsterten in der kathedralenähnlichen Höhle, als könnte das Vorlind uns zuhören. »Über wieviel Kharma verfügt es, Rollo?«
    »Man kann es unmöglich genau sagen. Noch zwei Schritte, und ...«
    »Umgehen wir den Gefleckten«, sagte Llodi mit seiner heiseren Stimme und sprach damit einen der vielen Namen aus, die es für das Vorlind gab. »Ich wünschte, ich hätte meine Strangdja!«
    Es war nicht schwer, sich so an dem Vorlind vorbeizuzwängen, daß es nicht erwachte. Die Gefahr konnte aber von den Wänden ausgehen. In solchen Situation vermeide ich es nach Möglichkeit, mich an Wände zu drücken. Ich empfahl das auch den anderen, und wir hielten zwischen unseren Schultern und dem Felsen soviel Abstand wie nur möglich.
    In dieser Höhle gab es sonst nichts Interessantes zu sehen, also wandten wir uns der nächsten zu. Rollo

Weitere Kostenlose Bücher