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42 - Die Trommeln von Scorpio

42 - Die Trommeln von Scorpio

Titel: 42 - Die Trommeln von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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...«
    »Aus den vergangenen Tagen des alten Reiches von Loh?«
    »Ja.«
    »Nun, da wir uns alle hier unten befinden, solltest du es uns lieber erzählen.«
    Rollo ließ sich zu Boden plumpsen.
    Wir warteten alle, bis er sich wieder zusammengerissen hatte. Er befeuchtete sich die Lippen. Er hatte die Hände verschränkt, die Finger ineinander verflochten – ich schätzte, das sollte verhindern, daß seine Hände zitterten.
    »Die Stadt«, sagte er schließlich, »die Stadt über uns. Es ist die Stadt des Ewigen Zwielichts.«
    »Nun«, bemerkte Mevancy ungerührt. »Das scheint ein vernünftiger Name zu sein. Sie leben unter den Bäumen.« Ich sah mit Freude, daß sie entschlossen schien, in dieser unheimlichen Umgebung die Nerven zu behalten.
    »Die Stadt wurde über einem ausgedehnten unterirdischen Labyrinth errichtet, bestehend aus Höhlen, Tunneln, Gemächern und Gängen. Gerüchte über sie haben sich heimlich verbreitet, und einige wurden in geheimen Büchern niedergeschrieben. Hier ist ein unvorstellbarer Schatz vergraben worden. Das Wissen wurde von Königin zu Königin und von Zauberer zu Zauberer weitergegeben. Expeditionen wurden ausgesandt, um den Schatz zu heben ...«
    »Mit dem Ergebnis«, sagte Llodi, »daß keine je wieder zurückkehrte.«
    »Richtig.« Rollo stand auf. Er holte Luft. »Der ganze Ort wird beschützt. Man behauptete, die Menschen aus dem Reich der Trommel gehören einer anderen Rasse an, als die Bewohner der Stadt des Ewigen Zwielichts. Es gibt hier ...«
    »Es gibt hier«, sagte ich, und versuchte gelassen und gleichzeitig zuversichtlich zu klingen, »Monster und Magie.«
    »Monster und Magie.«
    »Nun, bei Spurl!« grollte Mevancy. »Versuchen wir also, den Weg nach oben zu finden, um die anderen zu informieren.«
    Wir schauten alle zu der Öffnung zurück, in der das unerträgliche Licht strahlte.
    »Wir werden die Rampe nicht besteigen können.« Rollo zuckte mit den Schultern. »Und ich kann nicht dafür garantieren, daß wir das schreckliche Licht unbeschadet passieren.«
    »Dann müssen wir eben einen anderen Weg an die Oberfläche finden!« schnauzte Mevancy.
    Bei der ganzen Sache stand, wie Sie sicher verstehen werden, ein Gedanke bei mir an erster Stelle. Ich machte mir um Delia keine Sorgen, solange sie mit Seg, Inch und den anderen Kameraden zusammen war. Wir hatten dort oben eine kleine Armee und eine Schwadron Voller. Es war durchaus möglich, daß sie den Gang mit der großen zweiflügeligen Tür und der goldenen Xichun-Statue erforschten, doch sie würden niemals den Weg aufspüren, der hinter der Steinplatte weiterführte, die man vom Rest der Korridorwand bestimmt nicht unterscheiden konnte.
    Ich erwähnte dies den anderen gegenüber und fuhr fort:
    »Wir sind hier unten auf uns selbst gestellt; es sei denn ... Rollo, kannst du mit Deb-Lu Kontakt aufnehmen?«
    Er schüttelte den Kopf. Er sah weniger mürrisch als enttäuscht aus. »Nein, Drajak, nein. Deb-Lu sagte, es gäbe hier nur Spuren von Magie, und er hat recht – was die Stadt angeht. Hier unten herrscht ein Zauber von solcher Intensität, daß er all meine Fähigkeiten übersteigt. Er existiert überall um uns herum.«
    »Und ist vermutlich von der Oberfläche aus nicht wahrzunehmen.«
    »Ja.«
    »Nun, dann bleibt nur noch eine Möglichkeit. Mevancy hat recht. Wir müssen einen anderen Weg nach oben finden.«
    »Genau«, sagte Llodi. »Ich wünschte nur, ich hätte meine Strangdja.«
    Die mußte ihm bei unserem Sturz aus der Hand gerissen worden sein, denn es waren seine Fäuste gewesen, die sich an mein Bein geklammert hatten. Ansonsten verfügten wir über alle unsere Waffen. Der Lärm des Wassers dröhnte in dem kleinen Raum. Ich schaute mir die drei geschlossenen Türen an. Sie waren alle schwarz und sahen gleich aus.
    »So sieht's also aus«, sagte ich in äußerst mürrischem Ton.
    »Der Aufschrift zufolge wird unser Weg gerade verlaufen.« Mevancy rieb sich munter die Hände. »Und wir werden im Feuer enden. Nun, wir werden nicht die mittlere Tür nehmen!«
    »Rechts oder links?«
    »Das Wasserrauschen scheint von links zu kommen«, sagte Rollo.
    »Sehen wir doch nach.« Ich ging zu der linken, schwarzen Tür.
    Wenn man Orte erforscht, die andere Wesen von bösartiger Gesinnung so gefährlich wie nur möglich gestaltet haben, gibt es selbst bei so einfachen Dingen wie dem Öffnen einer Tür bestimmte Verhaltensmaßregeln. Ich kannte einst einen Burschen, der stets ein großes Ölkännchen mit sich

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