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43 - Der Triumph von Scorpio

43 - Der Triumph von Scorpio

Titel: 43 - Der Triumph von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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spürte sofort, daß ich ihretwegen hier war. Die Frau hatte langes schwarzes Haar, freundliche Augen und eine matronenhafte Figur. Sie stand auf. Zwei Kinder, Zwillinge, ein Mädchen und ein Junge, klammerten sich an sie und kämpften mit den Tränen. Alle drei hatten eindeutig Angst, doch sie gerieten nicht in Panik.
    »Die Dame Thynzi«, rief Thazdon.
    »Gib mir die Kinder«, sagte ich und riß sie in die Arme. »Weiter! Weiter!« Wir alle eilten hinter Zanad her.
    Es gab noch eine zweite Leiter. Einer nach dem anderen kletterte hoch, diszipliniert und ohne zu drängeln. Die Bewegungen des Schiffs waren mittlerweile so unheilverkündend, daß ich die Kinder weiterreichte und am Fuß der Leiter wartete.
    Als letzter Mann setzte Zinkardo der Ernste den Fuß auf die Sprossen. Sein Gesicht trug die Andenken vieler Schlachten; er hatte zahlreiche Narben und eine gebrochene Nase. Seine Augen waren lebhaft, sein Schnurrbart war bereits wieder nach oben gezwirbelt. Er blieb stehen.
    »Wir waren früher nicht immer einer Meinung, Pur Dray Preszot. Doch von heute an werde ich in echter Kameradschaft an deiner Seite marschieren.«
    »Und ich an deiner, Pur Zinkardo. Bei Zair! Sorush-Tish hat uns einen Rashoon gesandt, wie es noch keinen gegeben hat.«
    Er stieg auf die erste Sprosse und wartete darauf, daß man ihm Platz machte. »Wir waren vier zu eins unterlegen, und man nahm uns gefangen. Ich frage mich, wie du hierher gekommen bist, Pur Dray, denn bei Zinter dem Betrübten, du warst auf keinen Fall an Bord meiner Prinzessin von Zulfiria. Nein, das schwöre ich, oder Zagri soll mich holen!«
    »Mein Schiff ist untergegangen, ich wurde an Bord gespült. Steig hinauf, Pur Zinkardo, und stehe Zair uns bei!«
    Draußen versuchten die Zwillingssonnen, die massiven schwarzen Wolken mit ihren grünen und rubinroten Strahlen zu durchdringen. Als sich alle auf dem schrägliegenden Deck versammelt hatten, sahen wir sofort, daß das Ende kurz bevorstand. Der Sturm pfiff uns durchs Haar. Wir mußten uns am Schanzkleid festklammern. Direkt voraus schimmerten die schwarzen Klippen einer Küste durch die Gischt. Sie bildeten sich aus großen Wellen schäumenden Wassers, das von der Macht des Sturms emporgetrieben und horizontal gegen das Ufer geschleudert wurde. Eisenharte Felsen warteten darauf, uns zu zerschmettern.
    Das Sklavenschiff lag jetzt so tief im Wasser, daß es auf Grund lief, bevor es die Klippen erreichte. Es brach sofort auseinander. Wir klammerten uns an Planken und Holzbalken fest, an allem, was schwamm. Die Dame Thynzi hielt sich neben mir, und wir wurden in die Brandung gespült. Die Kinder befanden sich zwischen uns, und Thazdon half noch zusätzlich.
    Zair hielt seine schützende Hand über uns, denn wir wurden direkt an den Felsen vorbeigespült. Schwarze, funkelnde, lose Teile der Schiffsladung trieben an uns vorbei, sie sahen aus wie durchgehende Chunkrahs.
    Wir wurden von der tosenden See hin- und hergeworfen, rutschten von dem unsicheren Treibgut ab und wurden, halbtaub vom Krachen der Wellen und dem Heulen des Windes, auf den schwarzen Sandstrand getrieben.
    Dunkle, schimmernde Gestalten kämpften sich mühsam aus dem Wasser. Wir waren nasse Seetaucher, die inmitten des nie endenden Lärms der See keuchend Atem schöpften und auf wackligen Beinen über den unwirtlichen schwarzen Sand zum Kamm jenseits des Strandes taumelten.
    Ein paar spärliche Büsche, Stechginster und Spinzal, wurden von der Brise zerzaust. Die beiden Kinder klammerten sich an mich. Thazdon half der Dame Thynzi. Sein Verhalten verriet, daß er ihr großen Respekt entgegenbrachte. Seine Gattin, die Dame Zalfi, war eine bezaubernde, lebhafte junge Frau. Wir ließen uns alle in dem kärglichen Schutz der Büsche nieder. Wir waren naß, voller schwarzem Sand, hatten Prellungen und schnappten nach Luft – aber wir waren frei.
    Die große Menschenmasse aus dem Sklavenfrachtraum war drastisch zusammengeschmolzen.
    Zinkardo der Ernste raffte sich auf. Er atmete die feuchte Luft tief ein. Als er dann sprach und ich ihn deutlich verstehen konnte, erkannte ich, daß der schlimmste Teil des Rashoons vorbei war. Der Wind hatte beträchtlich nachgelassen.
    »Der Mut Pur Drays hat uns gerettet. Jetzt können wir uns aus eigener Kraft weiterhelfen. Hat irgend jemand die von Zair verlassenen Grodnims gesehen?«
    Keiner meldete sich. Wir wußten nicht, wohin es die Mannschaft verschlagen hatte. Sie konnte sich glücklich schätzen! Wäre einer der Matrosen

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