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43 - Der Triumph von Scorpio

43 - Der Triumph von Scorpio

Titel: 43 - Der Triumph von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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auf die Tür. »Die Burschen wurden von jemandem geschickt, der zweifellos unter euren Aufmerksamkeiten zu leiden hatte.«
    Licria schaute auf. »Die Königin?« flüsterte sie.
    Ich musterte sie und bemerkte, daß ihr Make-up sich auflöste.
    »Wohl kaum. Sie hat andere Methoden, um euch in Schach zu halten.«
    Das machte sie wütend. Das Blut schoß ihr ins Gesicht, sicher auch eine verspätete Reaktion auf den Schrecken. Sie hob arrogant den Kopf und öffnete den Mund, doch ich schnitt ihr sofort das Wort ab. »Ich habe dir schon einmal das Leben gerettet. Oder hast du das vergessen?«
    Sie schaute zu mir auf. Dann erhob sie sich vom Sofa und stand nun wieder sicherer auf den Beinen. »Nein, das habe ich nicht vergessen«, sagte sie leise und beinahe fragend. »Und falls deine Worte der Wahrheit entsprechen, hast du mich ein zweites Mal gerettet.« Sie starrte mich an. »Ich hatte nur nicht erkannt, was für ein Mann du bist.«
    Schian wollte etwas sagen, doch sie fauchte: »Sei still, Ge-fu!« Sie schaute mich unverwandt an. Die verlaufene Schminke verunstaltete ihr Gesicht, doch dessen war sie sich nicht bewußt. Diesen Frauenblick kannte ich. Und er verheißt immer Probleme, bei Krun!
    »Es ist alles gesagt. Laßt uns in Ruhe. Remberee.« Ich ging auf den Geheimgang zu.
    »Warte ...« rief sie.
    »Ich werde den Gang zumauern lassen, bei Hlo-Hli!« fauchte Schian.
    »Es ist sinnlos, Prinzessin«, sagte ich hart. »Sinnlos.« Ich bückte mich, betrat den Geheimgang und marschierte eilig los. Sehr eilig, bei Vox! Es war durchaus möglich, daß Schian mir seine Wachen hinterherjagte; es entsprach seinem Wesen. Natürlich hatte er nicht begriffen, was sich zwischen Licria und mir abgespielt hatte. Es bestand überhaupt kein Zweifel, daß er, sollten ihre Pläne Erfolg haben, in einem mit Ketten beschwerten Sack im Fluß landen würde.
    Falls der neue Meuchelmörder tatsächlich so gut war, wie Vad Valadian behauptet hatte, würde Satra Probleme bekommen. Man mußte sie warnen. Es machte keinen Unterschied, daß sie fest davon überzeugt war, selbst für ihre Sicherheit sorgen zu können, oder daß sie die Bedrohung durch Licria nicht ernst nahm. Der junge, fesche Meuchelmörder hatte einen fähigen, bedrohlichen Eindruck gemacht. Er strahlte förmlich Gefahr aus; sie umgab ihn wie eine strahlende, dunkle Aura.
    Der Rückzug aus der Villa ging ohne Probleme vonstatten.
    Ich will nicht wiederholen, was Delia bei meiner Rückkehr sagte. Nachdem sie sich Luft gemacht hatte, erzählte ich ihr, was geschehen war. »Vielleicht hören sie ja auf dich. Übrigens, Mevancy hat einen Freund mitgebracht.«
    »So?«
    »Ja. Aus Vallia. Caspar Del Vanian. Ein berühmter Künstler. Er will Königin Satras Porträt malen.«

17
     
     
    Mevancy räkelte sich in graziöser Pose auf dem Sofa. Durch das nördliche Fenster strömte das Licht der Sonnen von Scorpio. Sie hatte einen hauchdünnen Schal geschickt um die Schultern drapiert. Die Enden lagen hübsch zusammengefaltet auf ihren Unterarmen. So verdeckte sie die Depots. Sie trug nur den Schal – sonst nichts.
    Als ich ins Zimmer stürmte, wurde ihr ohnehin schon gerötetes Gesicht knallrot. »Kohlkopf! Raus mit dir!«
    Der fleißige junge Bursche im Malerkittel wandte mir den Rücken zu und arbeitete an seiner Staffelei. Er drehte den Kopf, sah mich, und ließ die Kohle fallen.
    »Majister!« sagte er. Das ansehnliche Gesicht mit dem braunen Haarschopf und den braunen Augen war offen und verriet keine übermäßige Ehrfurcht. »Ich habe dich tatsächlich nicht kommen hören.«
    »Verschwindest du jetzt, Kohlkopf, oder bleibst du gaffend da stehen?«
    »Also wirklich, Hühnchen. Es ist nicht das erstemal, daß ich dich ...«
    »Nein! Aber du brauchst dir gar nicht einzubilden ...«
    »Wir sehen uns beim zweiten Frühstück.«
    Ich ging, und wenn ich sage, daß ich im stillen kichern mußte, haben Sie sicher Verständnis dafür und sehen es mir nach.
    »Erzählst du uns, was es in Vallia Neues gibt, Caspar?« fragte Delia beim zweiten Frühstück. »Wir haben in letzter Zeit nur sehr wenig aus der Heimat gehört.«
    »Ich fürchte, Majestrix, daß auch ich den Kontakt verloren habe. Ich war ...«
    ›Auf Reisen und mit Attentaten beschäftigt?‹ hätte ich beinahe gesagt. Doch ich beherrschte mich und kaute lieber eine Handvoll Palines.
    Caspar warf mir schnell einen Blick zu und sagte: »Ich habe in den Aracloins gemalt.«
    Nun, das war zumindest immer sein Wunsch gewesen. Doch

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