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43 Gruende, warum es AUS ist

Titel: 43 Gruende, warum es AUS ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Handler , Maira Kalman
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Eierdinger her bekommen könnten«, sagte er.
    Â»Ich weiß, bei Vintage Kitchen «, sagte ich. »Daran habe ich auch schon gedacht. Was meinst du, wie viele man für so einen Iglu braucht?«
    Â»Kann sein, dass es teuer wird«, sagte Al. »Du müsstest mir das Rezept zeigen. Ich fass es nicht, dass du Ed Slaterton zu Alles Tipptopp mitgenommen hast. Ist denn nichts mehr heilig?«
    Â»Wenn du nichts dagegen hättest, morgens so früh aufzustehen.«
    Â»Jetzt schieb es nicht mir in die Schuhe. Wann genau soll diese Party noch mal stattfinden?«
    Â»Am fünften Dezember, weil – kann ich dir das auch erzählen, Al? – das zufällig auch unser zweimonatiges Jubiläum ist, also Eds und meins.«
    Al sah mich wieder an. »Davon hast du hoffentlich auch nichts gesagt, oder? Sag jetzt bitte Nein. So viel kann ich dir nämlich definitiv über Jungs verraten: Sie – wir – wollen so was nicht hören, jedenfalls nicht zu früh, zu schnell. Ein zweimonatiges Jubiläum – kein Wort darüber zu einem Jungen.«
    Â»Ich hab’s ihm gesagt, und er findet es toll.« Zu blöd!
    Al sah mich lange an. »Muss wohl Liebe sein.«
    Â»Muss wohl«, sagte ich. »Aber jetzt sag schon, Al, was meinst du?«
    Â»Ich meine, dass ich die Party auf keinen Fall verpassen möchte. Glaubst du, sie kommt auch wirklich? Ich meine, wenn sie’s ist. Vermutlich ist sie …«
    Â»Wenn wir sie richtig einladen«, sagte ich, »und wenn sie’s wirklich ist. Das Problem ist nur, Al: Es gibt bloß eine Möglichkeit, wie wir an diesen Pensieri kommen, Al. Nämlich über dich.«
    Â»Was?«
    Â»Für die Kekse. Ihr habt den doch garantiert im Laden, oder? Wie alles, was extravagant ist und aus Italien kommt.«
    Â»Das heißt, alles an diesen Zuckerklau-Dingern muss geklaut sein, richtig?«
    Â»Na ja …«
    Â»Es ist nämlich völlig ausgeschlossen, dass mein Dad uns eine Flasche von dem Zeug gibt. Das ist aus irgendwelchen seltenen Babypflaumen und kostet über siebzig Dollar.«
    Â»Hast du es mal probiert?«
    Â»Wenn ich es je probiert hätte, Min«, sagte Al mit einem sanften Seufzen, »dann mit dir. Du bist die Einzige.«
    Â»Das heißt, du besorgst mir das Zeug? Uns?«
    Al sah auf seine Uhr. »Jetzt wäre eigentlich ein günstiger Moment. Wir können den Lieferwagen nehmen, ich hab die Schlüssel.«
    Â»Kriegst du auch keinen Ärger?«
    Â»Nee – ich mach jetzt immer die Inventur bei uns. Die merken das nie, kein Mensch kauft das Zeug.«
    Â»Danke, Al.«
    Â»Klar doch.«
    Â»Nein«, sagte ich. »Ich meine es ganz wirklich: Danke! Für heute Abend, für alles.«
    Al stieß wieder diesen speziellen Seufzer aus. »Wozu ist Freundschaft sonst gut?«
    Ed, ich will dir sagen, wozu Freundschaft gut ist, denn wir beide, wir waren nie Freunde. Um zusammen loszubrausen in den späten Abend, dazu ist sie gut, bei heruntergelassenen Fenstern, die ausgeregnete Luft in den Gesichtern auf dem ganzen Weg bis zum Laden. Die guten Gespräche unterwegs und das Schweigen, als wir ankamen. Unser Scheingefecht (während wir in den Laden schlichen) darüber, welcher Film über Diebe der beste ist, und unser Jubel, als wir endlich die richtige Antwort hatten: Kätzchen Kitty und die Katzenbande, den wir in der zweiten Klasse zusammen gesehen und nie vergessen hatten, weder das grausam schlecht animierte Cape von Kätzchen Kitty noch die britische Aussprache des Bösewichts Doghouse Wiley, noch den Titelsong Kitty-Katz, Kitty-Katz, mit dem weißen Latz, mit Umhang, Stiefeln, Federhut, auf Gangsterjagd, das macht sie gut, den wir in den dunklen Gängen sangen, über den Schatten der seltsamen Flaschen im Regal, der importierten Behälter mit Öl und eingelegten Antipasti und so, der hochhausgroßen Pastaschachteln. Über uns baumelten Salami wie kopfüber an Balken hängende Fledermäuse, die grün-weiß-roten Neonstreifen der Uhr beleuchteten ein großes, verblichenes Babyfoto von Al an der Wand. Ich will dir sagen, wozu Freundschaft gut ist, Ed: Dafür, wie Al die Trittleiter herunterkam, sich so weit zu mir herüberbeugte, dass ich eine Sekunde lang glaubte, fürchtete, er würde mich küssen, und mir die kalte, eingestaubte Flasche in die Hand drückte.
    Â»Danke, danke, danke.«
    Er winkte ab, doch dann sagte

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