43 Gruende, warum es AUS ist
ziemlich schnell.«
»Okay«, sagte ich. »Vielleicht hast du meine Frage damit schon beantwortet.«
»Min, ich meine ja nur.«
»Nein, nein, du hast ja recht.«
»Es sind doch erst ein paar Wochen, oder?«
»Ja. Aber ich hab ja auch nicht. Ehrlich. Also du würdest denken â«
»Ich würde das nicht bewerten, Min.«
»Sag das nicht. Eben hast du noch schnell gesagt.«
»Wärâs ja auch.«
»Schnell ist eine Bewertung.«
»Nein, Min.« Al trank sein Bier leer, starrte aber weiter auf die Flasche. »Schnell ist ein Adjektiv.«
Wir sahen einander mit einem kleinen Lächeln an. »Was ich fragen will, ist wahrscheinlich â«
»Ich glaube, ich weiÃ, was du fragen willst, Min. Aber ich weià nicht, Min.«
»Ob es okay ist, das meine ich.«
»Ob es okay ist, nicht mehr Jungfrau zu sein, ja. Die meisten Menschen sind es nicht mehr. Sonst gäbe es ja überhaupt keine Menschen.«
Ich zappelte mit dem Bein auf dem Sofa. Um diese Menschen ging es mir ja gar nicht, dachte ich, mir ging es nur um dich. »Wie findest du das denn?«, fragte ich. »Das will ich doch wissen. Du bist doch ein Junge.«
»Ja.«
»Also weiÃt du doch auch, wie du darüber denkst. Wenn ein Mädchen, du weiÃt schon, in einem Auto oder in einem Park mit jemandem rummacht.«
»Jesses, Min. Was für einem Park denn?«
»Nein, nein, nur so als Beispiel. Falls.«
»Okay, dann also: In was für einem Auto? Nämlich wenn es der neue M-3 â«
Ich knallte ihm ein Kissen an den Kopf. »Wie denken die Leute darüber?«
»Die Leute?«, fragte Al.
» Al. Irgendwelche Leute. Du weiÃt doch, was ich meine!«
»Unterschiedliche Leute denken unterschiedliche Dinge.«
»Ich weiÃ, aber â sagen wir mal, Jungs.«
»Manche Jungs fänden es gut, denke ich mal. Ich meine â logisch. Sexy würden sie es ja wohl finden, oder? Andere würden Schlimmeres denken. Und wieder andere würden vermutlich noch was anderes denken, vermute ich. Keine Ahnung, Min, das ist doch Blödsinn. Ich hab keine Meinung dazu.«
»Gar nicht blöd«, sagte ich. »Nicht für mich. Al. Was ich die ganze Zeit zu fragen versuche: Was ist mit dir?«
Al stand auf, so leise und vorsichtig, als wäre er voller Glassplitter. Oder als hielte er ein Baby. Ich war so dumm, blöd und bescheuert. Ich bin bescheuert, Ed, und das ist auch ein Grund, weswegen es aus ist mit uns. »Was soll mit mir sein?«, fragte er.
»Was du meinst, will ich wissen«, sagte ich, »und sag jetzt nicht, du hast keine Meinung.«
Al sah sich im Zimmer um. Die Musik wartete. »Ich glaube, Min, was ich meine, ist das: Wenn ich an Sex denke, dann möchte ich, dass es sich gut anfühlt. Nicht gut, sondern richtig. Dass man nicht nur rumvögelt, sondern glücklich dabei ist. Ich meine, man sollte es nicht nur tun, um es zu tun. Du solltest den Typen schon lieben.«
»Das tu ich«, sagte ich leise, »ich liebe den Typen.«
Einen Moment lang stand Al ganz still. Dann seufzte er ganz, ganz leise, etwa so, wie ein Keks zerkrümelt. »Das soll sich jetzt nicht anhören wie dieser Film, den wir uns ansehen mussten«, sagte er, »aber woher weiÃt du, Min, dass du nicht bloà â¦Â«
»Ich weiÃ, was du von ihm denkst«, sagte ich, »aber so ist er nicht.«
Al schüttelte heftig den Kopf. »Ich hab keine Meinung zu ihm. Ich wüsste nur gern, Min â wenn du darüber sprechen willst. Du hast gesagt, du liebst ihn.«
»Ja.«
»Und das hast du ihm gesagt?«
»Ich glaube, das weià er.«
»Das heiÃt, du hast ihm nichts gesagt. Und er â hat er was gesagt?«
»Al â nein!«
»Aber wie kannst du dann, ich meine, woher weiÃt du dann, dass er â¦Â«
Ich habâs ihm erzählt. Dir habe ich nichts davon gesagt, aber ich habe Al von unserem Plan erzählt, von dem, was wir für unseren Star vorhatten. Ich hatte weder das Kochbuch dabei noch die Lobby Card, aber er hat sich alles angehört â angefangen bei dem geklauten Zucker über den Mantel, den ich dir gekauft hatte, bis hin zu den genialen Rezepten für die Geburtstagsparty. Al wollte nicht, dass ihm die Idee gefiel, er wollte nicht davon mitgerissen werden, aber er kam nicht dagegen an.
»Ich bin sicher, ich weiÃ, wo wir diese
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