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43 Gründe, warum es AUS ist

Titel: 43 Gründe, warum es AUS ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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fragt: Wieso ist dieses Mädchen anders?, dann wird es immer eine lange Antwort.«
    »Ich bin eine lange Geschichte.«
    »Nicht wie im Englischunterricht. Das wollte ich dir schon vorhin im Auto erklären. Es ist einfach – sieh mal, allein schon, wo ich hier bin. Noch nie bin ich an irgendeinem Ort wie diesem gewesen, nicht mit Jillian und auch nicht mit Amy, Brianna, Robin –«
    »Du musst jetzt nicht die ganze Parade deiner Blondinen und so weiter aufmarschieren lassen.«
    »Und so weiter.« Du hast durch die Zweige hindurch nach oben gesehen, wo die letzten Regentropfen gleich wie winzige Sterne verdunsten und verschwinden würden. »Es ist etwas anderes«, sagtest du dann. »Du hast alles verändert für mich, Min. Alles. So wie der Kaffee, den ich probieren sollte und der besser ist als – oder Orte, an die du mich führst und von denen ich nicht mal gewusst habe, dass es sie gibt, dabei waren sie ganz in der Nähe. Ich bin wie der kleine Junge, den ich mal in irgendeinem Film gesehen habe – er hört ein Geräusch unter seinem Bett, und auf einmal ist da eine Leiter, die vorher nicht da stand, und er klettert sie hinunter. Das war bloß ein Kinderfilm, ich weiß, aber dann setzte da dieses Lied ein …« Dein Blick schweifte durch das Blätterlicht.
    »Martin Garner hieß der Regisseur«, sagte ich leise.
    »Min, für dich würde ich immer wieder fünfundfünfzig Dollar ausgeben, egal wofür.«
    Ich habe dich geküsst.
    »Du kannst Trevor fragen, es ist wirklich ungewöhnlich, dass ich so was einfach sage: egal wofür .«
    Noch einmal. Und noch einmal.
    »Also, Min, jetzt sag – wofür habe ich das Geld hingelegt?«
    Ich rückte ein Stück zur Seite, um das Buch aufzuschlagen – Echte Rezepte aus Tinseltown . »Erinnerst du dich noch an die Lobby Card, die du mir geschenkt hast?«
    »Ich weiß nicht mal, was das sein soll, eine Lobby Card.«
    Ich legte eine Hand auf dein Knie. Es zitterte.
    »Tut mir leid, das ist der Kaffee.«
    »Ich weiß. Das Bild von Lottie Carson, das du dir im Kino genommen hast.«
    »Das ich geklaut habe?«
    »Ja, aber das sind nicht bloß Bilder. Manchmal stehen hinten Informationen zu den Stars drauf, die Filme, in denen sie mitgespielt haben, Preise, die sie gewonnen haben. Falls sie welche gewonnen haben. Und vor allem, und darauf will ich die ganze Zeit hinaus, ihr Geburtsdatum .«
    Du hast deine Hand auf meine gelegt, und zusammen haben sie sich zu meinem Bein hinüberbewegt, das genauso zittrig war wie deins. »Ich kapier immer noch nicht.«
    »Ed, ich will eine Party.«
    »Was?«
    »Am fünften Dezember wird Lottie Carson neunundachtzig.«
    Du hast nichts gesagt.
    »Ich will eine Party geben, für sie. Wir können sie einladen, wir wissen doch jetzt, wo sie wohnt, wir sind ihr doch hinterhergegangen. Wir schicken ihr eine Einladung.«
    »Einladung«, echotest du.
    »Ja, klar«, sagte ich. »Womit man Leute einlädt.«
    »So eine Party hatte ich noch nie.«
    »Jetzt sag bitte nicht, das sei schwul.«
    »Okay, aber ich glaube nicht, dass ich –«
    »Wir machen es doch zusammen, Ed! Zuerst müssen wir überlegen, wo es stattfinden soll. Meine Mom will absolut nicht, dass ich bei uns feiere, und außerdem sollte es ein bisschen schicker ein, ein bisschen glamourös. Musik aussuchen ist ganz leicht. Al und ich haben ein bisschen Musik aus den Dreißigern.«
    »Joan auch.«
    »Wir könnten zum Beispiel nur Jazz spielen, das passt zwar zeitlich nicht so exakt, aber Jazz bringt immer Glamour. Und natürlich Champagner, wenn wir drankommen.«
    »Trevor kommt an alles ran.«
    »Das würde er machen – auch für so eine Party?«
    »Wenn ich ihm das sage.«
    »Und das würdest du?«
    »Für dich?«
    »Für die Party.«
    »Für deine Party – ja. Okay. Aber wozu ist dann das Buch?«
    »Das Fünfundfünfzig-Dollar-Buch?«
    »Das Fünfundfünfzig-Dollar-Buch, ja.«
    Ich habe eine Hand nach dir ausgestreckt. »Das Fünfundfünfzig-Dollar-Buch, das du mir gekauft hast?«
    »Min, ich kaufe gerne was für dich, aber hör bitte auf mit den fünfundfünfzig Dollar, ich krieg sonst noch ’nen Anfall.«
    »Okay. Also, als du mit diesem blöden Samuraischwert rumgemacht hast …«
    »… das wirklich cool war.«
    »… hab ich das Buch durchgeblättert und sofort gesehen, dass es einfach perfekt ist. Guck dir doch bloß mal die Typografie hier an. Amuse-Gueules.«
    »Ich hab keine Ahnung, was Typografie sein soll.«
    »Fonts.«
    »Okay.«
    »Okay, also, in dem Buch sind lauter Rezepte von

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