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43 - Waldröschen 02 - Der Schatz der Mixtekas

43 - Waldröschen 02 - Der Schatz der Mixtekas

Titel: 43 - Waldröschen 02 - Der Schatz der Mixtekas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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denn der Hauptmann dachte, daß der Wolf mich fressen würde.“
    „Und da sind Sie allein gegangen?“
    „Ja.“
    „Welch ein Wagnis!“ rief der Mann ganz entsetzt.
    „Oh, nun kann ich den Wolf essen und den Luchs dazu! Aber nun schnell, lade auf!“
    Die seltene Beute wurde aufgeladen, und eben wollte sich der Mann in Bewegung setzen, da hielt ihn Kurt noch zurück.
    „Höre, Klaus“, sagte er, „der Hauptmann wird meine Spur finden und ihr nachgehen; darum wollen wir sie verbergen. Du trittst in die Tapfen, die ich gemacht habe, und nun vorwärts.“
    Damit schritt Kurt voran, ganz in seinen früheren Fußtapfen, und Klaus folgte, indem er die Tapfen des Knaben größer trat. So gelangten sie zu der Stelle, wo der Wolf lag. Auch er wurde aufgeladen, und Klaus deckte beide Tiere mit Reisig zu.
    Nun ging es auf demselben Weg zurück, auf dem Kurt durch die Erlen gegangen war, wobei auch hier seine Tapfern verwischt wurden. Auf diese Weise gelangten sie nach dem Vorwerk.
    Der Steuermann trat aus dem Haus und wollte zanken, daß Kurt so spät zurückkehrte, dieser jedoch fiel ihm in die Rede.
    „Papa, hast du einen Taler?“
    „Einen Taler?“ fragte Helmers, ganz erstaunt über diese Forderung. „Für wen?“
    „Für den Klaus hier. Da unter dem Reisig steckt etwas; er hat es mir aus dem Wald hierhergefahren, und ich habe ihm dafür einen Taler versprochen.“
    „Du bist nicht klug.“
    „Hältst du mich für dumm, Papa?“
    „Hm! Was ist es denn?“
    „Das darf jetzt nicht gesagt werden, sondern erst wenn der Herr Hauptmann aus dem Wald kommt.“
    Helmers überlegte sich die Sache. Der Hauptmann konnte ja etwas erlegt haben.
    „Ist es einen Taler wert, was du da bringst?“ fragte er den Mann.
    „Ja, noch viel mehr“, antwortete dieser.
    „Gut, so sollst du ihn haben. Hier!“
    Helmers gab Klaus das Geldstück und fragte dann seinen Sohn:
    „Also darf ich nicht wissen, was es ist, und sonst auch niemand?“
    „Nein.“
    „Aber Klaus braucht seinen Schlitten, du mußt also abladen.“
    „So gehst du in die Stube, und wir laden im Holzstall ab, dessen Schlüssel ich behalte.“
    „Heimlichkeit über Heimlichkeit!“ schalt Helmers.
    Aber er tat doch Kurt seinen Willen und ging in die Stube.
    Klaus fuhr nun mit dem Schlitten und seinem Taler ab, ohne das Geheimnis zu verraten, und Kurt lief den ganzen Vormittag im Vorwerk und im Schloß umher, wie einer, dem irgend etwas das Herz abdrücken will.
    Endlich kehrte der Hauptmann mit seinen Untergebenen aus dem Wald zurück. Kurt sprang ihm entgegen.
    „Haben sie ihn, Herr Hauptmann?“ fragte er.
    „Packe dich zum Teufel, Bube!“ lautete die Antwort.
    Der Oberförster war augenscheinlich in einer höchst grimmigen Stimmung. Er schob den Knaben beiseite und ging nach seiner Wohnung. Kurt wartete, bis die Burschen sich in ihrer Stube versammelt hatten, ehe er dort eintrat.
    „Habt ihr ihn, Ludewig?“ war auch hier seine erste Frage.
    „Nein, sondern er hat uns gefoppt“, antwortete der Gefragte und zog den Tabaksbeutel hervor, um sich eine neue Pfeife zu stopfen. Als dies geschehen war und der Tabak brannte, setzte er sich zu den anderen an den Ofen und sagte: „Kurt, du bist doch sehr jung dahier, aber man darf dir schon etwas sagen.“
    „Nun?“ fragte der Knabe neugierig.
    „Ich meine etwas, was du noch nicht zu wissen brauchst, weil dabei selbst uns Großen der Verstand stillsteht dahier.“
    „Ja, vollständig still“, stimmte ein anderer ein.
    „Halte den Mund, wenn ich rede!“ fuhr ihn Ludewig an. „Dein Verstand steht übrigens still. Kurt, hast du einmal von der schwarzen Henne gehört oder von einen dreibeinigen Hasen?“
    „Nein.“
    „Vom achtbeinigen auch nicht?“
    „Nein.“
    „Von der Eule mit den vier Flügeln oder vom Hund mit einem Kopf und Schwanz vorn und hinten?“
    „Auch nicht.“
    „Aber vom wilden Hackelberg hast du gehört sowie vom wilden Jäger und vom getreuen Eckart?“
    „Ja.“
    „Und von der guten Frau Holle?“
    „Ja.“
    „Nun gut, wir sollen dir von solchen Sachen nichts erzählen, der Hauptmann hat es uns verboten, aber aus ihnen geht doch hervor, daß es im Wald nicht ganz ohne ist dahier. Verstanden?“
    „Ja.“
    „Ich habe auch vieles nicht geglaubt, aber seit heute glaube ich alles und jedes, weil ich ein Gespenst gesehen habe.“
    „Ein Gespenst?“ fragte der Knabe.
    „Jawohl. Gottstrampach, es ist wahr dahier!“
    „Was denn für eines?“
    „Hast du etwas gehört vom

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