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43 - Waldröschen 02 - Der Schatz der Mixtekas

43 - Waldröschen 02 - Der Schatz der Mixtekas

Titel: 43 - Waldröschen 02 - Der Schatz der Mixtekas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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richteten sich in eine horchende Stellung empor, wobei sie sich nach den Büschen herumdrehten.
    „Feuer!“
    Auf dieses Wort des Mixtekas krachten zweiundzwanzig Schüsse, dann noch zwei aus den Doppelbüchsen der Häuptlinge, und ebenso viele Comanchen, alle zu Tode getroffen, stürzten. Die übrigen sprangen von ihren Sitzen empor und eilten zu ihren Pferden. Es entstand ein Augenblick der größten Verwirrung, währenddessen die Vaqueros rasch wieder luden.
    Als die Comanchen über zwanzig der Ihrigen fallen sahen, mußten sie annehmen, daß eine noch größere Anzahl Weißer in den Büschen stecke, darum versuchten sie gar keinen Angriff, sondern warfen sich auf ihre Pferde und jagten davon. Viele von ihnen hatten in der Eile das erstbeste Pferd besteigen wollen, und dadurch entstand, da der eigentliche Besitzer es ihnen streitig machte, ein Aufenthalt, der ihnen verderblich wurde. Gleich darauf ertönte eine zweite Salve aus den Büchsen der Vaqueros, die beinahe den gleichen Erfolg hatte wie die erste.
    ‚Bärenherz‘ hatte sich den Häuptling, den ‚Schwarzen Hirsch‘, vorbehalten, darum war von den anderen nicht auf ihn gezielt worden. Jetzt sprengte derselbe mit den Übriggebliebenen davon. Da aber trat der Apache aus den Büschen heraus, erhob seine Büchse und zielte, da er den Comanchen lebendig haben wollte, nur auf das Pferd desselben. Der Schuß knallte, und das Tier war zu Tode getroffen. Es überschlug sich und warf seinen Reiter ab. Sofort schnellte der Apache in weiten Sätzen hinzu und stand bei dem Gestürzten, ehe dieser sich emporgerafft hatte.
    Keiner der Comanchen hatte einen Schuß getan, darum war auch das Gewehr ihres Häuptlings noch geladen. Dieser sprang jetzt vollends auf, riß sein Gewehr von der Schulter und legte auf den Apachen an. „Hund!“ rief er. „Du lebst? Stirb!“
    Doch ‚Bärenherz‘ schlug ihm den Lauf des Gewehres zur Seite, so daß der Schuß fehlging.
    „Der Häuptling der Apachen stirbt nicht von der Hand eines feigen Comanchen“, antwortete er, „ich aber werde deine Seele von dir nehmen, daß sie in den ewigen Jagdgründen mich bedienen soll!“
    Mit diesen Worten versetzte er dem Comanchen einen Kolbenschlag, der diesen betäubte, dann faßte er ihn, um ihn zurückzutragen nach dem Ort, wo die Indianer vorher gesessen hatten. Dort wartete er ruhig, bis jenem die Besinnung wiederkehren werde.
    Die Vaqueros, welche die wenigen Comanchen nicht verfolgt hatten, weil sie dieselben nun für unschädlich hielten, machten sich jetzt über die Gefallenen her, um ihnen ihre Waffen und Munition abzunehmen. Die beiden Häuptlinge aber saßen neben dem ‚Schwarzen Hirsch‘ und bekümmerten sich nicht um die Beute.
    Als der Comanche gefesselt wurde, kehrte ihm die Besinnung wieder.
    „Will der ‚Schwarze Hirsch‘ seinen Todessang anstimmen?“ fragte ‚Bärenherz‘. „Er soll diese Gnade haben, ehe er stirbt.“
    Der Gefragte antwortete nicht.
    „Die Comanchen singen wie die Krähen und Frösche, darum lassen sie sich nicht gern hören“, spottete ‚Büffelstirn‘.
    Auch jetzt antwortete der Gefragte nicht.
    „So wird der Häuptling der Comanchen ohne Todessang sterben“, erklärte der Apache.
    Jetzt erst sprach der Gefangene:
    „Ihr wollt mich an den Baum hängen?“
    „Nein“, antwortete ‚Bärenherz‘. „Ich will dich nicht martern, aber die Krokodile sollen dich dennoch fressen, weil du mich ihnen zum Fraß vorgehangen hast. Zuvor aber werde ich dir den Skalp nehmen, um den tapferen Söhnen der Apachen bei meiner Rückkehr zu zeigen, welch ein Feigling der ‚Schwarze Hirsch‘ gewesen ist. Gib mir das Messer und den Tomahawk, den du mir genommen hast!“
    Er nahm die beiden Gegenstände aus dem Gürtel des Gefangenen.
    „Du willst mich wirklich skalpieren?“ fragte dieser voller Angst.
    „Ja. Deine Haut gehört mir.“
    „Bei lebendigem Leib?“
    „Wie anders! Soll ich mir den Skalp aus dem Magen eines Krokodils holen, nachdem es dich verschlungen hat?“
    „Töte mich erst“, bat der Gefangene.
    „Ah, der Comanche hat Furcht! Nun soll er keine Gnade finden!“
    ‚Bärenherz‘ ergriff sein Messer, faßte mit der Linken den Haarschopf des Gefangenen, tat mit der Rechten die drei kunstgerechten Skalpschnitte und zog dann den Schopf mit einem kräftigen Ruck vom Kopf. Er hatte den Skalp in der Hand.
    Der ‚Schwarze Hirsch‘ stieß ein Gebrüll des Schmerzes aus.
    „Uff! Der Comanche ist ein Feigling! Er schreit!“ sagte

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