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43 - Waldröschen 02 - Der Schatz der Mixtekas

43 - Waldröschen 02 - Der Schatz der Mixtekas

Titel: 43 - Waldröschen 02 - Der Schatz der Mixtekas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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beschützen.“
    „Was hat er ihnen dafür geboten?“
    „Flinten, Messer, Blei, Pulver und Schmuck für die Squaws.“
    Da schüttelte der Mixteka den Kopf.
    „Er braucht keinen solchen Schutz“, sagte er. „Er könnte Weiße finden, die ihn begleiten. Entweder ist er feiger, als ich dachte, oder er führt noch heimlich etwas im Schilde. Sagt ihr die Wahrheit?“
    „Wir lügen nicht.“
    „Welche Richtung hat er nach den Weiden eingeschlagen?“
    „Gerade nach Osten.“
    „Wo habt ihr euch von ihm getrennt?“
    „Da, wo im Norden der Berg das Tal berührt.“
    „Ihr traft ihn, als ihr vor uns die Flucht ergrifft und er vom Tal kam?“
    „Ja.“
    „So weiß ich, wo er gewesen ist. Ich werde seine Spur finden. Ihr habt uns geantwortet und sollt einen raschen Tod haben.“
    Mit diesen Worten erhob der Cibolero seine Doppelbüchse und schoß die beiden Indianer durch den Kopf; sie hatten nicht mit den Wimpern gezuckt, als sie die todbringenden Mündungen auf sich gerichtet sahen; sie waren aber doch als Verräter gestorben.
    „Sánchez und Juanito bleiben hier, um diese Comanchen mit Steinen zu bedecken, denn wir werden das Wort halten, das wir ihnen gegeben haben“, sagte er. „Wir anderen aber folgen der Spur des Grafen, um ihn vielleicht doch noch zu erwischen.“
    Sie setzten sich unter Zurücklassung der beiden Genannten in Bewegung.
    Es gelang den scharfen Augen Büffelstirns und Bärenherzens sehr leicht, die Spuren des Grafen nebst denen seiner sechs Begleiter aufzufinden und zu verfolgen. Sie führten allerdings auf die Weideplätze zu, die sich jetzt nicht unter Aufsicht befanden, da sämtliche Vaqueros auf der Hacienda waren. Es stellte sich heraus, daß man ein Pferd gefangen und dann eine gerade südliche Richtung eingeschlagen habe. Hier wurde der Fährte noch eine ganze Stunde gefolgt, dann aber gebot ‚Büffelstirn‘ Halt.
    „Jetzt nicht weiter“, sagte er. „Wir werden auf der Hacienda gebraucht, es steht nun wirklich fest, daß der Graf nach Mexiko geht, denn die Spur geht diese Richtung. Er wird uns nicht entgehen, denn wir werden ihn in Mexiko aufsuchen.“
    Sie kehrten darauf nach der Hacienda zurück, die sie im Flug erreichten, da sie jetzt nicht mehr auf Spuren aufzupassen hatten.
    Sie fanden dort alles noch in demselben Zustand, in dem sie es verlassen hatten. Die Vaqueros, die zum Schutz hiergeblieben, waren eben dabei, die Leichen der Comanchen und die Verschanzungen mit den Kanonen hinwegzuschaffen. Der Haziendero kam ihnen mit einem freudigen Gesicht entgegen.
    „Gott sei Dank, daß ihr kommt!“ sagte er. „Wir befanden uns bereits in großer Sorge um euch. Wie ist es gegangen?“
    „Der ‚Schwarze Hirsch‘ ist tot“, antwortete ‚Büffelstirn‘.
    „Tot? Ah, ihr habt ihn besiegt?“
    „Mein Bruder ‚Bärenherz‘ hat ihm den Skalp genommen.“
    „Und die anderen?“
    „Auch sie sind tot. Von allen Comanchen sind nur sechs entkommen.“
    „Wohin sind diese?“
    „Nach Mexiko.“
    „Nach Mexiko? Wilde Indianer nach Mexiko? Was wollen sie dort?“
    „Sie begleiten den Grafen.“
    „Ah! Ihr habt ihn gesehen?“
    „Wir sahen ihn. Er hat die Gegend der Hacienda verlassen, aber er wird uns nicht entrinnen.“
    „Laßt ihn! Er ist der Herr dieses Hauses, und ich darf nicht mit ihm rechten.“ Die beiden Häuptlinge blickten ihn erstaunt an.
    „Er hat die Comanchen nach der Hacienda geführt!“ sagte ‚Büffelstirn‘.
    „Ich bin kein Indianer!“ antwortete Arbellez.
    „Er hat Señorita Emma überfallen!“
    „Sein Überfall ist nicht gelungen!“
    „Pshaw! Die Weißen haben kein Blut in ihren Adern! Vergebt Ihr dem Grafen, so habe ich nichts dagegen, aber ich selbst habe ein Wort mit ihm zu sprechen!“
    „So glaubt ihr also, daß wir jetzt sicher sind?“ fragte Arbellez.
    „Ja.“
    „So können wir zu unserem friedlichen Leben zurückkehren. Wo aber begraben wir die Leichen?“
    Über das Angesicht des Mixtekas glitt ein unbeschreiblicher Zug.
    „Nicht in der Erde“, sagte er.
    „Wo sonst?“ fragte Arbellez erstaunt.
    „Im Bauch der Krokodile.“
    „Oh! Das ist nicht christlich!“
    „Ich bin kein Christ, und die Comanchen sind auch keine Christen. Sie sind Feinde der Mixtekas, und die Alligatoren der Mixtekas haben lange Zeit gehungert. Soll die Hacienda mit diesen Leichen verpestet werden?“
    „Hm, das ist richtig! Tut also, was ihr wollt!“
    „Kann ich meine zwanzig Vaqueros für heute behalten?“
    „Wozu?“
    „Sie sollen diese

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