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43 - Waldröschen 02 - Der Schatz der Mixtekas

43 - Waldröschen 02 - Der Schatz der Mixtekas

Titel: 43 - Waldröschen 02 - Der Schatz der Mixtekas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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ich sagte, daß es sehr gut gegangen sei. Wir haben keine Zeugen mehr zu fürchten, denn diese Comanchen sind alle erschossen worden.“
    „Erschossen! Von wem?“
    „Von ‚Büffelstirn‘ und ‚Bärenherz‘.“
    „Ah!“ rief Alfonzo. „Von diesen beiden verdammten Kerlen? Wo ist es geschehen?“
    „In unserem Versteck an der Küste bei Vera Cruz.“
    „Donnerwetter, so sind sie ihnen gefolgt!“
    „Ja, ihnen und dir.“
    „Das steht zu erwarten, sie sind uns von der Hacienda aus auf dem Fuß nachgeritten.“
    „Und haben zunächst die Comanchen genommen, da du ihnen sicherer bist. Jetzt, da sie mit ihnen fertig sind, wirst du an die Reihe kommen.“
    „Das ist verdammt! Erzähle!“
    Cortejo erzählte darauf den ganzen Verlauf seiner Reise und auch das Zusammentreffen mit den beiden Häuptlingen und fügte hinzu:
    „Dieser ‚Büffelstirn‘ sagte, daß sie mit dir bereits gesprochen haben würden, wenn ich nach Mexiko käme. Du siehst also, daß sie die Absicht haben, dich aufzusuchen. Ich habe mir zwei schnelle Pferde gekauft und bin ihnen zuvorgekommen. Die Wunde des Mixteka wird sie aufgehalten haben.“
    „So gilt es, ihnen schleunigst aus dem Weg zu gehen, denn gegen solche Menschen gibt es selbst hier in unseren doch ziemlich geordnete Verhältnissen keinen genügenden Schutz.“
    „Du mußt ja nach Spanien hinüber!“
    „Allerdings, ich habe vom ‚Vater‘ einen Brief erhalten.“
    „Ah! Kann ich ihn lesen?“
    „Ja. Er ist sehr kurz. Hier ist er.“
    Alfonzo nahm das nur einige Zeilen lange Schreiben von seinem Schreibtisch und reichte es Cortejo hin. Dieser las:
    „Mein lieber Alfonzo!
    Ich ließ Dir bereits durch Señor Cortejo sagen, daß ich Dich hier in Rodriganda mit großer Sehnsucht erwarte. Seitdem stellt sich fast die Hoffnungslosigkeit meiner Augenkrankheit heraus, und ich bitte Dich, daran zu denken, daß ich in Dir als meinem Sohn meine einzige verläßliche Stütze sehen muß und Dich also sehr bald hier erwarte.Dein Vater
    Emanuel, Graf de Rodriganda y Sevilla.“
    „Das klingt alles sehr dringend“, sagte der Sekretär. „Was gedenkst du zu tun?“
    „Ich reise natürlich!“
    „Auch ich rate dir dazu. Unsere Angelegenheit läßt sich jeden Augenblick vorteilhafter an. Hier bist du bereits der Erbe, und drüben wirst du nach deiner Ankunft auch die ganze Leitung der Grafschaft in die Hand bekommen. Die Erblindung Don Emanuels ist ein Glück für uns.“
    „Ich habe oft schon Sorge getragen, daß er meine Ähnlichkeit mit deinem Bruder erkennen werde“, erwiderte Alfonzo. „Nun aber bin ich von dieser Angst befreit.“
    „Hm, man müßte freilich Vorkehrungen treffen, daß er nicht wiederhergestellt werden kann.“
    „Das werde ich natürlich mit allen Kräften tun.“
    „Und Rosa? Sie wird natürlich die Ähnlichkeit bemerken.“
    „Pah, diese fürchte ich nicht.“
    „So schlage ich vor, daß du sofort abreist. Deine Angelegenheiten sind bei mir ja gut aufgehoben.“
    „Zuvor werde ich nach der Hacienda reiten.“
    „Ah! Diesen Plan hast du wirklich noch?“
    „Ja. Ich muß Rache nehmen für alles, was uns dort angetan worden ist.“
    „Die beiden Häuptlinge werden dir aber folgen.“
    „Sie können mir nichts tun, denn ich befinde mich unter einem sehr guten Schutz.“
    „Du meinst die Lanzenreiter?“
    „Ja.“
    „Du müßtest, um eine solche Begleitung zu erhalten, zuvor mit dem Präsidenten sprechen.“
    „Das habe ich während deiner Abwesenheit bereits getan.“
    „Und er hat dir die Erfüllung dieses Wunsches zugesagt?“
    „Ja. Ein Graf de Rodriganda ist natürlich ein Mann, dessen Wünsche man berücksichtigen muß.“
    „Welche Gründe hast du angegeben?“
    „Ich erzählte von dem Überfall der Comanchen, ohne natürlich zu erwähnen, daß ich dieselben selbst nach der Hacienda führte, und sprach die Vermutung aus, daß nun eine bedeutendere Truppe der Wilden kommen werde, um den Tod der Ihrigen zu rächen.“
    „Und was wurde dir versprochen?“
    „Ich habe bereits zwei Befehle in den Händen, den einen an den Gouverneur und den anderen an den Divisionär von Durango, mir eine Schwadron Lanzenreiter sofort zu verabfolgen.“
    „Oh, das ist gut! Ich habe diesen alten Pedro Arbellez nie geliebt!“
    „Er wird Augen machen, wenn ich komme. Er hatte die Frechheit, mir zu sagen, daß ich nur sein Gast, nicht aber sein Gebieter sei, da er die Pacht der Hacienda auf Lebenszeit besitze.“
    „Davon weiß ich nichts.“
    „Ich auch

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