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44 - Die Intrige von Antares

44 - Die Intrige von Antares

Titel: 44 - Die Intrige von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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vermischten, sorgten irgendwie für ein Gefühl der Sicherheit, da man sich nun hinter wuchtigen Stadtmauern befand. Die Aktivitäten der nächsten Burs sind schnell erzählt. Ich fand einen einohrigen Rapa mit einem ungepflegten grünen Federkleid, der mir eine Zorca abkaufte, ohne Fragen zu stellen. Von dem Benehmen des Rapas zu urteilen, würde jedes Brandzeichen geschickt entfernt werden. Tiri sagte gedankenverloren: »Ich habe etwas Geld, Drajak. Einen Silber-Bhin und sieben Kupfer-Obs.«
    Ich nickte, lächelte und erwiderte: »Als nächstes kaufst du dir ein paar vernünftige Kleidungsstücke. Mit diesem rosafarbenen Kleid kannst du dich nicht mehr sehen lassen, und nicht nur wegen der Farbe.« Wir fanden ein hübsches rotes Kleid – Rot war ihre Lieblingsfarbe, wie sie mir sagte – und vernünftige Unterwäsche. Dann wurde es Zeit, eine ordentliche Unterkunft für die Nacht zu finden. Keiner von uns erwähnte den Überfall auf der Straße oder die seltsamen Umstände, unter denen wir uns kennengelernt und die zu diesem merkwürdigen Bündnis geführt hatten.
    Das Gasthaus Zur Flötenden Henne, das sich in einer Seitenstraße befand, sah vielversprechend aus. Die Wände waren gelb angestrichen, und die Fenster funkelten im letzten Licht der Sonnen. Ich bedeutete Tiri stehenzubleiben, und dann schauten wir uns einen Augenblick lang die Kundschaft an, die das Gasthaus betrat und auch wieder verließ. Es schien sich um achtbare Bürger zu handeln. Also traten wir ein und mieteten zwei Zimmer für die Nacht. Ich hatte es vermieden, mich nach Fweygo und seinen Schützlingen zu erkundigen. Das konnte ich immer noch tun, nachdem wir uns eingerichtet hatten.
    Die Zorcas wurden im Stall untergebracht und versorgt. Dann nahmen wir im Schankraum Platz, um dort zu Abend zu essen. Eine Gruppe Männer trat ein. Sie waren in voller Rüstung und schienen von ihrer Wichtigkeit überzeugt zu sein; allerdings hatten sie die Waffen nicht gezogen. Sie wurden von einem Jüngling angeführt, der für seine Rüstung noch etwas zu klein zu sein schien. Er war ein Apim, doch die meisten seiner Männer waren Hytaks. Das sind Krieger, vor denen man sich in acht nehmen sollte; gute, verläßliche Kämpfer. Ich bestellte das Essen und schenkte den Neuankömmlingen keinen weiteren Blick.
    Nun wissen Sie ja, daß ich es an fremden Orten stets vermeide, mit dem Rücken zur Tür zu sitzen. Wenn ich also eben gesagt habe, daß ich die Neuankömmlinge nicht weiter beachtete, dann habe ich damit den Eindruck gemeint, den sich ein zufälliger Betrachter gebildet hätte. Als eine schlurfende Bewegung meine nähere Aufmerksamkeit erregte, wußte ich, daß nun schnelles Handeln gefordert war. Ich schüttete ein halbes Dutzend der abgegriffenen Gold-Rhoks aus der Börse, die mir der Rapa überlassen hatte, und drückte sie Tiri unter dem Tisch in die Hand. Dann schnallte ich Strom Kordens Schwert mit täuschender Langsamkeit ab und gab es ihr.
    »Du sagst nichts, und du weißt nichts. Verwahr dieses Schwert – du darfst es auf keinen Fall verlieren! « Dann erhob ich mich langsam. »Solltest du einem goldenen Kildoi namens Fweygo begegnen, sag ihm Bescheid.« Ich nahm den Becher und schob mich zwischen den Tischen durch, als wollte ich mir selbst noch etwas zu trinken holen, da mir die Fristle-Bedienung zu langsam war. Der Besitzer, ein kleiner Och, der die mittleren Hände rang und in der oberen rechten Hand ein blaues Tuch hielt, mit dem er die schweißglänzende Stirn abtupfte, eilte dem Jüngling entgegen, der die Wachmannschaft anführte.
    »Hikdar Ortyg! Welch eine Freude, dich hier zu sehen.«
    »Ich bin im Dienst, Olabal.«
    Der Och schien nicht besorgt zu sein; wir hatten ein anständiges Gasthaus ausgesucht. Das schlurfende Geräusch ertönte wieder, und der Rapa, dem ich die Zorca verkauft hatte, wurde nach vorn gestoßen. Seine Federn waren noch mehr durcheinandergebracht. Zwei Hytaks hielten ihn fest im Griff.
    »Ist das der Mann, du Blintz?« fragte Hikdar Ortyg, der Jüngling, mit seiner piepsigen Stimme.
    »Ja, Herr, ja, Herr ...«
    Ortyg legte die Hand auf den Schwertgriff. »Du kommst bitte mit uns.« Er sagte es mit ausgesuchter Höflichkeit.
    Ich trug noch immer den zweiten Braxter. Er wußte natürlich nicht, daß ich ihn durchbohren und dann den Rest seiner Mannschaft niederkämpfen konnte, noch bevor er überhaupt das Schwert gezogen hatte. Aber vielleicht konnte er es sich denken. Er versuchte, amtlich auszusehen; dabei rann

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