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44 - Die Intrige von Antares

44 - Die Intrige von Antares

Titel: 44 - Die Intrige von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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»Die Territorien der Banden haben sich verändert, doch bis zur Messinglilie sind wir sicher.«
    Es fiel nicht schwer, sich die Bandenkämpfe um die Territorien mit ihren verschiedenen Einkünften aus gesetzeswidrigen Unternehmungen vorzustellen. Der Polsim sprach weiter. »Der Herr Nath Shivenham hat mich gut behandelt, und ich arbeite gern für ihn.« Er meinte natürlich Naghan Raerdu. Naghan das Faß war wie ich viel zu klug, um bei solch verzweifelten Unternehmungen seinen richtigen Namen auszusprechen.
    Kurz darauf erreichten wir ein Gebäude von etwas größeren Ausmaßen, vor dem eine ganze Reihe von Fackeln ihren flackernden roten Lichtschein auf die schlammige Straße und die schmutzigen Wände warfen. Über der Tür hing die funkelnde Messingnachbildung einer Lilie, die den Namen der Schenke verkündete.
    »Wir gehen hinten rum«, sagte ich und ließ mich auf keine Diskussion ein.
    Wir betraten die Seitengasse, und unsere Stiefel versanken im Schlamm und den Pfützen der kürzlich niedergegangenen Regenschauer. Überall lagen Abfallhaufen. Die Gerüche waren nach dem reinigenden Regenguß noch gerade eben zu ertragen.
    Lingurd der Polsim verstand sein Handwerk. Er hatte hier gelebt und wußte natürlich, womit man an diesem Ort zu rechnen hatte. Er packte meinen Arm und zog mich in den Schatten eines vorstehenden Strebepfeilers. »Still, Dom!«
    Ich rührte mich nicht. Dann vernahm ich das Geräusch eisenbeschlagener Stiefel auf der Straße, und es verstand sich von selbst, daß ich mich still verhielt. Ich wartete ab und sah zu.
    Sie gingen an der Gasseneinmündung vorbei. Sie hielten Lampen, die auf hohen, eisenverstärkten Stäben saßen und einen flackernden Lichtschein auf die Umgebung warfen. Ihren Typ kannte ich zur Genüge. Sie stolzierten vorbei, hartgesichtige, bärtige Männer, die eine Art Uniform mit Rüstungsteilen trugen, die sie ihren Opfern abgenommen hatten. Ihre Waffen waren gezogen und funkelten bedrohlich. Es waren Vertreter aller möglichen Diffrassen Kregens. An der Spitze marschierte ein stämmiger, wilder Kataki; die an die Schwanzspitze geschnallte Klinge war stolz erhoben. Verdammte Katakis, dachte ich im stillen.
    »Aye, Dom«, flüsterte Lingurd. Wir warteten, bis die Bande vorbei war. Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. »Das ist ein schlimmer Haufen. Doch das schlimmste ist, daß das Gesetz auf ihrer Seite ist.«
    »Das Gesetz? Eine von Tolaar verlassene Horde Sklavenjäger?«
    »O nein, Dom. Ja, sie handeln mit Sklaven. Aber sie sind die Wache ...«
    »Die Wache!« Ich war verblüfft. Katakis betätigen sich außerhalb der Heimat eigentlich nur im Sklavenhandel.
    »Willst du damit sagen, daß der König diese Horde Masichieri – stinkende Banditen, die sich selbst als Söldner bezeichnen – zur Wache ernannt hat, damit sie hier unten für Ordnung sorgen?«
    »Das stimmt. Er hat Trako Eisenbauch zum Befehlshaber der Wache ernannt. Ein Blintz von einem Peitschenschwanz. Er sorgt hier unten in den Gräben für Ordnung.«
    »Das verrät deutlich, was die Menschen auf den Hügeln von dem Recht halten, das sie hier unten vollstrecken lassen. Bei Chozputz! Das stinkt!«
    Der Unterschied zwischen der Wache hier unten, die sich aus dem Abschaum sogenannter Soldaten zusammensetzte und von Katakis befehligt wurde, und der fähigen und prächtigen Stadtwache oben auf den Hügeln war schmerzhaft deutlich.
    »Hier herein, Dom!« Lingurd zeigte auf eine schmale Tür. »Du wartest.«
    Er tauchte lautlos in der Gasse unter und verschwand um die Ecke. Ich wartete notgedrungen mit der Hand am Schwertgriff. Als er zurückkam, zeigte sich auf seinem scharfgeschnittenen Polsim-Gesicht ein Lächeln. »Ich habe in den Hauptschankraum reingesehen. Es sind alle da, von denen wir dich mit dem Rauch des Zauberers befreit haben. Sie warten ab und geben vor, junge Draufgänger auf der Suche nach Vergnügungen zu sein.«
    »Und der Fristle?«
    »Fonnell der Reizbare ist so verschlagen wie ein Leem. Er hat Privaträume im Hof der Schenke.«
    »Ich hoffe bloß, daß er noch da ist. Wenn er seine Beute schon weitergegeben hat, stecke ich in noch schlimmeren Schwierigkeiten.« Ich konnte mir den Ablauf der Geschehnisse vorstellen. Dagert von Paylen und die anderen hatten sich nach meinem Verschwinden – nachdem sie sich wieder erholt hatten – dazu entschieden, am besten wie geplant weiterzumachen und der Messinglilie einen Besuch abzustatten. Palfrey kannte Fonnell, den Fristle; keiner von ihnen

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