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44 - Die Intrige von Antares

44 - Die Intrige von Antares

Titel: 44 - Die Intrige von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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wußte, wie das Schwert aussah. Vermutlich warteten sie wider besseres Wissen darauf, daß ich zu ihnen stieß. Nach einer gewissen Wartezeit würde sich Dagert von seinem Diener Fonnell zeigen lassen und ihn dann befragen. Das war mit beträchtlichen Risiken verbunden, zog man in Betracht, daß sich der Fristle auf ihm vertrauten Boden befand und von seinen olivgrün gekleideten Handlangern umgeben war.
    »Wenn Fonnell hier ist, wird er in seinen Räumen sein.«
    »Zeig mir den Weg.«
    Wir gingen vorsichtig durch die Gasse, betraten das Gebäude und schlugen den zum Schankraum entgegengesetzten Weg ein. Lampen verbreiteten Dämmerlicht. Geschlossene Türen auf beiden Seiten des Korridors ließen vermuten, daß hinter ihnen gegen alle möglichen Gesetze verstoßen wurde. Wir schlichen weiter. Am Ende des Korridors führte eine Tür in den Hof, an dessen entgegengesetztem Ende ein Steingebäude stand. Hinter seinen schmalen Fenstern brannte Licht. »Das ist es.« Lingurd befeuchtete sich die Lippen.
    Wir überquerten lautlos den Hof. Das schrille Gelächter einer Frau zerriß die nächtliche Stille. Wir drückten uns neben einem Fenster an die Wand und spähten vorsichtig hinein.
    Der Raum war gut beleuchtet und komfortabel ausgestattet. Der warzennasige Fristle saß an einem Tisch. Vor ihm lag Strom Kordens Schwert. Ich gestattete mir ein erleichtertes Seufzen.
    Der Auftraggeber des Fristle – wer auch immer das sein mochte – war noch nicht vorbeigekommen, um die Beute abzuholen. Da ertönte eine Stimme im Inneren des Zimmers, und ich erkannte, daß ich mich geirrt hatte.
    »Du hast gute Arbeit geleistet, Fonnell. Nun ist es Zeit für die Bezahlung.«
    Ein Mann trat in mein Blickfeld. Er drehte mir den Rücken zu und trat mit geschmeidiger Anmut auf den Fristle zu, der gerade nach einem Weinpokal griff. Fonnell hob den Pokal an, und der Besucher durchbohrte den Fristle mit einem Stich seines Rapiers von hinten. Er tat das mit einem Geschick, das mir vertraut war.
    Der Mann nahm sich Kordens Schwert.
    »Das ist der Gegenstand«, flüsterte ich Lingurd leise zu.
    Der Polsim war von dem heimtückischen Mord genausowenig überrascht wie ich. »Er ist ganz schön schnell mit dem Rapier.«
    »Ja.« Nun, das war auch kein Wunder. Ich kannte diesen Typ Kämpfer, obwohl ich den Mann, der sich in dem hellen Lichtschein umdrehte und zur Tür ging, noch nie gesehen hatte. Leute seines Schlages fand man auf den Straßen und Kanalpromenaden Zenicces. Er war der typische Bravo-Kämpfer. Ein Rapier und Dolch-Mann, verschlagen und von außerordentlichem Geschick und Fingerspitzengefühl. Er konnte einen wie ein Hühnchen aufspießen, eine paar wohlgesetzte Worte von sich geben und dann seine Klinge mit einem blütenweißen Spitzentaschentuch vom Blut säubern. O ja, ich sah ihn mir genau an. Es war nicht festzustellen, für welches Haus er kämpfte, denn auf der hellgrauen Kleidung fehlte jede Farbe, die möglicherweise etwas über ihn verraten hätte.
    Derjenige, der Fonnell den Reizbaren mit dem Diebstahl des Schwertes beauftragt hatte, beschäftigte auf einer viel höheren Ebene auch diesen Bravo-Kämpfer. Es würde keine Spuren geben. Kordens Schwert mußte der Schlüssel zu einem Rätsel sein. Nur – ich wußte nicht, was für ein Rätsel.
    Die Tür gab kaum einen Laut von sich, als der Bravo-Kämpfer auf den Hof trat. Im nächsten Augenblick blieb er stehen, als wäre er gegen eine Mauer gelaufen, bäumte sich auf und stürzte schwer zu Boden. In seinem Auge steckte ein Dolch. »Mein Dolch war doch der schnellere«, sagte Lingurd.
    Es war sinnlos, dem Polsim irgendwelche Vorwürfe zu machen. Er hatte die Situation erkannt und gehandelt. Der Mann aus Zenicce würde mir nun nicht mehr verraten können, was ich wissen wollte. Ich lief los und holte mir Kordens Schwert.
    Willens, die Aktivitäten dieser Nacht zu beenden, wandte ich mich von der Leiche ab. Dann blieb ich stehen. »Hier«, zischte ich und reichte Lingurd das Schwert. »Halt es einen Moment und verlier es nicht.« Dann beugte ich mich zu dem Toten hinunter.
    Er trug seine Waffen, den Jiktar und den Hikdar, an zwei Gürteln, wie es sich für einen Rapier und Main-Gauche-Kämpfer auch gehörte. Ich nahm ihm die beiden Gürtel hastig ab und schnallte sie mir um die Taille. Ich mußte die Schnalle ein paar Löcher enger ziehen, denn der vorherige Besitzer hatte ein ordentliches Bäuchlein gehabt. Vielleicht war er zu fett und zu langsam für Zenicce geworden und

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