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45 - Die Banditen von Antares

45 - Die Banditen von Antares

Titel: 45 - Die Banditen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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diesem Cramph Leber und Augen herausschneiden, sie in Samphronöl rösten und an die Hunde verfüttern!
    Der aufwärtsführende Weg verwandelte sich in einen geraden Korridor, der auf einem Felssims endete. Die eine Seite bestand aus einer feuchten Wand, die andere aus einem schwarzen Nichts. Geräusche schienen von der Tiefe verschluckt zu werden. Keiner sprach. Die Finsternis verschlang den roten Schein der Fackeln.
    Der Weg wurde weniger beschwerlich, als die Gruppe die Höhle verließ und in einen gewöhnlichen Stollen gelangte. Ein Stück weiter erreichte sie eine versperrte Tunnelöffnung; an einem Balken war ein gelblich schimmernder Rapaschädel angenagelt. Dimpy verspürte einen Stich. Irgendwo in dem Tunnellabyrinth jenseits dieses Schädels befanden sich die alten Wege der Wilden Fünfziger. Der Erdrutsch hatte Tonnen von Geröll und solidem Fels in die Tiefe gerissen und dabei nicht nur Nath den Fetten und Lora den Leembruder zerquetscht, sondern auch alle Geheimgänge abgeriegelt.
    Die nächste Wandöffnung mußte gar nicht erst auf eine solch unheimliche Weise wie die vorige markiert werden. Der schiefe Riß in der Wand stank nach Schwefel. Der aus der Hölle entsprungene Gestank strömte aufwärts und wurde von einer Spalte in der Decke aufgesogen.
    »Ein böser Ort«, bemerkte Balla die Große, die stehengeblieben war und die Bewerber an sich vorbeigehen ließ.
    »Ich habe hier den Befehl, Mädchen, vergiß das nicht.« Sleed der Aalglatte war ein Khibil. Diese Rasse war davon überzeugt, allen anderen Diff-Rassen unendlich überlegen zu sein, doch vermutlich hätte sogar ein Khibil dieses Prachtexemplar seiner Rasse zur Ordnung gerufen. »Ich sage diesen Tanzies, wo's langgeht.«
    Balla die Große wollte etwas erwidern, dann schloß sie den Mund und schob das Kinn vor. Als Hytak kannte sie ihren Wert in der Bandenhierarchie. Doch als Hytak kannte sie auch die Bedeutung von Ordnung und Disziplin, selbst wenn es sich um einen so ungebärdigen Haufen wie die Höllenhunde handelte. Dennoch vermutete Dimpy, daß es ihr als zweite Befehlshaberin der Gruppe, die zur Anführerin ausgebildet werden sollte, völlig zuwider war, diesem Rast Sleed zugeteilt worden zu sein.
    Der Weg nach oben führte weiter durch eine Vielzahl sich windender heimtückischer Gänge. Dimpy fiel es nicht weiter schwer, sich den verschlungenen Weg zu merken. Die Gruppe hatte stark unter der durch den Fackelschein nur ungenügend erhellten Finsternis zu leiden; dazu gesellten sich noch die Feuchtigkeit und das Gefühl, daß das Gewicht der lastenden Felsmassen einen förmlich erdrückte und die Luft raubte. Und so hasteten alle eilig weiter; die Bewerber, die in die Bande aufgenommen werden wollten und für die dies alles eine neue Erfahrung war, Sleed, den eine bösartige Ungeduld antrieb, Balla, die ihre Gefühle unterdrückte, und Dimpy, der behende mithielt. Die Beklommenheit, die er beim Betreten der verborgenen Öffnung am Fuß des Hügels verspürt und die seinen Herzschlag beschleunigt hatte, schrieb er in seiner jugendlichen Überheblichkeit dem Gedenken an die Vergangenheit zu – dem letzten Mal, als er einen Hügel hinaufgestiegen war, und allen damit verbundenen schmerzlichen Erinnerungen.
    Es war am Tag vor dem Erdrutsch gewesen. Bei dem darauffolgenden Unglück hatte er gute Freunde verloren, denen noch andere folgen sollten, als die Wilden Fünfziger den Höllenhunden einen letzten nutzlosen Widerstand leisteten. Merkwürdig war nur, daß sich Dimpy gar nicht darüber im klaren war, ob er tatsächlich das brennende Verlangen verspürte, sich bei den Höllenhunden zu beweisen. Seine Wünsche waren stets einfach und überschaubar gewesen: alles menschenmögliche für die Familie und die Kameraden tun; alles andere sollte Karbonar der Unausweichliche mit dem Roten Heißen Schlund holen. Und wenn man ihn für diese Einstellung verurteilte, nun gut, Dom, dann soll Karbonar der Unausweichliche mit dem Roten Heißen Schlund auch dich holen, dachte Dimpy entschlossen.
    Die Gruppe stieg immer höher und folgte den Pfaden, die durch die geheimen Zeichen der Höllenhunde markiert wurden. Dimpy vertraute jeden Schritt seinem Gedächtnis an, während Sleed und Balla die Große den Bewerbern alles erklärten. Dimpy wußte nicht genau, ob alle großen Hügel Oxoniums von Gängen durchzogen wurden, doch es hätte ihn sehr überrascht, wenn dies nicht der Fall gewesen wäre. Was die Hügel betraf, auf denen die wohlhabenden Bürger der

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