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45 - Die Banditen von Antares

45 - Die Banditen von Antares

Titel: 45 - Die Banditen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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vor, stach mit der Fackel zu und sprang zurück. Er hatte sein Ziel verfehlt, doch glücklicherweise war der Klauenhieb des Praxuls ebenfalls vorbeigegangen.
    »Ich weiß! Ich weiß!« fauchte Sleed. »Geh mir aus dem Weg, Tanzy!« Er sprang vor, hieb mit der Fackel zu, verfehlte und stolperte zurück.
    Die Bestie reichte ihnen etwa bis zur Hüfte und hatte eine warzenübersäte Schuppenhaut; die Reichweite ihrer Klauen machte einen Angriff schwierig. Wie die meisten Höhlenbewohner konnte der Praxul bei der Jagd auf andere Sinne als das Augenlicht zurückgreifen, dennoch war es wichtig, seine Sehkraft zu zerstören. Der Gestank des von ihm abgesonderten Schleims verursachte Dimpy Übelkeit, obwohl er an die widerwärtigen Gerüche des Gassengewirrs zwischen den hochherrschaftlichen Hügeln Oxoniums gewöhnt war.
    Balla die Große sprang. Dimpy reagierte sofort. Seine linke Faust zuckte vor und griff nach Ballas Gürtel. Eine geschmeidige Drehung beförderte sie aus der tödlichen Reichweite der zuschlagenden Klaue. Die Krallen erwischten nur ein Stück Stoff und rissen es aus der Tunika des Mädchens. Balla die Große stieß einen Schrei aus. Dimpy ließ mit derselben Drehbewegung die Fackel umherwirbeln. Ein heißer Schauer grell leuchtender Funken löste sich. Der Praxul kauerte sich zusammen und pendelte hungrig hin und her, auf der Suche nach einem Weg, an den Flammen vorbei an sein Abendessen zu gelangen.
    »Laß mich mal ran!« Sleed machte den Versuch, sich von der Seite zu nähern, um mit der Fackel zuzuschlagen. Die Bestie wich zurück und hieb zu. Sleed gelang es nur mit Mühe, rechtzeitig zurückzuspringen. Er landete auf einem Knie, während das Mädchen ihre Fackel einsetzte, um ihn zu decken.
    Die kleine Unterbrechung in dieser Bewegungsfolge aus Sprung, Stoß und Rückzug verschaffte Dimpy die Gelegenheit, die er brauchte. Er reagierte schnell – sehr schnell. Seine Fackel traf ein auf einem Stiel sitzendes Auge. Ein zischendes Geräusch war zu hören. Die Klaue des Praxuls zischte an seiner Hüfte vorbei. Das Ungeheuer kreischte auf. Der Gestank wurde durch den beißenden Geruch des siedenden Auges noch verschlimmert.
    Der Praxul wurde allein von den Instinkten seiner Art getrieben, was nicht heißen soll, daß er unintelligent war. Er wußte sein Augenlicht zu schätzen, obwohl er auf andere Sinne zurückgreifen konnte. Er wich laut fauchend noch weiter zurück und pendelte dabei mit abwehrbereit ausgestreckten Klauen von einer Seite zur anderen. Er hatte Schmerzen. Dimpy verspürte trotz allem Mitleid für den Praxul. Die Bestie entschied, daß ihre Beute nicht hinter der Flammenwand zu finden war, drehte sich um und verschwand behende im dämmerigen Licht.
    Dimpy und Balla die Große stießen gleichzeitig einen erleichterten Jubelruf aus. Sleed starrte dem sich zurückziehenden Ungeheuer böse nach. Er schüttelte die Fackel. »Dem hätte ich's gegeben, bei Ferzakl. Jawohl, wenn er nicht geflohen wär.«
    Das Mädchen berührte Dimpy sanft an der Schulter. Sein Gesicht hatte sich plötzlich verändert, es verriet den Ernst der unvermuteten Erkenntnis, was da eigentlich gerade passiert war. »Danke, Dimpy. Er hätte mich zweifellos erwischt.« Sie warf das Haar zurück. »Du warst schnell, bei Ferzakl, wirklich schnell.«
    Dimpy sparte sich die Bemerkung, daß er sich bei den Wilden Fünfzigern einen Ruf für seine schnellen Reflexe erworben hatte. Er verzog die Lippen lediglich zu einem schmalen Lächeln. »Ja«, murmelte er.
    Sleed fuhr auf dem Treppenabsatz herum. »Worauf wartet ihr Tanzies denn noch? Kommt schon! Los!«
    Die sich aneinanderdrängenden Bewerber stiegen die letzten Stufen mit zitternden Fackeln hinauf und drangen in den Gang mit dem unebenen Boden ein, der sich eng und voller Windungen vor ihnen erstreckte.
    Geräusche kamen als Echo zurück. Die aus felsigen Vorsprüngen bestehende Decke schien sich auf die dahineilende Gruppe herabzusenken, und das Fackellicht spiegelte sich auf den mit Feuchtigkeit überzogenen Wänden wider. Nun hatte sich Sleed der Aalglatte in seiner ganzen Bösartigkeit vorgenommen, direkt hinter Dimpy zu marschieren, während Balla die Große den Anfang der Kolonne bildete. Sie war keine Bewerberin, sondern wurde dazu ausgebildet, neben Sleed als Anführerin zu arbeiten. Sleed versetzte Dimpy in kurzen Abständen schmerzhafte Stöße. Eines Tages, schwor sich Dimpy und beherrschte seine Wut mit fast körperlicher Anstrengung, eines Tages werde ich

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