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45 - Die Banditen von Antares

45 - Die Banditen von Antares

Titel: 45 - Die Banditen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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zu jungen Frauen herangereift. Falls diese furchtbaren Taten der schrecklichen Hand von Lem dem Silber-Leem zuzuschreiben waren, dann lag meine Aufgabe klar umrissen vor mir. Die Herren der Sterne verabscheuten die Leem-Freunde genauso sehr wie ich.
    Ich durchdachte das Problem und kam schließlich zögernd zu dem Schluß, daß die Morde nicht von dem monströsen Wesen verübt worden waren, das sich mir bei Byroms Rettung in den Weg gestellt hatte.
    Aber auf jeden Fall wollte ich mehr über die unartikuliert kreischende wahnsinnige Kreatur erfahren. Ich sprach Fweygo darauf an, wenn auch etwas zögernd. Er schüttelte bloß den goldenen Kopf und meinte, er habe noch nie etwas von einem derartigen Wesen gehört, wie ich es ihm beschrieben hätte, fügte dann aber hinzu, es gebe auf Kregen eine Menge scheußlicher Ungeheuer. Das wußte ich selbst.
    Das Problem mit Dimpy wurde zum Teil gelöst, denn Ranaj war Fweygos Vorschlag gefolgt und hatte den Jungen in Prinzessin Nandishas Haushalt aufgenommen. Der Tunichtgut tat mir leid. Hier oben auf dem Hügel war er in Nähe des Objekts seiner Zuneigung. Unten in den Gräben hätte er für Mutter und Schwester sorgen können. Das Dilemma war nicht leicht zu lösen. Schließlich war es genauso, wie Lardo der Fette gesagt hatte: »Wir können nicht jeden Lumpenkerl und seine Familie nach oben bringen.«
    Ich bat Ranaj um einen Boten und schickte Tiri die Nachricht, daß ich ihre Befehle erwartete.
    An diesem Abend war Dimpy unauffindbar. Außerdem waren zwei Braxter aus der Waffenkammer verschwunden. Der wütende Waffenkammer-Deldar meinte mit rotem und schweißüberströmtem Gesicht, man dürfe jungen Schurken eben keinen Zugang zum Palast gewähren. Außerdem würde es ihn den größten Teil seines Soldes kosten, die unter seiner Aufsicht verschwundenen Schwerter zu ersetzen.
    Fweygo gestattete sich ein spöttisches Lächeln, als ich für die Waffen bezahlte.
    »Dimpy wird zurückkommen«, sagte ich. »Tiri hat den jungen Schurken aus den Gräben fest an der Angel.«
    Prinzessin Nandishas Nadelstecherin widmete mir einen äußerst ärgerlichen Blick und schnalzte tadelnd mit der Zunge. »Es besteht kein Zweifel, du bist ein Onker, Drajak.«
    »So hat man mich schon oft genannt. Doch hier habe ich recht. Dimpys Leidenschaft für Tiri ist ...«
    »Onker!«
    Ich starrte sie verblüfft an. »Mutter Firben?«
    Die kleine untersetzte Frau schüttelte den Kopf in immerwährendem Unglauben über männliche Dummheit. Sie kam geschäftig auf mich zu, zückte eine besonders lange und bösartig aussehende Nadel und stach sie in meine Haut. Die Schmerzen verschwanden sofort.
    Sie nickte zufrieden und kümmerte sich dann um die Wunde. Mutter Firben konnte nicht wissen, daß jede Verletzung, die ich mir im Verlauf meiner Abenteuer zuzog, dank des Bades im Taufteich im weit entfernten Aphrasöe mit unglaublicher Geschwindigkeit heilte. Außerdem ist in meinem Alltag Schmerz etwas, das man nutzen muß. Die Wunde wäre in ein paar Tagen von selbst geheilt, und der Schmerz wäre verschwunden. Ich sagte demütig: »Danke, Mutter Firben.«
    Sie schnalzte wieder mit der Zunge und befestigte den gelben Verband.
    Das Lederwams mit den Messingnägeln befand sich bereits zur Reparatur in der Waffenkammer.
    Bei diesem Gedanken mußte ich unwillkürlich an die beiden Schwerter denken, die beim Kampf zerbrochen waren. Und ich muß hinzufügen, es waren ausgesprochen finstere Gedanken, bei Krun!
    »Diese von Kurin verlassenen Klingen«, grollte ich. »Ich hoffe nur, daß die beiden Braxter, die sich Dimpy genommen hat, nicht so leicht brechen.«
    Der Stahl des Dreizacks, der mich verletzt hatte, war beste lohische Qualität, wie sofort ersichtlich war. Den Namen Verschwender, der nur einen Teil der eingegrabenen Verzierungen ausgemacht hatte, konnten nur diejenigen entziffern, die die alten Schriftrollen des Reiches von Walfarg studiert hatten – oder jemand wie ich, dem die Savanti die Beherrschung jeder Sprache verliehen hatten. Ich verspürte ein leichtes Bedauern. Der Dreizack lag irgendwo herum, falls ihn einer von Naghans Leuten nicht an sich genommen hatte, was vermutlich der Fall war. Verschwender würde jedenfalls nicht im ungünstigsten Augenblick eines Kampfes zerbrechen.
    Nachdem Tiris Antwort eingetroffen war und ich dem Boten einen Silber-Bhin gegeben hatte, begab ich mich sofort in die Waffenkammer. Ranaj hatte mir in seiner geradlinigen Numim-Art erlaubt, die beste Waffe auszuwählen, die

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