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45 - Die Banditen von Antares

45 - Die Banditen von Antares

Titel: 45 - Die Banditen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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bewaffnet. Aber das Gesicht! Einst war es ein Apim gewesen, ein Homo sapiens sapiens, wie ich auch. Doch das war jetzt anders. Das aufgedunsene, verzerrte Gesicht mit seinen rotglühenden Augen und den reißzahnähnlichen Zähnen strahlte eine Aura des absolut Bösen aus, die so stark war, daß ich entsetzt zurückzuckte.
    Um welchen Alptraum handelte es sich hier?
    Die Hände des Wesens waren zu obszönen Klauen verkrümmt, die in unkontrolliertem Zorn in die Luft hieben. Schaumiger Speichel lief sein Kinn hinunter. Es war offensichtlich geistesgestört, von dem wahnsinnigen Drang besessen, zu töten und immer wieder zu töten. Es warf schwere Möbelstücke durch das Zimmer, als handle es sich um Streichhölzer. Seine Kraft war gewaltig. Es trat alles beiseite, was ihm in den Weg kam.
    Die haßerfüllten Augen starrten in die Höhe, weiße Halbmonde in einem Meer voller Blutdurst. Das Ungeheuer entdeckte mich. Dann lief es, ein zusammenhangloses Kreischen ausstoßend, auf die Treppe zu, die auf den Balkon führte – und mir entgegen.

9
     
     
    Ich, Dray Prescot, Lord von Strombor und Krozair von Zy, fuhr herum, floh den Balkon entlang und stürmte die nächsten Stufen hinauf, und zwar wie ein Zerzy, dem ein Berg-Leem auf den Fersen ist. Und ob, bei Krun!
    Worum es sich bei diesem Höllenungeheuer auch handelte, ich wollte nichts mit ihm zu tun haben, absolut nichts, bei Vox!
    Vier bewaffnete und in Rüstungen steckende Männer, die anscheinend von dem Lärm alarmiert worden waren, kamen mir auf dem nächsten Treppenabsatz entgegen. Ich nahm zwei Stufen auf einmal und brüllte: »Ärger, Doms! Ein Kunde ist übergeschnappt! Er schlägt alles kurz und klein!«
    »Den kaufen wir uns«, grollte der Anführer, der eine goldene Schärpe um die Taille geschlungen hatte. »Bei Salinchez, den kaufen wir uns. Kommt!«
    Die vier Männer eilten die Stufen hinunter. Ich blieb nicht stehen, sondern machte, daß ich weiterkam, bei Vox! Die vier prächtig ausstaffierten Schläger taten mir einen Augenblick lang leid, dann konzentrierte ich mich wieder auf meine Angelegenheiten. Nun, das stimmt nicht ganz. Eigentlich hätte ich mich um die Angelegenheiten der Herren der Sterne kümmern und keine entführten jungen Prinzen retten sollen, obwohl solche Vorkommnisse auf dem wunderbaren Kregen von bestürzender Alltäglichkeit sind.
    Am Ende des Korridors steckte ein Rapa den Schnabel aus der Tür, entdeckte mich und brüllte: »Verschwinde, du Blintz!«
    Ich spielte meine Scharade weiter. »Unten gibt es Ärger! Ein Kunde ist verrückt geworden ...«
    Der Rapa drohte mit einem Dreizack. »Das ist uns egal. Kümmre du dich darum!« Ein zweiter Rapa erschien. Er zog das Schwert. Seine schwarzen Federn sträubten sich. »Schtump! Verzieh dich!«
    Beide trugen olivgrüne Gewänder, auf denen Embleme befestigt waren, die ein flammenspuckendes Dreieck darstellten. Ich versuchte es noch einmal. »Sie brauchen alle Hilfe, die sie kriegen können. Ich soll jeden holen ...«
    Der Tumult steigerte sich noch. Entsetzte Schreie ertönten. Das mußten die vier Unglücklichen sein, die auf schreckliche Weise getötet wurden. Während ich sprach, war ich weitergegangen und hatte die linke Hand in einer beschwichtigenden Geste ausgestreckt, während ich mit der rechten den Braxtergriff umklammerte.
    »Zum letzten Mal, du Blintz! Schtump!«
    Ich hatte sie erreicht, und sie zögerten keine Sekunde. Der Rapa mit dem Dreizack stach nach mir. Sein Kumpan hieb mit dem Schwert zu, und es war ein tödlicher Schlag. Ich wich zur Seite, um dem Dreizack zu entgehen, duckte mich unter dem Schlag des anderen hinweg und traf ihn sauber mit meinem Schwert. Die verfluchte Klinge brach direkt unterhalb des Griffes ab. Der Rapa ging zu Boden, und ich tat etwas sehr Dummes. Ich machte mir in diesem Bruchteil einer Sekunde Vorwürfe, daß ich so hart zugeschlagen hatte; schließlich wußte ich mittlerweile nur zu genau, daß die tolindrinischen Braxter nichts taugten.
    Genau in diesem Moment stach der Rapa erneut mit dem Dreizack zu. Der rechte Zinken der Waffe zerfetzte meine Lederrüstung, und die scharfe Spitze bohrte sich in meine Seite.
    Instinktiv packte ich den Schaft. Dann grollte ich in meiner altbekannten knirschenden Stimme: »Den nehme ich, Dom!« Ich riß den Dreizack aus der Wunde, drehte ihn um und trieb ihn meinem Gegner in den Leib.
    Beide Rapas waren tot, und ich warf einen schnellen Blick über die Schulter. Der unheilvolle Lärm ertönte noch immer.

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