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45 - Die Banditen von Antares

45 - Die Banditen von Antares

Titel: 45 - Die Banditen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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irgendeiner heidnischen Zeremonie als Opfer dienen sollte. Doch das hätte nicht zu meinen Informationen über Cymbaro den Gerechten gepaßt.
    San Paynor erklärte mir dann, es gebe bestimmte Frauen, die über seltsame Kräfte geböten. Nun, bei Vox! Jede Frau hat geheimnisvolle Kräfte, mit denen sie den Mann beherrscht. Paynor zufolge bestand die Möglichkeit, daß Tiri eine Magierin werden konnte. Das überraschte mich keineswegs. Doch er verriet nichts über Form und Ausmaß ihrer Kräfte.
    Ich fragte sie noch einmal, was ich für sie tun sollte.
    Man würde eine Zeremonie abhalten. So wie sie es erklärten, mußte sich Tiri einigen komplizierten und äußerst mystischen Riten unterziehen. Bei dem Ritual spielte Schmerz eine wichtige Rolle. Aus der Erfahrung wußten die Priester, daß die jungen Mädchen diesen Schmerz nicht ertragen konnten. Deshalb wählten sie einen Meister, der auf magische Weise mit ihnen verbunden wurde und an ihrer Stelle den Schmerz erduldete, während sich die Mädchen darauf konzentrierten, das Wissen um gewisse Schlüssel in sich aufzunehmen, mit dessen Hilfe sie Zugang zu der in ihrem Bewußtsein und ihrer Seele verborgenen Macht erlangten.
    »Noch nie zuvor wurde ein Außenseiter als Meister erwählt. Aber Tiri besteht darauf.«
    »Allerdings!« brauste Tiri auf. Daraus schloß ich, daß es eine heftige Auseinandersetzung gegeben hatte, bevor sie sich durchgesetzt hatte.
    Die ganze Angelegenheit war äußerst ernst zu nehmen. Paynor warnte mich, daß der Meister keinesfalls versagen durfte. »Sonst wird die ganze Last unvermittelt auf sie zurückfallen. Ihr Geist und ihr Ib wären für alle Zeiten zerstört. Das ist eine sehr ernste Verantwortung, Drajak.«
    Tiri sah mich bittend an.
    »Du wirst doch zustimmen, Drajak, oder?«
    Das hier war nicht der passende Ort, um Makki-Grodno oder die Heilige Dame von Belschutz anzurufen. Trotzdem ...
    »Ja, Tiri, und vielen Dank für die Ehre.«
    Und wenn Sie mich jetzt für einen Idioten halten, soll Sie die Herreldrinische Hölle verschlingen.
    Es sollten noch mehr Überraschungen folgen. Verglichen mit den prächtigen Tempeln und Palästen der Umgebung war Cymbaros Tempel auf den ersten Blick ein kleines und bescheidenes Gebäude. Ich hatte die Örtlichkeiten mittlerweile fast vollständig kennengelernt. Eine Gruppe Priester in braunen Gewändern trat ein und verbeugte sich. Als wir das Gemach verließen, bildete sie für den San und Tiri eine Eskorte. Wir begaben uns in die Tiefe. Bei Vox! Und ob wir uns in die Tiefe begaben!
    Breite Treppen verbanden eine geräumiges Gemach nach dem anderen. Dieser unterirdische Tempel glich einem in die Tiefe gebauten Wolkenkratzer, man hätte ihn auch Erdkratzer nennen können. Alles schien mit erlesenem Geschmack eingerichtet zu sein. Hier gab es keine vulgäre Protzerei, wie Sjames es ausgedrückt hätte. Samphronöl-Lampen verbreiteten gedämpftes Licht, das die Dekoration noch zusätzlich hervorhob. Die Luft roch süß. Ich folgte den anderen schweigend in die Tiefe.
    Jeder Hügel Oxoniums war von Geheimgemächern und Gängen durchzogen. In dieser Hinsicht waren die Erbauer lediglich dem kregischen Brauch gefolgt, Paläste und Tempel mit so vielen Geheimgängen wie nur möglich zu versehen. Die verwendeten Farben wirkten beruhigend. Wir stiegen noch tiefer hinab. Der Ernst der Situation entging mir keinesfalls, doch ich war trotz der mir bevorstehenden Tortur ganz ruhig.
    Wir betraten ein Gemach, dessen Wände von Vorhängen verhüllt wurden, die alle in düsteren Erdfarben gehalten waren. Kronleuchter verbreiteten ihr Licht. Am anderen Ende erhob sich ein Altar, der aus einem einzigen schwarzen Stein bestand. Ich konnte keine unheilverkündenden Blutflecken entdecken.
    Es gab keine Götterstatue.
    Sechs Mädchen warteten bereits; sie trugen alle braune Gewänder und hatten Blumen ins Haar und um die Taille geflochten. Sie begleiteten Tiri durch eine Seitentür hinaus. Tiri blickte sich an der Tür noch einmal um und schenkte mir ein Lächeln. Ihre Lippen bebten. Ich nickte ihr zu.
    Ein Mann trat auf San Paynor zu. Am Gürtel seines braunen Gewandes waren zwei Schwerter und mehrere Dolche befestigt. Er war ein Apim, sein Gesicht war hager, verkniffen und bleich; es war das Gesicht eines Mannes, der von etwas besessen war und den die Bedürfnisse des Geistes antrieben. Sein Eifer war abstoßend.
    »San.« Er verbeugte sich.
    »Ich habe es versucht, Duven. Cymbaro sei mein Zeuge, ich habe es

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