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45 - Die Banditen von Antares

45 - Die Banditen von Antares

Titel: 45 - Die Banditen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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worden. Durch das magische Geschenk der Savanti, jede Sprache verstehen zu können, konnte ich sie entziffern. Es war Lohisch, uraltes Lohisch. Das Wort hieß Verschwender. Ich stellte den Dreizack ab und sah nach Byrom.
    Unser gerade überstandenes schreckliches Erlebnis hatte mich zutiefst erschüttert. Bei Opaz! Dieses »Ding« war die fleischgewordene Verkörperung des schrecklichsten Alptraums, den man sich vorstellen konnte. Bei der Besatzung des Schwebers setzte langsam die unweigerliche Reaktion ein, und Byrom sah entschieden schlecht aus. Die Nadelstecherin hatte ihn und die Sylvie mit ihren Nadeln behandelt. Die Sylvie hieß Salarnie, und schließlich verabreichte die Nadelstecherin ihr eine Arznei, damit sie schlief.
    Der Rückflug dauerte nicht lange. Naghan ließ den Schweber in der Dunkelheit der vom Mondlicht erschaffenen Schatten niedergehen, und ich verabschiedete mich mit einem leisen Remberee und trug Byrom zum Palast seiner Mutter.
    Nun, wie Sie sich sicher leicht vorstellen können, gab es eine gewaltige Aufregung, viel Umhergelaufe und strahlende, tränengefüllte Augen, als Byrom in die Arme seiner Mutter zurückgegeben wurde.
    »Du hast Glück gehabt, Dray Prescot«, sagte Fweygo in seiner beherrschten Kildoi-Art, als wir schließlich unter uns waren. »Die Everoinye haben sich nicht bei mir gemeldet.«
    Ich grunzte lediglich.
    »Du ...«
    Ich schnitt ihm das Wort ab. »Alles, was ich im Augenblick will, sind eine Mahlzeit und ein ausgedehntes Schläfchen. Wir unterhalten uns morgen früh.«
    Er machte eine zustimmende Geste mit der Schwanzhand. Und so aß und schlief ich. Am Morgen dämmerte ein neuer Tag mit allen seinen erwarteten Schrecknissen heran.
    Sie wollten mich zum Helden machen, aber das trieb ich ihnen ganz schnell wieder aus. Schließlich befanden wir uns nicht im Märchen. Eine Tatsache, die durch ein schreckliches und widerwärtiges Geschehen noch zusätzlich unterstrichen wurde: Man hatte am Morgen wieder ein in Stücke gerissenes junges Mädchen aufgefunden, diesmal in der Scherenschleifergasse. Noni Seng – so lautete ihr Name – war eine äußerst angesehene Näherin gewesen.
    »Die Garde kann nichts tun«, sagte mir ein ungewöhnlich ernster Ranaj.
    Mir kam der Gedanke, daß es mich kaum überraschen würde, sollte Tiris blutige Leiche in der Gosse neben ihrem Tempel aufgefunden werden. Doch ich würde wütend sein. Ich würde sogar so wütend sein, daß ich in bester Dray Prescot-Tradition als Onker aller Onker etwas ausgesprochen Dummes tun würde.
    Dimpy hatte Tiri wie versprochen bei Cymbaros Tempel abgesetzt. Sie hatte ihm das Versprechen abgenommen, daß er mich dazu brachte, ihr sehr bald einen Besuch abzustatten. Ich sollte eine wichtige und ernste Angelegenheit für sie erledigen. Dimpy schüttelte den Kopf. Nein, er wußte nicht, worum es dabei ging, bei Dromang.
    Es bestand kein Zweifel, daß die Serie der schrecklichen Morde jedermann nervös machte. Man warnte die Mädchen, nicht allein auf der Straße zu gehen. Die Garde verkündete, daß sie ihre Patrouillen verdoppelt hatte. Es wurde sogar davon gesprochen, Männer der Wache auf den Hügeln einzusetzen.
    Die Meinung der Öffentlichkeit über das den Morden zugrunde liegende Motiv war gespalten. Die Theorie, hier würde es sich um reinen Blutdurst handeln, hatte ihre Anhänger. Andere Leute hielten sexuellen Rausch für den Auslöser. Manche flüsterten auch, daß die Morde ein Ritual darstellten, daß ein verrückter religiöser Kult für diese schrecklichen Taten verantwortlich zeichnete.
    Dimpy sagte: »Du weißt, was ich von diesen dummen Religionen halte. Ja. Nun, wenn es tatsächlich einer von ihnen ist, dann bestimmt nicht Cymbaro.« Er sah trotzig auf. »Tiri würde mit solchen Sachen nichts zu tun haben wollen.«
    Ich pflichtete ihm vollständig bei. Was ich jedoch über den Kult von Dokerty gehört hatte, nun ja, es war durchaus möglich, daß sie die Verrückten waren, die in ihren roten Gewändern zur Ehre Dokertys junge Mädchen töteten und verstümmelten.
    Der Kult von Lem dem Silber-Leem mußte ebenfalls noch existieren. Man hatte ihn an den meisten Orten in den Untergrund getrieben, doch seine Anhänger töteten noch immer ganz junge Mädchen auf schreckliche Weise, um Lem zur Ehre zu gereichen und erlöst zu werden.
    Ich dachte nicht weiter darüber nach, ob die Morde in Oxonium das Werk der Leem-Freunde waren. Sie paßten nicht ins Muster. Die in Stücke gerissenen Mädchen waren bereits

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