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45 - Die Banditen von Antares

45 - Die Banditen von Antares

Titel: 45 - Die Banditen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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altmodisch und lästig. Man könnte das ganze im weitesten Sinne damit vergleichen, das von eines Adelstitels durch ein v zu ersetzen.
    Ich hätte es mir natürlich denken können, bei Krun! War die junge Tiri doch niemand anderes als T'Tirivenswatha.
    »Moden kommen und gehen«, erklärte Paynor und lächelte Sana Lally an.
    Danach wurde eine Zeitlang von belanglosen Themen gesprochen. Mir wurde klar, daß diese Plauderei dazu bestimmt war, mich zu beruhigen und mich aus den Alpträumen, die mich beinahe in den Wahnsinn getrieben hätten, in die richtige Welt zurückzuführen.
    Dann brachte Logan das Thema auf die Flut schrecklicher Morde an jungen Mädchen.
    Sana Lally, eine Frau mit angenehmen Gesichtszügen und einem üppigen Mund, runzelte die Stirn; um die schön geschwungenen Lippen bildeten sich Falten.
    »Es ist widerwärtig. Wer weiß, was noch alles geschehen wird, wenn die Garde den Mörder nicht bald findet.«
    »Die Antwort liegt klar auf der Hand.« Duven stieß die Worte mit einer Eindringlichkeit hervor, die an einen Hagel niederprasselnder Armbrustbolzen erinnerte. Sein angespanntes Gesicht war verzerrt, die Augen leuchteten fiebrig. »Dokerty. Das muß es sein.«
    »Dem stimme ich zu«, murmelte Logan.
    Paynor nickte. »Sie praktizieren abstoßende Riten, das stimmt. Aber das findet in der Ungestörtheit ihrer Tempel statt.« Er fuhr sich über die Stirn. »Warum junge Mädchen auf der Straße töten?«
    »Weil sie dekadent sind und vernichtet werden sollten!« wütete Duven.
    Lally seufzte. »Wenn das nur möglich wäre.«
    Sie unterhielten sich noch eine ganze Zeit über die Morde, und es fiel auf, daß sie nur sehr wenig aßen. Schließlich erlaubte ich mir, die Unterhaltung auf ein anderes Thema zu führen.
    »Ihr seid religiös und müßt Zugang zu geheimem Wissen haben. Ihr müßt umfangreiche Bibliotheken mit ausführlichen Aufzeichnungen haben. Außerdem wißt ihr viel mehr über Oxonium und Tolindrin als ich.« Ich hielt inne, nicht um der Wirkung willen – das schwöre ich! –, sondern um einen Schluck von dem ausgezeichneten Wein zu nehmen. »Ich habe eine ... Kreatur ... gesehen, die mir großes Kopfzerbrechen bereitet und mich entsetzt hat.« Ich beschrieb das rotgewandete Ungeheuer. »Wie dem auch sei«, sagte ich abschließend, »ich bezweifle dennoch, daß dieses Ungeheuer die Mädchen tötet.«
    Sie saßen plötzlich wie erstarrt da, es hatte ihnen die Sprache verschlagen. Als hätte ich sie mit einem Lähmzauber belegt.
    Ich befeuchtete mir die Lippen. »Wenn ich euch beleidigt haben sollte, entschuldige ich ...«
    »Nein, Drajak der Schnelle. Du hast deinen Beinamen verdient. Das ist alles.« Paynor hörte auf zu essen und hielt sich eine Serviette an die Lippen.
    »Diese Kreatur – dieses Wesen – ist bekannt.« Logan sah bedrückt aus. Er nahm einen großen Schluck Wein. »San Paynor, vielleicht sollten wir Drajak die Aufzeichnungen zeigen.«
    Wir alle sahen den Priester an. Er dachte in aller Ruhe nach. »Du könntest einen Ibmanzy gesehen haben, Drajak. Bist du dir ganz sicher?« fragte er schließlich äußerst betrübt.
    »Wenn ein Ibmanzy ein monströses, rasendes Ungeheuer ist, das Leute in Stücke reißt ...«
    »Genau. Also gut. Komm mit.«
    Wir begaben uns in eine Bibliothek. Ich nenne es zwar Bibliothek, doch sie unterschied sich gewaltig von anderen, gewöhnlichen Bibliotheken. Diese hier war mit einer stabilen Eisentür versperrt, und um sie betreten zu können, war ein ungeheurer Aufwand erforderlich; es gab einen großen Schlüsselbund, über den nur Paynor verfügen durfte, sowie Riegel und Schlösser, als würde man einen riesigen Tresor öffnen.
    Und was das Innere anging ...! Meine Kameraden, die Zauberer und Hexen aus Loh, hätten eine Menge dafür gegeben, hier ein paar Monate der Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln zu verbringen, um das in Hunderten von Schriftrollen und riesigen in Bronze eingebundenen Büchern gesammelte magische Wissen eifrig studieren zu können.
    »Wir nennen es die Schwarze Bibliothek. Das ist nichts für schlichte Gemüter.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    Logan stieg eine Leiter hoch, um die Bücher zu holen, auf die Paynor zeigte. Die Priester schlugen die großformatigen Seiten auf, und die ledernen Einbände knirschten, während Staubwolken in die Höhe flogen. Die gesuchte Seite war ganz glatt. Paynor richtete den Finger darauf, und, bei Vox, der schlanke Finger zitterte.
    »Ist er das?«
    Ich schaute hin. »Aye. Das

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