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46 - Die Dämonen von Antares

46 - Die Dämonen von Antares

Titel: 46 - Die Dämonen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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waren jedoch zuerst Unterkunft und der neueste Klatsch gefragt, bevor ich mich richtig an die Arbeit machte.
    Die Lichter des Wirtshauses, die durch den strömenden Regen funkelten, machten einen mächtig einladenden Eindruck. Ich beschleunigte meine Schritte – und blieb jäh stehen.
    Das war die Art eines geschwätzigen, dicken, weingurgelnden Trunkenbolds. Aber nicht die eines Dray Prescots.
    Auch wenn ich naß und es mir unbehaglich zumute war und ich Durst hatte, so durfte ich doch nicht meine Pflicht vergessen. Nicht nur die Pflichten den Herren der Sterne gegenüber, sondern auch mein daraus resultierendes Verbleiben auf Kregen, meine Pflicht Delia gegenüber ...
    Ich zog den triefenden Umhang enger und lenkte meine Schritte zum Palast König Yandos und der Regentin Chermina.

6
     
     
    Der Weg zum Vordereingang des Palastes bestand aus einer Reihe langer, breiter Stufen. Der Marmor leuchtete im niedergehenden, von den Lampen sichtbar gemachten Regen und schimmerte dabei in allen Farben des Regenbogens. Viele der Lampen waren vom Wind ausgeblasen worden. Es war ein stürmischer Abend. Ich hielt den Umhang eng um mich geschlungen, erklomm die Stufen und dachte über das interessante Problem nach, welchen Namen ich benutzen sollte.
    Prinz Ortyg würde sich mit Sicherheit an Drajak den Schnellen erinnern. Trotz des Übermaßes von Namen, die ich auf Kregen benutzt hatte, und von denen mir viele großes Vergnügen bereitet hatten, war mein eigener Name viel zu bekannt geworden. Naghan der Arm? Kadar der Hammer? Jak der Sturr? Nath der Schütze? Nath Deline? Oder einen von den vielen anderen?
    Die Wachen hatten in ihren Wachhäuschen Schutz gesucht, da das Wasser von den Dachkanten herabtropfte. Sie führten mich in einen an der Seite befindlichen Säulengang, fort von der erhabenen Flügeltür, die den Haupteingang versperrte. Ihr Deldar kam, ein Rapa mit grüngelbem Federkleid, der nicht darüber erfreut war, daß man ihn gerufen hatte. Er sah mich an seinem Schnabel vorbei ungeduldig an. »Und? Das ist kein Abend, um draußen zu sein.«
    »Ich muß die Dame Quensella sehen.«
    »Du hast Glück. Sie sind noch immer bei ihrer Zusammenkunft. Worum geht es?«
    »Das ist privat, Del.«
    Er hob den scharf geschnittenen Kopf. »Für dich Deldar, Tikshim.«
    Ich rückte den Umhang am Hals zurecht. Das Licht einer Laterne ließ das Gold am Pakzhan aufblitzen. Das Symbol eines Hyr-Paktun erfüllte seinen Zweck.
    »Ich verstehe. Nun, du wirst warten müssen.«
    Er trug den Pakmort, dessen silberner Mortilkopf deutlich an den am Harnisch befestigten Silberketten zu sehen war. Diese Symbole, die die Ruhmreichen unter den Paktuns auszeichnen, sind nicht leicht zu erringen. Sein Pakai war nicht sehr lang, also hatte er noch nicht sehr viele Zweikämpfe bestanden; es gab nur einen einem toten Gegner abgenommenen Goldring. Nun befleißigte er sich eines wesentlich gemäßigteren Tonfalls.
    »Das Söldnerhandwerk ist ein hartes Brot, Dom. Ich werde versuchen, ob ich ihr eine Botschaft zukommen lassen kann. Dein Name?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Der ist der Dame unbekannt. Sag ihr, sie hätte mich mit einem Schweber vor einem bösen Sturz bewahrt. Dann weiß sie Bescheid.«
    Er fuhr sich etwas verblüfft über den Schnabel, nickte aber.
    Wir gingen in den Mannschaftsraum, wo man mir einen Becher mit schlechtem Wein anbot. Ich nahm den Umhang ab und entdeckte zu meiner Überraschung, daß der rote Shamlak ziemlich trocken geblieben war. Dann nahm ich am Tisch Platz. Mein Plan sah so aus, daß ich mir Zugang zum Palast verschaffen wollte. Einmal im Labyrinth der Korridore und Gemächer, das man in fast jedem Palast Kregens vorfindet, konnte ich in den Schatten verschwinden, die Geheimgänge aufspüren und in Ruhe spionieren. Ich hatte diesen Teil meiner eher ruchlosen Fertigkeiten durch oftmaligen Gebrauch zur Perfektion gebracht. Ich wußte, daß ich in diesen Spionagedingen sehr gut war. Das ist keine oberflächliche Prahlerei, sondern eine simple Tatsache, die im Verlauf der Perioden verhindert hat, daß mein Kopf und meine Schultern voneinander getrennt wurden.
    In der Wachstube hielt sich die übliche Mischung verschiedener Rassen auf, und das Gespräch drehte sich um Themen, die schon seit Jahrhunderten jeden Soldaten zu faszinieren vermögen. Es handelte sich um Männer der Palastwache, die von König Yando bezahlt wurden und ihm anscheinend ergeben waren, obwohl sie ihre Befehle direkt von der Regentin erhielten. Die

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