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46 - Die Dämonen von Antares

46 - Die Dämonen von Antares

Titel: 46 - Die Dämonen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Schließlich drückte er seine in einem Harnisch steckende Brust raus und ging.
    Als ich mit dem Ale zu der Nische zurückkehrte, sagte einer von Bolgos Freunden: »Man kann nicht sagen, wir hätten ihn nicht gewarnt, seine schwarzzähnige Weinschnute geschlossen zu halten.«
    »Was wird man mit ihm machen?« Ich stellte das Ale ab.
    »Oh, sie werden ihm eine Abreibung verpassen, ihn prügeln. Sie wollen uns allen Angst einjagen. Ich bezweifle, daß sie ihn in den Kerker werfen.«
    »Nein«, sagte sein Gefährte. »Das stimmt. Sie werden versuchen, ihn durch Schläge zum Schweigen zu bringen.«
    »Auf wessen Befehl?«
    Die örtliche Amtsperson war ein gewisser Vad P'Pernorath, der Befehlen aus der Hauptstadt folgte, die von der Regentin kamen. Er war machtlos, sich diesen Anordnungen zu widersetzen. Tat er es doch – zack, ab war der Kopf.
    Wie ich erfuhr, machte eine Menge aufrührerisches Gerede die Runde. Es gab die unausweichliche Widerstandsbewegung, die in der Hauptsache aus Guerillabanden bestand, die in den Bergen und dem Ödland lauerten. Meinen Informanten zufolge waren sie bis jetzt nicht ernst zu nehmen.
    All dies bedeutete natürlich, daß Prinz Ortyg nicht mit dem jungen König sprechen würde, sondern mit der Regentin. Das würde das Leben interessanter machen. Die Dame C'Chermina schien eine sehr mächtige Frau zu sein.
    »Und dieser Gon?«
    Das war ein Bursche, der bei einer Wette um ein Schweberrennen gegen Bolgo verloren hatte. Also hatte es diesen Cramph von einem Hikdar keine große Überredungskunst gekostet, daß er den Raffgierigen denunzierte.
    Dann war die Zeit gekommen, die Schwarzholztreppe emporzuklimmen und sich zur Nachtruhe zu begeben. In dem Schlafzimmer stand eine Bank an der Wand, die sich mit Hilfe eines Fadenknäuels, das ich eigens zu diesem Zweck vom Schweber mitgebracht hatte, in eine hübsche kleine Türfalle verwandelte. Ich klemmte einen Stuhl so unter den Fensterriegel, daß seine Beine einen chevaux-de-frise bildeten. Dann dachte ich wie an jedem Ende eines Tages den üblichen letzten Gedanken und schloß die Augen.
    Ein lautes Krachen und ein Schrei weckten mich auf.
    An der Tür rang ein dunkler Schatten mit der Bank.
    Zwei Schritte brachten mich zu ihm, ich packte seinen Kragen mit der Faust und riß ihn hoch. Ein schneller Blick in den Korridor zeigte mir den Schatten eines Kerls, der am anderen Ende aus dem Lichtkreis der dort befindlichen Lampe floh. Er durfte gehen.
    »Au! Au! Mein Kopf!«
    Mein Gefangener sah auf. Es war ein rattengesichtiger, in Grau gekleideter Polsim. Am Boden lag ein Dolch. Den hob ich mit meiner freien Hand auf und hielt ihn dem Burschen unter die Nase. Er kniff die Augen zusammen.
    »Zweifellos tut es dir jetzt leid, richtig?«
    Er nickte eifrig. Ein paar Fragen und die dazugehörigen Antworten, die ich aus ihm herausschüttelte, überzeugten mich davon, daß er ein einfacher Dieb war. Er hatte nichts mit den Staatsaffären zu tun, die um uns herum brodelten. Er wirkte halb verhungert und gab an, sein Name sei Nath der Schnelle. Ob das nun stimmte oder nicht, spielte keine Rolle, denn ich hatte vor, am nächsten Tag weiterzureisen und konnte deshalb keine Probleme mit den Behörden gebrauchen.
    Schließlich drehte ich ihn um, stieß ihn durch die Tür und schickte ihn mit einem kräftigen Tritt in die Kehrseite von dannen.
    Für den Rest der Nacht gab es keine Alarme oder sonstige Ablenkungen mehr, so daß ich am Morgen ausgeruht erwachte, ein reichliches erstes Frühstück verspeiste, die Rechnung bezahlte und zum Schweberdrom ging.
    Hier hatte ein Brukaj, der nicht ganz so mürrisch wie der arme alte Bolgo aussah, die Leitung übernommen. Er stellte sich als der Neffe des Raffgierigen vor. Wir wechselten ein paar Worte, während ich meinen neuen Voller überprüfte. »Bei Bruk-en-im!« sagte Balrey der Schöne. »Mein Onkel ist auf übelste Weise verraten worden. Den kaufe ich mir.«
    Damit meinte er sicher den Gon. Ich nickte, beschränkte mich auf nichtssagende Antworten, beachtete das Fantamyrrh und startete. Als ich meinen neuen Flieger in einem eleganten Bogen in die Höhe steuerte, wurde mir aufs neue die wundervolle Süße der kregischen Luft bewußt. Die verschiedenen Gerüche der Stadt blieben hinter mir; ich hatte sie dort kaum wahrgenommen, so schnell gewöhnt man sich an seine Umgebung.
    Mein Kurs mußte nun in nordöstliche Richtung führen. Prebaya, Caneldrins Hauptstadt, befand sich an den Ufern des Largesse, der etwa

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