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46 - Die Dämonen von Antares

46 - Die Dämonen von Antares

Titel: 46 - Die Dämonen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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einer hartgesotten aussehenden Chulik-Wache beschützt wurde.
    »Ich glaube, die gute Chermina hat völlig recht«, verkündete sie mit atemloser Stimme ihrer Begleiterin, einer ganz in Blau gekleideten Frau mit hageren Gesichtszügen. »Und diese schreckliche Quensella – nun, als Dame darf man nicht aussprechen, was man mit ihr machen sollte!«
    Die Frau mit dem kantigen Gesicht erwiderte etwas Beschwichtigendes, dann hatten sie den Teich mit den tödlichen Fischen passiert und verließen das Gemach. Erleichtert, daß alle weg waren, wollte ich mein Versteck verlassen, mußte aber sofort wieder zurückspringen, als schon wieder jemand nahte.
    Das Dämmerlicht des Gemachs unterstrich ihr Erscheinen. Hochgewachsen und mit hoch erhobenem Kopf dahergehend, noch immer in dem graugrünen Kleid, schritt sie zielstrebig daher. Ihr Haar – ›so schwarz wie die Schwinge eines Raben‹ – war kurzgeschnitten und lag so eng wie ein Helm an. Ihr Cadade, ein Apim, ging an ihrer Seite. Er trug eine vergoldete Rüstung und ein paar Schwerter. Sein dunkles Gesicht zeigte keine Regung, als sie mit dieser hohen, gebieterischen Stimme sprach.
    »Meine Dienerinnen, Nath. Wo stecken diese nichtsnutzigen, faulen Dinger?«
    Er wartete, bevor er eine Antwort gab. Sein schmaler Mund wurde von einem schwarzen Schnurrbart gekrönt. »Ich werde gehen und es herausfinden, meine Dame.«
    »Gut. Und beeil dich.«
    Sie blieben am Teichrand stehen. Sie wandte sich ein Stück von ihrem Cadade ab; die Ungeduld, die ihr Benehmen verriet, wurde allein dank ihrer Herkunft unter Kontrolle gehalten. Der Kapitän ihrer Wache, dieser Nath, trat einen Schritt zurück, um sich auf die Suche nach den vermißten Dienerinnen zu machen. Nur einen einzigen Schritt!
    Ich stürzte aus den Schatten der Vorhänge.
    »Quensella!«
    Nath kam mit ausgestreckten Armen auf sie zu. Seine Hände waren nur noch ein Stück von Quensellas Rücken entfernt. Er war im Begriff, sie in den Teich voller Voraychins zu stoßen.
    Wir drei prallten zusammen. Ich wollte den Burschen packen, aber er wich mir aus und versuchte, Quensella ins Wasser zu stoßen. Sie hatte sich bei meinem Ruf klugerweise umgedreht, das hatte sie gerettet. Nun rangen wir alle drei am Rand des Teiches miteinander.
    Wir atmeten keuchend, schwankten, rutschten aus und fanden wieder Halt, drei Personen, die am Rand der Ewigkeit in einen tödlichen Kampf verstrickt waren.
    Sie schrie nicht. Sie rief mit ihrer beherrschten, harten Stimme: »Wachen! Wachen! Mörder!«
    Im Kampfgetümmel versuchte sie, mich zu schlagen, und traf mich unter dem Auge. Ich duckte mich und versuchte, sie von dem Cadade zu trennen. Er wollte sein Schwert ziehen. Ich versetzte ihm einen Hieb auf den Unterarm, er jaulte auf, und das Schwert landete mit einem Scheppern auf dem Marmorboden und tauchte spritzend ins Wasser ein. Wir rangen weiter.
    Der Marmor des Teichrandes war rutschig. Sollten wir in den Teich stürzen ...
    Nath versuchte, mir ein Knie in den Unterleib zu stoßen, und ich blockte ihn ab, stieß Quensella zur Seite und hieb ihm meinen Ellbogen ins Gesicht. Er jaulte erneut auf. Quensella hustete und rang keuchend nach Luft, und ich griff nach seinem Arm, den er um ihren Hals gelegt hatte. Wir wankten und taumelten. Füße rutschten auf dem feuchten Marmor aus. Die würgende Hand löste sich. Nath schrie auf. Er stolperte mit wild rudernden Armen umher. Er versuchte, irgendwo Halt zu finden, und erwischte Quensellas Kleid, während sein anderer Arm ins Leere griff. Ich packte Quensella, um sie von ihm loszureißen. Wir waren miteinander verbunden, eine Dreieinigkeit des Verderbens.
    Und zusammen stürzten wir ins Wasser.

7
     
     
    Einige sehr unerfreuliche Gedanken schossen mir durch den Kopf. Die verdammten Voraychins! Was waren das für von allen guten Geistern verlassene Narren, die sie in einem Palast hielten? Wir trafen die Wasseroberfläche, schickten eine Fontäne in die Höhe und sanken in die Tiefe. O ja, eine wenig schöne Erklärung fiel mir ein. Zweifellos konnten die großen Könige sich hier unliebiger Personen entledigen, auf saubere und endgültige Weise. Eine wirklich hübsche Idee.
    Man hätte diese verfluchten Fische Voraychins nennen sollen, nicht Voraychins. Sie waren mit ihrem Namen gestraft, und ich mit ihnen. Der Teich war nicht tief. Als ein Durcheinander aus Körpern, Armen und Beinen berührten wir den Grund. Ich hatte natürlich noch einmal tief Luft geholt, bevor wir ins Wasser eingetaucht

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