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46 - Die Dämonen von Antares

46 - Die Dämonen von Antares

Titel: 46 - Die Dämonen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Raum, wo man frische, trockene Kleidung herausgelegt hatte, und sobald ich umgezogen war, begab ich mich zum Tee und einer Mahlzeit. Vindo trug nicht die braungelbe vallianische Kleidung, sondern einen mattorangefarbenen Shamlak. Seine Pluderhosen waren an den Knöcheln aufgebauscht. Das war die Mode der nördlicheren Regionen Balintols.
    Er berichtete mir, daß Prinz Ortyg eingetroffen und von der Dame Chermina mit Ehren empfangen worden war. »Ich habe da ein paar ausgezeichnete Informationsquellen. Sie hat hochtrabende Pläne für Tolindrin. Und dann ...«
    »Oh, aye«, unterbrach ich ihn. »Und dann will sie ganz Balintol erobern. Und danach zweifellos die ganze Welt.«
    Er zog an seinem vollen Spitzbart. »So etwas in der Art, Majister.«
    Ich fragte ihn, ob er je von den Damen Froisier oder Quensella gehört hatte.
    »Froisier hört sich nach einem Phantasienamen an.« Er zupfte am Bart. »Quensella ist nicht ungewöhnlich. Die Schwester der Regentin heißt so.«
    »Ach ja?« Ich setzte mich aufrecht hin. Nun, auf Kregen war so etwas nun wirklich nichts Ungewöhnliches. Es konnte durchaus sein. Es erklärte auch, warum sie es mit ihrer Reise nach Norden so eilig gehabt hatte. Sie war nach Prebaya geflogen, um an den Beratungen mit Prinz Ortyg teilzunehmen.
    »Und dieser junge König? Yando?« Das war die Kurzfassung für einen Namen, der mit einer Doppel-Initiale anfing und ein paar Meter lang war.
    Der Botschafter lächelte auf fast schon verschwörerische Weise. »Er ist ein kluger Junge. Aber seine Bildung und Erziehung lassen zu wünschen übrig. Zur Zeit begeistert er sich für das Theater.« Wieder kam dieses feine, durchtriebene Lächeln. »Sein größtes Vergnügen besteht darin, sich als großer Held zu verkleiden, über die Bühne zu stolzieren und Drachen und Ungeheuer und dergleichen zu besiegen.«
    »Und?« Ich verstand nicht, worauf er hinauswollte.
    »Ja, Majister. Er verbringt den größten Teil einer Zeit damit, sich als Dray Prescot zu verkleiden, den Herrscher aller Herrscher, den Herrscher von Paz.«
    »Beim ...!« setzte ich an, sprach es dann aber doch nicht aus. »Also sind hier die Bücher und Schauspiele und all die anderen Lügen über mich bekannt.«
    »Äußerst populär, Majister, äußerst populär.« Er amüsierte sich in der ihm eigenen trockenen Art, und ich konnte es ihm nicht verübeln. Trotzdem ...!
    »Ich vermute, diese Chermina, die Regentin, ist nicht von der Vorstellung begeistert, daß eine Person über ganz Paz herrschen soll?«
    »Nicht im geringsten.«
    »Das überrascht mich nicht.«
    »Majister. Darf ich fragen ...?«
    Ich nickte. Dann erzählte ich ihm, daß ein großer Teil von Loh, ein ordentliches Stück von Havilfar und Pandahem bereits überzeugt waren. Segesthes war durch meine Klansmänner weit voraus. Was Turismond anging, so war dort bisher nur wenig erreicht worden. »Es ist eine Aufgabe, Naghan, an der ich kein Gefallen finde, doch um Paz und unserer zukünftigen Verteidigung gegen die Shanks willen muß sie weiterhin betrieben werden.«
    Als Diplomat war er diplomatisch. »Es ist eine Aufgabe, bei der dich alle Menschen, die das Herz auf dem rechten Fleck tragen, aus ganzer Kraft unterstützen werden, Majister.«
    »Aye. Und ich vermute, dieser junge König Yando weiß nichts von der wahren Geschichte Dray Prescots, er liest nicht zwischen den Zeilen, für ihn gibt es da nur die Schlachten und Kämpfe und das Blutvergießen.«
    »Er ist jung und leicht zu beeinflussen.«
    Naghan gab mir die Dinge, die Ling-Li besorgt hatte, einen vernünftigen Drexer und einen goldenen Pakzhan, zu dem ein langer Pakai gehörte, der weitaus mehr Gold- als Silberringe aufwies. Ich legte sie an, nachdem ich wieder meinen abgerissenen roten Shamlak angezogen hatte. Die Hose aus Russetleder behielt ich an. Der Botschafter bestand darauf, daß ich einen ordentlichen dunkelgrauen Umhang mitnahm. Ich dankte ihm aus ganzem Herzen und trat hinaus in den Wolkenbruch.
    Es war sehr, sehr naß. Es regnete in Strömen. Die Düsternis ging in die Dunkelheit der Stunde des Dim über, ohne daß einer der Monde Kregens die Straßen und Alleen erhellte.
    Mehr als nur eine Straße war vom Wasser überspült. Naghan hatte erwähnt, daß schon seit längerer Zeit heftige Regenfälle niedergingen. Überschwemmungen drohten. Ich ging durch die Pfützen und suchte das Kwail und Kypher, das mir Vindo empfohlen hatte. Ich hatte einen Plan, auf so schwachen Beinen er auch stand; bei diesem Wetter

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