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46 - Die Dämonen von Antares

46 - Die Dämonen von Antares

Titel: 46 - Die Dämonen von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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waren. Eine Drehung zeigte mir einen Fisch mit weit aufgerissenem Rachen, der genau auf uns zuhielt. Der Griff, mit dem ich den Cadade packte, war ein Griff des Todes. Ein wilder Ruck und ein Stoß ließen ihn gegen den Fisch prallen. Ich hoffte nur, daß der verfluchte Voraychin sich an der Rüstung des Burschen die Zähne ausbeißen würde.
    Quensella wand sich wie ein Fisch an einem Haken. Sie mußte sofort aus diesem Schlamassel heraus. Eine Blutwolke trübte das Wasser. Vielleicht war das Material der Rüstung doch nicht so widerstandsfähig gewesen. Es gelang mir, auf die Füße zu kommen. Das Wasser reichte mir gerade bis zum Hals. Ich holte wieder tief Luft, tauchte unter, packte Quensella in einem zangenartigen Griff, drehte mich, spannte alle Muskeln an, daß sie zu bersten drohten, und die Dame flog förmlich durch die Luft.
    Es ist schwer, aus dem Wasser ans Ufer zu springen; ich hoffte nur, daß ihr Oberkörper kräftig genug war, um den Rest ihres Körpers herauszuziehen. Ich war wieder auf dem Weg in die Tiefe, und mein altes Seemannsmesser glitt geschmeidig aus seiner Scheide. Mit dem Messer in der Faust warf ich mich der stromlinienförmigen Gestalt entgegen, die auf mich zuschoß. Eine Rolle zur Seite, und sie raste über mir vorbei, das Messer drang ein, wurde herumgedreht und wieder herausgerissen – das alles geschah in nur wenigen Herzschlägen.
    Ein Armschlag brachte meinen Kopf über die Teichoberfläche. Strömendes Wasser ließ meine Sicht verschwimmen, aber ich bekam immerhin mit, daß Quensella wie am Spieß schrie.
    Es war keine Zeit, hier herumzutrödeln. Die tödlich scharfen Zähne dort unten wollten mich in Stücke reißen. Ich holte wieder tief Luft und tauchte. Dunkle Blutwolken behinderten die Sicht. Naths Leiche drehte sich langsam wie ein Braten am Spieß, und ein Voraychin glitt an ihr vorbei auf mich zu.
    Er war schnell und hungrig. Ein weiterer Fisch schoß durch das trübe Wasser hinter ihm. Ich wich zur Seite aus und schlitzte den ersten der Länge nach auf, trat Wasser, nahm das Messer in die andere Hand, und der zweite Mörderfisch schwamm dicht an mir vorbei und zerfetzte meinen Shamlak.
    Mit einer letzten krampfhaften Kraftanstrengung trieb ich ihm die Klinge in den hinteren Körperteil. Da draußen waren noch andere. Das Wasser verwandelte sich in einen Mahlstrom aus Schaum und Blut.
    Die anderen kreisten, sie waren schwach umrissene, bedrohliche Schatten in der Düsterkeit. Warum stürzten sie sich nicht auf ihre blutenden Gefährten?
    Ein Voraychin warf sich zuckend herum. Die Lederbefiederung eines Armbrustbolzen ragte aus seiner schuppigen Haut.
    Einen Augenblick lang hatte ich eine Atempause. Jetzt oder nie.
    Meine Füße trafen den Grund des Teiches wie die Hufe eines springenden Voves den ausgetrockneten Boden der Trockenperiode. Meine Knie krümmten und streckten sich wie die Bogenstäbe zweier entfesselter Wurfgeschütze. Ich schoß in die Höhe.
    Der Marmorrand flog unter meinen zugreifenden Händen vorbei. Ich packte zu, zog mich hoch – und hieb vorsichtshalber blindlings mit dem Messer nach hinten. Und, bei Djan, die Klinge traf einen festen Körper und wurde mir aus der Hand gerissen. Ein heftiger Schmerz schoß durch meine Ferse, doch ich nahm ihn gar nicht richtig wahr, weil ich mich irgendwie über den Teichrand schob und Hände sich unter meine Achseln schoben und mich wie einen Sack Mehl in die Höhe rissen.
    Als ich mir das Wasser aus den Augen gewischt und tief durchgeatmet hatte, hatte ich die Situation um mich herum bereits klar erkannt. Ein stutzerhafter Hikdar fuchtelte mit seinem Rapier unter meiner Nase herum.
    »Wenigstens einen von den Blintzen haben wir erwischt!«
    Sein blasiertes Gesicht war aufgebracht, sein Mund verzerrt, die vorstehenden Zähne gefletscht. Er war dafür, mich auf der Stelle hinzurichten.
    Nun habe ich es wie jeder normale Mensch eigentlich gar nicht gern, wenn man mir mit Schwertern unter der Nase herumfuchtelt. Sicher, der wahre Sachverhalt würde schnell geklärt sein, wenn Quensella die Dinge richtigstellte. Zumindest hoffte ich das. Sie würde doch wohl nicht etwa annehmen, daß ich an dem Plan, sie durch einen Stoß in einen Teich voller hungriger Rachen und Zähne aus dem Weg zu räumen, beteiligt war?
    Von dieser delikaten Frage einen Augenblick mal abgesehen, war da noch immer dieser Stutzer, der mit seinem verdammten Rapier unaufhörlich vor meinem Gesicht herumfuchtelte. »Wenn ich mit seinem Verhör fertig
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