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46 - Die Dämonen von Antares

46 - Die Dämonen von Antares

Titel: 46 - Die Dämonen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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gegen meine Beine. Sein Kumpan hieb mit seiner Keule nach meinem Kopf. Er traf mich. Ich spürte den Schlag überhaupt nicht. Irgendwie hing ich dann über der Reling und klammerte mich mit der einen Hand fest, während ich mit der anderen versuchte, meinen Kopf zu schützen. Von dem Fristle war keine Spur mehr zu sehen. Kein Verzweiflungsschrei war ertönt. Falls er in die Tiefe gestürzt war, hatte er die Höflichkeit besessen, es lautlos zu tun.
    Die Keule traf meine Hand. Wieder spürte ich nichts. Aber ich fiel. Dessen war ich mir sicher. Die seltsame Wolke, die meine Sicht beeinträchtigte, löschte den blattförmigen Umriß des Flugbootes aus. Statt dessen sah ich Baumwipfel, das Funkeln eines Flußlaufes und ein rotes Dach.
    Ich stürzte Hals über Kopf durch die Luft. Ich erinnere mich, daß mir der lächerliche Gedanke kam, daß nun Dray Prescots Ende gekommen und dies mein letzter Sturz war.
    Ich raste in die Tiefe, und ich konnte nichts tun, außer mir die Frage zu stellen, ob die Herren der Sterne mich aus dieser tödlichen Gefahr retten würden.
    Seltsamerweise lösten sich Bäume, Fluß und Dach unter mir auf. Ich raste an steilen Felsschründen vorbei, die von einem am Boden lauernden, feurigen Lavasee in ein düsterrotes Licht getaucht wurden. Alles um mich herum wurde rot.
    Der Aufprall war hart. Ich schlug die Augen auf. Alles war dunkel.
    Eine Stimme knurrte: »Still, du Blintz!«
    Etwa zwei Herzschläge lang fragte ich mich, ob dies hier das höllische Tor zu den Nebeln war, die die Eiswüste von Sicce verhüllten. Vielleicht war es ja auch eine Herrelldrinische Hölle. Dann kehrten meine Sinne zurück.
    Es war alles nur ein Traum gewesen – wie in der besten Tradition viktorianischer Geistergeschichten.
    Bei den von Pusteln bedeckten Augäpfeln und den baumelnden Eingeweiden Makki-Grodnos! Ich hatte alles nur geträumt. Ich befand mich in einer Karawanserei nördlich von Oxonium, das kürzlich von einem Erdbeben heimgesucht worden war. Ich hatte hier übernachten wollen. Der Besitzer der knurrigen Stimme war ein Reisender wie ich. Ich schwitzte nicht. Aber ich verspürte einen Schauder. Bei Krun, dieser Traum war auf eine äußerst unangenehme Weise allzu wirklich gewesen.
    Zugegeben, er hatte in lebhafter Weise eines der vielen Probleme dargestellt, mit denen das auf dem Subkontinent Balintol befindliche Tolindrin zu kämpfen hatte. Die beiden Religionen Tolaar und Dokerty, Gegner in einem Glaubenskrieg, waren im ganzen Land der Auslöser von Krawallen und Aufruhr, und nirgendwo verursachte das mehr Schaden als in der Hauptstadt Oxonium.
    Die meiner Meinung nach überlegene Religion des Cymbaro wurde zur Seite gedrückt. Ich rappelte mich vom Boden auf, ohne die unfreundliche, befehlende Bemerkung einer Antwort zu würdigen, und kroch wieder auf die Pritsche.
    Die Bemühungen der machtversessenen Adligen und Prinzessinnen, König Tom zu stürzen und selbst Anspruch auf die Krone zu erheben, machten dem Land bereits genug zu schaffen; es konnte gut auf einen Religionskrieg verzichten, soviel stand fest, bei Vox.
    Jemand schnarchte leise. Der Schlafsaal war nicht ganz gefüllt, in dieser Nacht hielten sich hier nur ein halbes Dutzend Reisende auf. Natürlich kam mir der Gedanke, wie meine Delia reagieren würde, wenn ich ihr erzählte, daß ich aus dem Bett gefallen war. Ihre wunderschöne Nase würde sich rümpfen, die prächtigen Augen würden blitzen, und der rosenrote Mund würde sich zu einem Lachen verziehen. Verflixt! sagte ich mir im stillen. Kam diesen Staatsaffären im Vergleich mit Delia, Delia von Delphond, Delia von den Blauen Bergen, auch nur die geringste Bedeutung zu? Natürlich nicht, in keiner Weise!
    Und doch lauerte da im Hintergrund wie immer die geisterhafte, allgegenwärtige Präsenz der Herren der Sterne, die mich antrieb. Ich mußte ganz Balintol vereinen, damit es sich den räuberischen Shanks von der anderen Seite der Welt, deren gierige Fischaugen ihre nächste Beute ins Visier nahmen, entgegenstellen konnte.
    Hyr Kov Brannomar, neben König Tom der mächtigste Mann im Königreich, war der Meinung, daß die größte Gefahr für das Land von den Intrigen des verräterischen jungen Prinzen Ortyg ausging. Der Prinz war nach Caneldrin geflohen, dem unmittelbaren Nachbarn im Norden. Dort wollte er sich der Hilfe des dortigen Königs versichern. Die Heere Caneldrins sollten Tolindrin überrollen und Feuer, Tod und Zerstörung verbreiten.
    Hyr Kov Khon der Mak hatte sich zu

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