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46 - Die Dämonen von Antares

46 - Die Dämonen von Antares

Titel: 46 - Die Dämonen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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hervor. Der vom Licht der Sonnen getränkte Kyro lag bis auf die in seiner Mitte befindlichen Hauptdarsteller des Dramas menschenleer da.
    Natürlich hatte ich im Verlauf meiner unruhiger Laufbahn auf Kregen im Dienste der Herren der Sterne ein Gespür dafür entwickelt, anhand dürftigster Beweise Recht und Unrecht einer Situation zu bestimmen. Auf den ersten Blick schien hier alles eindeutig zu sein, zog man jedoch die Pflichten und die Interessen aller Beteiligten in Betracht, konnte es alle möglichen Gründe für den Zwischenfall geben. Es war ein schwer zu durchschauendes, übles Durcheinander, bei Krun!
    Eine Audo – das ist eine Abteilung Soldaten; in diesem Fall waren es zehn Mann – stand lauernd und mit gezückten Waffen in Schlachtformation einem Mann gegenüber, der voller Verachtung und ungerührt die Mitte des Platzes besetzt hielt.
    Ich war seinesgleichen bereits früher begegnet. Er trug eine schwarzlackierte Rüstung, die den ganzen Körper bedeckte und an der es an einigen Stellen golden und grün funkelte. Sein Handwerkszeug hing am Gürtel: ein Beutel voller Todessterne, eine lange Kette, an deren einem Ende ein Drei-Klingen-Messer und am anderen Ende ein dreigeteilter Enterhaken befestigt waren, ganz nach Art eines japanischen Kyoetetsushoge, und ein Chunkscreetz, ein eiserner Klingenbrecher. Er trug zwei Braxter und eine Reihe Dolche. Er besaß keinen Schild – seine Art verabscheute Schilde als das Merkmal eines Feiglings.
    Er stand da wie die verwitterte Eiche im Wald, jeder Muskel seines Körpers war unter Kontrolle. Das Gesicht mit den farblosen Hauern, den durchdringenden Augen und dem strengen und bitteren Mund, den ein Schnurrbart mit herabhängenden Spitzen einrahmte, kündete von einem Leben voller Blutvergießen im Auftrag seiner Herren. Einige bewährte Kämpfer Kregens behaupteten, daß seine Art da mit Fertigkeiten und Ausbildung anfing, wo die Chuliks aufhörten.
    O ja, ich wußte, was er war. Er war im Auftrag seiner Meister unterwegs, auf einer Mission, die er weiterverfolgen würde, solange noch ein Hauch Atem in seinen Lungen und ein Tropfen Blut in seinem Körper verblieben.
    Er stand hart und unüberwindlich da; in seinem Innern gab es keinen Funken Menschlichkeit mehr – zumindest wurde das allgemein behauptet.
    Der Deldar der Swods befeuchtete sich die Lippen.
    »Du kommst jetzt mit uns. Der Präfekt will dich befragen ...«
    »Ich bin ein Kanzai-Kriegerbruder.« Die Worte hallten klirrend über den Platz. Ein Schwarm kleiner Matfuls, dicke grauer und weißer Vögel, die große Ähnlichkeit mit Tauben haben, flatterte erschrocken in die Luft. »Ich bin in einer Mission für meinen Meister unterwegs. Ich habe eure Stadt nur betreten, um Proviant zu kaufen.« Der Tonfall verdüsterte sich und wurde bedrohlich. »Tretet beiseite!«
    Seine vier Hände waren leer, aber er warf den stolzen scharlachroten Umhang zurück, und zwei Hände schwebten über den verschiedenen Waffen.
    Nun setzten sich die Soldaten aus ganz gewöhnlichen Swods der verschiedenen Diff-Rassen zusammen. Ihre Rüstung diente mehr oder weniger als Uniform. Ihre Schwerter waren Braxter aus der Massenherstellung, die bei einem normalen Kampf vermutlich in der Mitte durchbrechen, im Kontakt mit den Waffen des Kanzai-Kriegerbruders aber mit absoluter Sicherheit in tausend nutzlose Metallsplitter zerschellen würden.
    Die Swods wußten das.
    Außerdem war ihnen klar, daß zehn von ihnen nicht ausreichen würden.
    Der Deldar schien ein typischer erfahrener alter Soldat zu sein, ein untersetzter, stimmgewaltiger grober Kerl, der sich so weit in der Militärhierarchie hochgearbeitet hatte, wie es überhaupt möglich war. Vikatu der Alte Soldat hatte dafür gesorgt, daß er gut ausgebildet worden war. Trotzdem gehörte er zu jener Art von Soldaten, die den Befehlen anderer folgen, weil das alles ist, was sie können. Befehle zu befolgen, war der Dreh- und Angelpunkt seines Lebens. Daß er dabei zu Tode kommen konnte, spielte keine Rolle: Befehl war Befehl.
    Die Beteiligten dieser ausweglosen Situation starrten sich an.
    Vielleicht hätte der weise San Yo der Prophet einen Ausweg gefunden. Er konnte helle, bunte, bewegliche Bilder herbeibeschwören. Ich hingegen stand reglos da, dachte auf kindische Weise an San Yo, während elf menschliche Wesen kurz davor standen, zehn von ihnen zu vernichten.
    Es fiel nicht leicht zu entscheiden, wer in dieser Situation recht hatte. Der Kanzai-Kriegerbruder folgte den Befehlen

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