46 - Die Dämonen von Antares
Armen eines der Xuntalesen zusammen. Ihr Gesicht schwoll bereits auf häßliche Weise zu. Ihr fadenscheiniges Gewand war zerrissen, ihr Körper blutverschmiert. Ihr Schwanz mit der hellroten Quaste schleifte über den Boden.
Also darum ging es. Der fluchende Wächter hatte versucht, dem Fristlemädchen Gewalt anzutun, und die Xuntalesen waren eingeschritten, um ihn daran zu hindern. Ich stieß noch einen Seufzer aus. Meine ganzen Erfahrungen mit Xuntalesen hatten gezeigt, daß dieses schwarzhäutige Volk aus anständigen Menschen bestand, und um ehrlich zu sein – Opaz ist mein Zeuge –, vermutlich hatte ich deshalb nicht sofort eingegriffen.
Der Hikdar traf ein. Er war ein Ranstak und hatte die dickliderigen Augen und die schmalen Gesichtszüge seiner Rasse. Er war sehr energisch, und sein mit einer Klinge versehener Schwanz ragte in die Höhe. Der Schurke wurde im Laufschritt abgeführt. Die Fifi wurde auf starken schwarzen Armen vorsichtig davongetragen. Es war also nicht nötig, daß ich eingriff. Dankbar ging ich wieder zu Bett.
Und dennoch, bei der Mutter Diokaster, aus dem ganzen konnte man eine Lehre ziehen, eine wichtige Lehre, bei Zair!
Ursprünglich hatte ich meinen Aufenthalt in Oxonium auf kurze Zeit beschränken wollen, aber eines führte zum anderen, und so wurde ich fast eine ganze Sennacht aufgehalten. Ich erfuhr nur wenig über meine Freunde.
Tiri blieb in Farinsee, wo sie ihre magischen Kräfte vervollkommnete. Fweygo, mein Kregoinye-Kamerad, hatte sich wohl irgendwo auf Befehl der Herren der Sterne ins Abenteuer gestürzt. Prinzessin Nandisha und ihr Gefolge hatten sich auf einem Landsitz verkrochen.
Ein Gedanke war ernüchternd: Wann würde C'Chermina Tolindrin angreifen?
Wir hatten lange Besprechungen, bei denen nach der besten Möglichkeit gesucht wurde, sich der dämonischen Ibmanzys zu erwehren. Sana Besti überprüfte die Umgebung ständig nach der Anwesenheit von Spionaugen. Es wurden keine mehr gefunden. Während der ganzen kurzen Zeit konnte ich den heißen Atem der Everoinye förmlich im Nacken spüren.
So sehr ich es genossen hätte, mich nach unten in die Gräben zwischen den Hügeln zu begeben, es war einfach nicht genug Zeit dafür da. Ich fragte mich, wie es meinen Freunden, den Bandenmitgliedern von Nagzallas Bösen Neemus, wohl ging. Man konnte mit einem Ob um einen Gold-Rhok wetten, daß sie noch immer ihrem Gewerbe nachgingen. Was auch immer das für Schurkereien sein mochten, bei Krun! Als ich schließlich meinen Schweber bestieg – wobei ich das Fantamyrh beachtete – und Kurs Norden setzte, fühlte ich mich von ganzem Herzen erleichtert.
Ich hatte die vallianische Botschaft um eine beträchtliche Summe in Gold und Juwelen erleichtert und war recht zuversichtlich, Dagert damit auf meine Seite bringen zu können. Als ich Das Zorcaherz erreichte, das berühmte Gasthaus in Umrigg, das sich im Schein der Sonnen sonnte, wartete natürlich nur eine Nachricht auf mich.
Dagert von Paylen hatte lediglich geschrieben, daß er den Kredit, den der Sold eines einfachen Cadades brachte, bis zur Neige ausgekostet hatte und aus meinen Diensten ausgetreten war. Er und Palfrey waren weg. Ich war nicht überrascht. Außerdem wußte ich – bei Djan Kadjiryon, ich wußte es! –, daß ich diesem charmanten Schurken und seinem böse ausgenutzten Diener Palfrey wieder begegnen würde. Das war so sicher, wie Zim und Genodras jeden Morgen über Kregen aufgehen. Die Frage war nur: In welche Schurkereien wäre er dann verstrickt?
Ich nahm schnell eine Mahlzeit ein, trank einen Schluck und flog weiter nach Prebaya.
Ich stellte den Flieger in dem Schweberdrom ab, grollte über die Wuchergebühren und machte mich auf den Weg, der Dame Quensella einen Besuch abzustatten. Sie empfing mich sofort. Als sie mich begrüßte, hatten ihre ebenmäßigen Gesichtszüge mehr Farbe als sonst. Ihr Äußeres gewann dadurch, sie verlor etwas von ihrer Reserviertheit.
»Nun, Drajak. Ich bin ... erfreut ... dich zu sehen. Bist du zurückgekehrt, um wieder meinen Juruk zu kommandieren?«
Ich beherrschte mich, denn ich hatte entschieden, es nicht auf ein Prescot-Lächeln ankommen zu lassen, und teilte ihr mit, das sei unmöglich. Sie sah mich sprachlos an. »In den Gemächern der Regentin hat es einen Zwischenfall gegeben«, fuhr ich fort. »Granumin, der Erste Pallan, wurde ermordet.«
Sie sah mich ruhig an und hatte sich jetzt völlig unter Kontrolle.
»Und?«
Ich muß zugeben, daß ich eigentlich nur
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