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46 - Die Dämonen von Antares

46 - Die Dämonen von Antares

Titel: 46 - Die Dämonen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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seines Meisters genauso blind wie der Deldar den seinen. Sicherlich war nichts Schlimmes an einem Burschen, der eine Stadt betrat – auch wenn es sich um die Hauptstadt handelte –, um Proviant zu kaufen. Solange er sich benahm. Sicherlich besaß der Präfekt das Recht, sich jeden anzusehen, der seinen Bezirk betrat und möglicherweise Schwierigkeiten machte. Nun, bei Vox, die Angelegenheit ging mich nichts an.
    Also drehte ich mich um.
    Die Sonnen schienen noch immer. Die Vögel flogen. Eine leichte Brise wehte. Das war nicht das Ende Kregens. Die Luft, die süße kregische Luft, roch plötzlich gar nicht mehr so süß und frisch. Ich blieb stehen.
    Welche Bedeutung hatte ein Kanzai für mich? Oder zehn Soldaten?
    Ich drehte mich um. Plötzlich hatte sich der verrückte Gedanke in meinem alten Vosk-Schädel festgesetzt, daß diese dringende Angelegenheit mich sehr wohl etwas anging, wenn ich behauptete, der Herrscher von ganz Paz zu sein, der Herrscher aller Herrscher.
    Ich trat hinaus in die strahlende Helligkeit der Sonnen, überquerte den Kyro und stellte mich genau zwischen den Kanzai und die Soldaten. Die Swods keuchten überrascht auf. Der düstere Gesicht des Kanzais verriet keine Regung.
    Der Deldar nahm eine drohende Haltung an.
    »Was soll das? Verschwinde von hier! Schtump!«
    »Del, ihr seid tot, ihr alle, wenn ihr nicht zuhört«, sagte ich.
    »Wer, zum Teufel, bist du, daß du aus der Menge gekrochen kommst ...«
    Sie müssen nicht glauben, daß ich vorhatte, es ihm zu sagen. Ich kehrte ihm einfach den Rücken zu und bedachte den Kanzai mit einem harten Blick.
    »Ich habe nichts gegen dich«, sagte er. »Es ist besser, du trittst beiseite.«
    Nun hatten die Herren der Sterne mich als diesen absurden Herrscher von Paz ausersehen, weil ich über das Yrium gebiete. Eine Macht, die normales Charisma bei weitem übersteigt, ist das Yrium sowohl Fluch als auch Segen, wie ich nur zu gut wußte. Ich schenkte dem eisenharten Kanzai-Kriegerbruder den finsteren Blick, den manche Laute als Prescot-Teufelsblick bezeichnen. Er zuckte nicht zurück; er blinzelte. »Vermutlich könntest du diese zehn Männer töten; damit würdest du dein Ende besiegeln. Deine Mission wäre gescheitert. Dein Meister wäre nicht erfreut.« Ich ließ ihn während meiner Worte nicht aus den Augen.
    Er erwiderte nur: »Willst du gegen mich antreten?«
    Seine rechte obere Hand schloß sich um den Griff eines Braxters. Der entstammte mit Sicherheit keiner Massenproduktion, sondern bestand aus erstklassigem Stahl. Es war völlig offen, wer von uns in einem Kampf siegen würde. Wie Sie wissen, verabscheue ich Leute, die damit prahlen, der beste Schwertkämpfer welcher Welt auch immer zu sein. Ich vergesse Mefto den Kazzur nie. Ich legte noch mehr Kraft in diesen unerträglichen, einschüchternden Blick unüberwindlicher Autorität.
    »Nein, du Fambly, ich möchte dich nicht töten.«
    Er blinzelte erneut.
    Ich erklärte ihm nochmals, daß es für ihn, vorausgesetzt, er hatte sich keines Verbrechens schuldig gemacht, am klügsten sei, dem Präfekten einen Besuch abzustatten. Sobald er dieser kleinlichen Bürokratie zu Willen gewesen sei, werde er seinen Proviantbeutel füllen und weiterziehen können. Abschließend fügte ich noch hinzu, daß sein Meister einem solchen Verhalten sicherlich zustimmen würde.
    Er zupfte mit der linken oberen Hand an dem langen Schnurrbart. Es bestand schwache Hoffnung, daß im Gegensatz zu Worten eine Handlung zu ihm durchdringen würde. Ich hatte schon einmal versucht, mit einem Kanzai-Kriegerbruder etwas auszudiskutieren.
    »Ich werde zu diesem Wurm von einem Präfekten gehen – wenn du mich begleitest.«
    Bei den mit Abszessen übersäten und geäderten Schenkeln der Dame Dulshini! Ich hatte keine Zeit, hier herumzuspazieren. Ich mußte mich um die Ibmanzys kümmern. Ich mußte Kriege verhindern. Ich mußte Balintol als Generalprobe für ganz Paz einen. Ich sagte: »Ich komme mit.«
    »Gut. Ich sehe, du bist ein richtiger Mann.«
    Kanzai-Kriegerbrüder bewegen sich auf ihre eigene unvergleichliche Weise, wenn sie sich einer Gefahr stellen oder sonstwie handeln müssen. Sie bewegen sich – für ganze kurze Zeit – blitzschnell. Zwischen diesen Ausbrüchen von Bewegung bleiben sie völlig reglos, ruhig, selbstbeherrscht. Darin haben sie etwas mit den Schrepim gemeinsam. Als dieser Vertreter der geheimnisvollen Kanzai-Bruderschaft an meiner Seite ging, tat er das wie jeder andere Kämpfer auch, mit

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