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46 - Die Dämonen von Antares

46 - Die Dämonen von Antares

Titel: 46 - Die Dämonen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Lärm der Glocken von Beng Kishi brachte mein Hirn zum Klingen, und ich fuhr herum. Der Bursche, der mich geschlagen hatte, war ein eher mittelgroßer Trinkim mit einem dicken Kahlkopf und Glupschaugen. Während er kämpfte, strömte ihm der Speichel an den stummelförmigen Reißzähnen hinunter. Er hatte das untere Ende einer kurzschäftigen Axt genommen, um mir den Schlag zu versetzen, gemäß dem Befehl, mich lebend gefangenzunehmen. Hätte er die Klinge benutzt, wäre die Welt Kregens um mich herumgewirbelt, während mein Kopf über die Pflastersteine gerollt wäre.
    Ich stellte mich ihm. Es gab nur ein Problem – ich sah ihn doppelt. Ich blinzelte. Sein Anblick blieb verschwommen, was mich wütend machte. Ich schüttelte den Kopf. Die Axt hob sich erneut. Das heißt – zwei verdammte Äxte hoben sich.
    Ich setzte einen alten, verzweifelten Trick der Bravo Kämpfer ein, warf mich flach zu Boden und stützte dabei meinen Körper mit der Linken ab, in der ich noch immer den Dolch hielt. Das Rapier fuhr unter dem tödlichen Axtschwung vorbei in die Höhe und durchbohrte sauber seinen Unterschenkel.
    Der Trinkim stieß einen überraschten Schmerzensschrei aus. Ich zog die Klinge zurück und rollte mich instinktiv herum. Das Schwert traf laut klirrend auf das Pflaster, wo sich gerade eben noch mein Kopf befunden hatte, und zerbrach in mehrere Stücke. Der Rapa, der versucht hatte, mich auszuschalten, reagierte nicht einmal auf die Zerstörung seiner Klinge. Er zog in Windeseile seinen zweiten Braxter und setzte mir nach.
    Meine Rolle vorwärts endete damit, daß ich mich auf ein Knie erhoben hatte und Rapier und Main-Gauche abwehrbereit ausgestreckt hielt. Der Rapa ritzte sich selbst, als er auf mich zusprang, jaulte auf und stolperte zurück. Ich sprang auf die Füße und benutzte meinen Dolchknauf, um ihn ins Land der Träume zu schicken.
    Das war ja alles schön und gut. M'Marmor hatte die Wache kreischend angewiesen, mich lebend zu fassen. Meine Jungs aus Quensellas Juruk waren durch keinen derartigen Befehl gedeckt. Wenn das hier noch lange weiterging, konnten sie den Tod finden.
    Ein Polsim, auf dessen schmalem Wieselgesicht sich hinterhältige Entschlossenheit abzeichnete, baute sich hinter Nath dem Sänger auf, einem Torana und Chav-Paktun, der bald zur Beförderung zum Mort-Paktun anstand. Das Schwert des Polsims hob sich zum Todesstoß. Nath der Sänger hatte nur Augen für den Fristle vor ihm. Es erschien sehr unwahrscheinlich, daß er seine Beförderung noch erleben würde.
    Ich sah es, und genau in dem Augenblick, da ich losstürmte, tauchte ein breitschultriger, schmieriger Advang förmlich aus dem Nichts auf, um mich aufzuschlitzen.
    »Sänger! Hinter dir!« brüllte ich, dann parierte ich den Stoß des Advangs und zeigte ihm meine Klingenspitze.
    In diesem flüchtigen Augenblick sah ich aus den Augenwinkeln, wie ein anderer Polsim, der Quensellas Farben trug, sich mit blitzender Klinge auf seinen Diff-Artgenossen stürzte. Der Braxter traf geschickt, der Hieb des ersten Polsim ging daneben. Ein zweiter, genau gezielter Stoß schaltete ihn aus. Nath der Sänger erwischte seinen Fristle mit einem jener von unten geführten Rückhandhieben, für die Torana berühmt sind.
    Der Advang vor mir spießte sich zuvorkommenderweise selbst auf meinem Rapier auf, und ich zog die Klinge ruckartig zurück.
    Der beißende Gestank vergossenen Blutes füllte die Luft. Aus gurgelnden Schreien wurde leises Stöhnen. Der Kampf war ernst geworden. Ich sah in die Runde.
    An dem Aufeinandertreffen der beiden Polsim waren zwei Dinge bemerkenswert. Zunächst einmal natürlich die Tatsache, daß man nach meinem Weggang in Quensellas Leibwache Polsims aufgenommen hatte.
    Und dann war dieser Kampf ein deutliches Beispiel für die Gedankengänge kregischer Söldner. Polsims haben nicht viel für andere Diff-Rassen übrig, doch dieser Mann hatte keinen Augenblick lang gezögert, einen Artgenossen zu töten, um ein Mitglied einer anderen Rasse zu beschützen. Ein Paktun nahm seinen Sold und tat für das Gold seine Pflicht; er stand treu zu den Farben seines Herren. Was den morgigen Tag angeht – nun, Dom, vielleicht kämpfen wir dann auf derselben Seite.
    Der Kampf wogte wild hin und her. Es liegt in der Natur derartiger ungesetzlicher Handgemenge, daß es keine strengen Formationen gibt. Es war in der Hauptsache ein Kampf Mann gegen Mann, wobei ein Kamerad schon einmal unterstützend eingriff – wie das Beispiel des Polsims

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