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47 - Die Geißel von Antares

47 - Die Geißel von Antares

Titel: 47 - Die Geißel von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Dampfen.
    Der Wagen unter mir ruckte fürchterlich. Mehr als einmal wurden meine Füße glatt vom Boden geschleudert, und ich klammerte mich an den Zügeln und der niedrigen Brüstung fest, in der Erwartung, jede Sekunde hinausgeschleudert zu werden. Meine Position veränderte sich nicht. Der Bursche hinter mir machte einen halbherzigen Versuch, mich zu überholen, gab es aber auf und konzentrierte sich auf die Verfolgung. Der begeisterte Lärm der Menge stieg tosend gen Himmel. Ich raste weiter, mit Lehm bespritzt, in rote Farbe getaucht und durchgeschüttelt wie Erbsen in einem Sieb.
    Meine Knie fühlten sich wie zermatschte Bananen an. Aus meinen Fußgelenken, die bis jetzt den Eindruck erweckt hatten, als seien sie in geschmolzenes Blei getaucht, floh jedes Gefühl, und ich fragte mich, wie meine Füße mit den Beinen verbunden waren. Bei jeder Furche wurde der Wagen bösartig in die Höhe geschleudert. Der Aufprall war genauso heftig. Sprungfedern? Ha! Zweifellos waren den Erbauern dieser Rennwagen solch unmännliche Mechanismen als viel zu dekadent für den schlammbespritzten Mutrowferim erschienen.
    Die tiefen Furchen, die die vorangegangenen Rennen in den Boden gegraben hatten, sorgten meistens dafür, daß die Wagen in der Spur blieben, so daß es sehr schwierig wurde, für ein Überholmanöver auszuscheren. Die zwischen den Säulen befindlichen Furchen steuerten einen durch das Tor, aber nicht unbedingt auf der Position, die man einnehmen wollte. Dieses ganze Rennen war einfach verrückt.
    In der vierten Runde hatten sich die Positionen nicht verändert. Ein vor mir fahrendes Gespann unternahm den Versuch, den Anführer des Feldes zu überholen, scheiterte, als dieser absichtlich herumschwenkte, und schaffte es gerade eben, seinen alten Platz wiedereinzunehmen, um nicht an den nächsten Säulen zu zerschellen.
    Auf einer so teuflischen Rennbahn zu überholen erwies sich als beinahe unlösbare Aufgabe.
    Dennoch – ich mußte vorbei. Die Herren der Sterne hatten den Befehl gegeben.
    Wir bogen auf die Gerade ein, wo Start und Ziel von den flatternden Flaggen markiert wurden, und ich ergriff eine winzige Chance. Ich riß an den Zügeln und feuerte Baldur an. Ich gab ihm nicht die Peitsche. Er vernahm es über dem Gebrüll der Menge und reagierte.
    Der Wagen machte einen Satz, und einen Augenblick lang kam es mir vor, als würde ich wie Larghos Kraneyzendo durch die Luft fliegen.
    Mit wehenden Mähnen und funkelnden, spiralförmig gewundenen Hörnern zogen die galoppierenden Zorcas den Wagen zur Seite und setzten sich neben das vor uns rennende Gespann. Wir donnerten weiter, der gegnerische Wagen blieb Meter um Meter zurück. Ich setzte mich gerade noch rechtzeitig vor ihn, um die herannahenden Säulen passieren zu können.
    Erst jetzt konnte ich tief Luft holen. Mein Val! Das war knapp gewesen! Und während ich mich weiter in dem Feld nach vorn kämpfte, vergaß ich keinen Augenblick, daß jedes der vor mir liegenden Gespanne besser als sein Vorgänger sein würde.
    In der fünften Runde zog Baldur an derselben Stelle an, und wir überholten den nächsten Wagen.
    Nun lagen wir auf der vierten Position.
    Als wir aus der Kurve kamen, stieben Funken von den eisenbeschlagenen Rädern in die Höhe, und emporgeschleuderte Steine sausten mit tödlicher Geschwindigkeit durch die Luft. Meine Arme schmerzten, mein ganzer Körper schmerzte, was von meinen Beinen noch übrig war schmerzte – und mein Kopf schmerzte.
    Keine Zeit, um sich über solche kleinen Unbehaglichkeiten zu sorgen; es galt, ein Rennen zu gewinnen, bei Krun!
    Hier handelte es sich in der Tat um ein Rennen, das ich gewinnen mußte. Ich konnte mir keine Niederlage leisten. Also zur Herrelldrinischen Hölle mit den ganzen Mißhandlungen, denen mein Körper ausgesetzt war!
    Die Säulen waren auf raffinierte, um nicht zu sagen sadistische Weise über die Strecke verteilt. Es gab nur eine beschränkte Zahl von Geraden, auf denen ein Überholmanöver durchführbar war. Larts Chavonths führten das Feld an. Dicht dahinter galoppierten Naths Hämmer, also war der geschickte Polsim mit dem Finger in der Nase gar nicht so dumm gewesen, wie seine Zuhörer gedacht hatten. Rolicos Strigicaws verteidigten ihre dritte Position. Ihr Wagenlenker unternahm keinen ernsthaften Versuch zu überholen, und kurz darauf hatten sich meine prächtigen fünf Tiere an seine Fersen geheftet. Naghans Droombs hatten ihren Wagen in jenem ersten selbstmörderischen Ansturm auf die

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