Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
47 - Die Geißel von Antares

47 - Die Geißel von Antares

Titel: 47 - Die Geißel von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
wunderschön, majestätisch.
    Danach wurde alles irgendwie verschwommen. Es fand eine Art Siegerzeremonie statt. Man legte den Zorcas Blumengewinde um den Hals, und ich war gerade noch geistesgegenwärtig genug und verlangte, daß man ihnen Decken überwarf. Vandos Stallburschen kamen. Ein teuer gekleideter, großer, schmalgesichtiger Kerl mit einer breiten goldenen Schärpe um die Brust und Federn im Hut kam uns entgegen, als wir unseren Stall betraten. Ich stieg vom Wagen, und meine Beine waren so wackelig, als wäre ich ein ganzes Jahr auf See gewesen.
    »Hier, Mutrowferim«, sagte der Mann und hielt mir eine Ledertasche hin. Darin klimperte es. »Silber und auch etwas Gold.«
    »Vielen Dank. Wo ist Vando? Wer bist du?«
    »Ich bin Nath L'Llonge. Der Autarch Vando wurde fortgerufen.« Er sah mich finster an. »Und du sprichst mich als Notor an, Tikshim, möge Dokerty dir deine Unverschämtheit austreiben!«
    Ich schlug ihn nicht; die wahre Welt hatte mich noch immer nicht richtig wieder.
    »Notor – wo sind meine Kleidung, meine Waffen?«
    Er zeigte beiläufig auf ein paar Kleidungsstücke auf dem Tisch. Sie waren hellgrün.
    »Da sind neue Sachen für dich. Ich weiß nicht, wo die alten hingekommen sind.«
    Ich holte tief Luft.
    Meine Glieder fühlten sich noch immer so an, als hätte man sie durch den Fleischwolf gedreht. Die Everoinye hatten jegliche Gewalt ausdrücklich verboten. Hier war ein vernünftiges Gespräch gefordert, kein Faustkampf.
    »Vielen Dank für die Kleidung, Notor. Aber – meine Waffen?«
    »Ich habe keine Ahnung, wo deine Waffen sind, Blintz. Jetzt nimm dein Geld und verschwinde!«

8
     
     
    Meine neuen Kleidungsstücke waren hellgrün, unbequem und hatten einen schrecklichen Schnitt; ich zog sie trotzdem an und brach auf, um meinen Wettgewinn abzuholen. Wenigstens hatte ich baden und den Schlamm, die rote Farbe und den Staub abwaschen können. Das Verschwinden meiner Waffen stellte ein ernsthaftes Problem dar, doch ich wollte keine neuen Schwerter kaufen, bevor ich wußte, auf welche Summe sich die vom Magistrat festgesetzte Geldstrafe belief. Vermutlich gab es hier ohnehin nur die minderwertigen Klingen, die hier unten in Balintol verkauft wurden. Andererseits hatte Fweygo behauptet, daß Kildrin erstklassigen Stahl produzierte – der natürlich entsprechend teuer war.
    Wie sich herausstellte, war das Gefängnis in einem klotzigen Steingebäude untergebracht. Die Aufseher hatten die für Gefängniswachen typischen grimmigen, humorlosen Gesichter. Der alles durchdringende Geruch nach Unrat, angebranntem grünen Gemüse und Desinfektionsmittel beschwor unglückliche Erinnerungen hervor, bei Krun!
    Als ich vor dem Tisch, an dem ein Relt eilig gelbe Papierseiten beschrieb, warten mußte, konnte ich einen Blick auf den Gefängnishof werfen. Eine Gruppe Gefangener marschierte niedergeschlagen und mit hängenden Köpfen stumpfsinnig im Kreis herum. Einer von ihnen war ein Kildoi; allerdings schritt er voller Trotz und erhobenen Kopfes daher. Er stützte einen weiteren Kildoi, der sich gebückt daherschleppte. Er war offenbar verletzt und litt Schmerzen.
    »Fweygo!« stieß ich unwillkürlich hervor.
    Der Relt sah auf; seinem sanftmütigen geschnäbelten Gesicht war anzusehen, daß er mit den Gedanken noch immer bei der Arbeit war, die er noch zu Papier bringen mußte.
    »Du hast das Geld für die Strafe mitgebracht, Dom?«
    »Aye.«
    Seinen Worten zufolge hatte der Gefangene Fweygo den Versuch unternommen, seinen kranken Vater aus der Haft zu befreien. »Ein derartiges Benehmen sieht man in Emgidu nicht gern. Doch wie ich sehe, bist du wie ich ein Mann des Friedens.«
    »Oh, aye.«
    Die Formalitäten waren schnell erledigt. Der Relt hatte viel Arbeit aufzuholen. Fweygo und sein Vater wurden hereingebracht. Als mein Kregoinye-Kamerad mich sah, öffnete er den Mund, schloß ihn aber sofort wieder. Er sagte kein Wort, während die Strafe bezahlt wurde. Sie kostete mich fast meine ganze Barschaft, einschließlich der Münzen, die ich als Mutrowferim verdient hatte.
    Als wir draußen die saubere kregische Luft einatmeten, sagte er: »Ich danke dir, Drajak. Das ist Fando, mein verehrter Vater.«
    »Lahal, Meister Fando. Du benötigst die Dienste eines Nadelstechers.«
    »Aye.« Er hielt sich die Seite und keuchte. Fweygo stützte ihn.
    »In der Stadt können wir nicht bleiben«, sagte Fweygo entschieden. »Wir müssen zum Besitz meines Großvaters. Dort ist die Dame Tilly.«
    Fweygo hatte meinem

Weitere Kostenlose Bücher