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47 - Die Geißel von Antares

47 - Die Geißel von Antares

Titel: 47 - Die Geißel von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Berührungen mit der Peitsche.
    Ich sah ihn schief an. »Ich habe in meinem ganzen Leben noch keine Zorca gepeitscht!«
    »Gut so.« Er erklärte mir, daß Baldur bei der Berührung mit der Peitsche in den raumgreifenden Rennschritt verfiel. Ich sollte das bis zur achten der neun Runden sein lassen.
    Das Gespann war erst vor kurzem eingekauft worden, und seine Qualität war der Bevölkerung unbekannt. Man hatte die Tiere gesehen und sie auf den ersten Blick abqualifiziert.
    Dann nahmen wir ein herzhaftes Mahl zu uns. Ich verzichtete darauf, dies als die letzte Mahlzeit eines Verurteilten zu betrachten. Vorsichtig brachte ich Vando dazu, mehr von seinem Großvater zu erzählen, was allerdings nicht schwerfiel, da er den alten Mann geliebt hatte. »Hat er je von lächerlichen ... äh ... irgendwie anderen Welten erzählt, die es außer Kregen geben soll?«
    »Und ob! Eine Welt, von der er uns viele Geschichten erzählt hat, war so komisch, daß wir immer lachen mußten. Kannst du dir das vorstellen? Nur eine winzige gelbe Sonne, einen winzigen silbernen Mond und – jetzt kommt's – überhaupt keine Diffs. Nur Apim wie wir! Ha, wir lachten, bis uns die Tränen kamen.«
    Das also war die Erklärung. Kein Wunder, daß die Everoinye ein Auge auf Nath Seegfreedhan alias Vando hatten.
    Der nächste Gedanke traf mich wie die Kugel eines Zweiunddreißigpfünders mittschiffs. Angenommen, nur einmal angenommen, dieser Vando war wie sein Großvater ein Kregoinye?
    Die Zeit für das letzte Rennen nahte heran, und die Vorbereitungen traten in die letzte Phase. Man steckte mich in ein protziges rotes, blaues und gelbes Kostüm, zu dem ein runder Lederhelm gehörte, dessen Spitze von einem Büschel gelber Federn geschmückt wurde.
    Die Prozession zur Rennbahn erwies sich als ziemlich pompöse und umständliche Angelegenheit. Eine laute Kapelle marschierte voraus. Die Stallburschen beruhigten die Zorcas, und der Wagen wurde auf einen von Quoffas gezogenen Karren geladen. In silbernen Tüll gehüllte Tanzmädchen warfen Blumen. Die ganze Szenerie verkündete Vergnügen, Glanz und sich steigernde Aufregung. Wein floß in Strömen. Alles lachte und strahlte im strömenden, vermengten Licht der Sonnen von Scorpio.
    Ich dachte an die teuflische Rennstrecke – und verdrängte die Vorstellung.
    Die neun weißgetünchten Ställe im Startgebäude boten jeweils Platz für einen Wagen, ein Gespann sowie die vielen Zorcaknechte und Helfer. Der aus ihnen dringende Lärm verschmolz mit dem Jubel der Menge und gewann an Lautstärke. Er würde die Welt zum Erbeben bringen, wenn das Rennen anfing. Das Gespann wurde angeschirrt, und Sie können sicher sein, daß ich um jede Zorca herumging, ihr ins Ohr flüsterte und sie beruhigte. Mittlerweile kannten mich die Tiere. Ich stieg in den Wagen, eine schmale Plattform auf zwei Rädern, band mir die Zügel um die Taille, vergewisserte mich, daß das Sichelmesser in Reichweite war, und wandte mich entschlossen dem hellblauen Portal zu, das auf die Bahn führte.
    Das Rennen fing nicht sofort an. Die neun Wagen mußten draußen auf einem Platz warten, der die Gebäude und das erste Säulentor verband; es führte auf die eigentliche Rennstrecke. Ich musterte meine Mitstreiter, während die religiöse Zeremonie zu Ehren Midopsort, des Gottes, der über das Glück der heutigen Wettstreiter wachte, sich ihrem gesungenen Abschluß näherte.
    Andere Götter wurden nicht geehrt, was offensichtlich politisch begründet und eine große Erleichterung war.
    Die rennbegeisterten Zuschauer benutzten einen kregischen Ausdruck für Wagen – Mutrowfer. Auf typisch kregische Art beschrieb dieses Wort eine Vielzahl unvollständiger Bedeutungen. Eigentlich heißt es Staubzermalmer. Allerdings deutet es auch an, daß der Wagen im Staub landet und zermalmt wird. Als Wagenlenker war ich deshalb ein Mutrowferim. Dieser besagte Mutrowferim machte sich zugegebenermaßen Sorgen, welche Bedeutung dieses Wortes auf ihn zutreffen würde, und wie, bei Krun!
    Natürlich hieß es abgekürzt Mutfer. Und natürlich hat dieses Wort andere und weitaus unangenehmere Nebenbedeutungen, die damit zu tun haben, sich im Schlamm zu suhlen.
    Trompeten schmetterten. Die neun Flaggen wurden in die Höhe gezogen und entfalteten sich klatschend in der Brise. Ein eigentümlicher scharfer Geruch nach Staub stieg mir in die Nase. Ich wischte mir übers Gesicht. Auf das Signal hin fuhren die neun Mutrowfer langsam auf die Startlinie zu.
    Neun

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